IN DES VATERS ARM
Der Nebel zieht vom Meer herauf,
der Abend bricht mit grauer Hand,
die Möwe ruft, und fern im Lauf
verrauscht das Meer am düstren Strand.
Da sehnt mein Herz sich heimwärts hin:
„Wie gern möcht’ ich ein Kind noch sein,
mich in des Vaters Arm verziehn,
vor aller Welt geborgen, klein.“
Der Deich steht stumm, das Schilf sich neigt,
der Wind fährt kalt durchs dürre Gras;
ein letztes Licht den Himmel zeigt,
bevor er ganz im Grau verblasst.
Und leis durchströmt mich bittres Sinn:
„Wie gern möcht’ ich ein Kind noch sein,
mich in des Vaters Arm verziehn,
vor aller Welt geborgen, klein.“
Ich höre noch sein trautes Wort,
sein Schritt auf Dielen, sanft und schwer,
sein Schatten schirmt mich fort und fort,
als wachte er noch über’s Meer.
Und still verglüht mein Sehnen drin:
„Wie gern möcht’ ich ein Kind noch sein,
mich in des Vaters Arm verziehn,
vor aller Welt geborgen, klein.“
Doch ferne rollt die Brandung sacht,
wie Atem, der von gestern spricht;
die Kindheit ist verweht wie Nacht,
und keiner heilt, was einmal bricht.
So ruft mein Herz dem Wind sich hin:
„Wie gern möcht’ ich ein Kind noch sein,
mich in des Vaters Arm verziehn,
vor aller Welt geborgen, klein.“