Zwischen den Meeren
Der Wind weht rau vom grauen Strand,
die Wellen schlagen an das Land,
wo Dünen steh’n, von Salz umkränzt,
und überm Deich der Himmel glänzt.
Dort wurzelt tief mein stiller Sinn:
„Zwischen den Meeren, da bin ich daheim,
wo Sturm und Schweigen sich brüderlich reih’n.“
Die Ebbe zieht, die Flut kehrt ein,
die Möwen kreisen, schrill und klein,
die Hallig duckt sich flach und weit,
im Regen glänzt die Ewigkeit.
Und durch das Grau tönt klar und hin:
„Zwischen den Meeren, da bin ich daheim,
wo Sturm und Schweigen sich brüderlich reih’n.“
Hier lernt das Herz, was Standhaft heißt,
wenn Wetter dräut und Wasser beißt;
doch wer hier lebt, der trägt im Blut
den salz’gen Trotz, den stillen Mut.
Kein Stolz wie Gold, doch tief und rein:
„Zwischen den Meeren, da bin ich daheim,
wo Sturm und Schweigen sich brüderlich reih’n.“
Wenn fern das Abendrot vergeht,
und über Marsch und Heide weht
der Ruf der Gänse, kalt und klar —
dann weiß ich, was mein Eigen war:
Ein Land, so schlicht, so stark, so hin.
„Zwischen den Meeren, da bin ich daheim,
wo Sturm und Schweigen sich brüderlich reih’n.“
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