Kurzgeschichte
Erfindungen

0
"Erfindungen"
Veröffentlicht am 21. Oktober 2025, 28 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Meine Leidenschaft ist das Lesen, oft kann ich nicht aufhören zu lesen bis das Buch zu Ende ist, bis tief in der Nacht, und morgens komme ich nicht aus dem Bett ;)) Schon immer spielen Bücher eine große Rolle in meinem Leben. Kleine Geschichten habe ich immer schon geschrieben, die heute gut verwahrt in einer Schublade liegen. Manchmal nehme ich sie wieder raus, und schreibe aus ihnen eine neue Geschichte?
Erfindungen

Erfindungen

Erfindungen „ Ich weiß noch nicht, ob ich morgen wieder kommen kann,“ lehnt Lucy sich an ihren Freund Jasper. Der spürt, dass es ihr nicht leicht fällt, ihm zu sagen, warum. „Hast du Probleme mit deinem Dad?“ fragt er frei Schnauze. „ Noch nicht,“ antwortet Lucy zögernd, „ hab aber Angst, dass es welche geben könnte, wenn er merkt, wo ich hin geh.“ „ Kannst du nicht versuchen, deine Mam

für dich zu gewinnen?“ versucht Jasper ihr Mut zu machen. Er mag Lucy´s Mutter, hat sie kennengelernt, als er Lucy in Technik geholfen hat, ihr Werkstück fertig zu machen. Inga Meiser hat Lucy ein Alibi verschafft, als ihr Mann Roger gesehen hat, Lucy war nach der Schule nicht bei ihrer Freundin, wie sie beim Frühstück gesagt hat. „Ich hab meinen freien Nachmittag ausgenutzt, bin mit meiner Tochter einkaufen gegangen,“ hat Inga ohne rot zu werden erklärt, als Roger versucht hat, aus Lucy raus zu kriegen, wo sie

war. Ein Auftrag seines Chefs hat ihn in die Nähe von ihrer Freundin geführt und da hätte er sie sehen müssen. Inga war auch wirklich einkaufen, hat beim Räumungsverkauf in einem Wäscheshop reichlich zugegriffen, für Lucy eine grosse Tüte Klamotten gekauft. „Wenn du möchtest, führt sie dir nach dem Abendessen vor, was wir gekauft haben,“ hat sie Roger angeboten, um ihm sämtlichen Wind aus den Segeln zu

nehmen. Wo Luckas war, hat Inga nicht gefragt. Sie wusste, sie wird es ihr sagen, wenn sie nur genug Geduld hat. ´´... vielleicht hat sie einen Freund, traut sich nicht, es zu sagen...´´´hat sie sich im Stillen gedacht. Dieses Vertrauen sollte sich an dem Nachmittag auszahlen, als Lucy nach Hause kam, den ganzen Weg über gegrübelt hat, ob und wie sie es ihrer Mam sagen soll. Dass sie mit ihr gnadenlos über alles reden kann, sie um Rat fragen, weiß sie,

hat aber trotzdem Bammel. Es geht schließlich um Jasper. Sie ist ja erst dreizehn und deshalb ist sie nicht sicher, ob ihre Mam die Freundschaft zu ihm akzeptieren wird. Dass ihr Paps nicht begeistert ist, daraus hat er kein Geheimnis gemacht, nachdem er Jasper bei den Bastelarbeiten für die Schule kennengelernt hat. „Der Junge ist ein bisschen mager,“ hatte er beim Abendessen bemerkt, „ kriegt er zu Hause nicht genügend zu Essen. Jasper...hmm.. wie kann man seinem Kind solch einen Namen geben. Das erinnert mich an die Zeichentrickserie,

die du dir immer angesehen hast. “ Lucy dachte seit dem Abend, ihr Paps kann Jasper nicht leiden, duldet nur, dass er ihr bei dem Werkstück und was sonst in der Schule anfällt hilft. „ Wie sag ich es Mam nur...“ grübelt Lucy vor sich hin, ist überrascht, als Inga schon zu Hause ist. „... scheiße....auch das noch...“ schimpft sie leise. Inga sieht schon beim Reinkommen, wie Lucy mit sich

kämpft. „ Hei Süße,“ setzt sie sich im Wohnzimmer ins Sofa, deutet Lucy, sich zu ihr zu setzen, „ komm zu mir, Schatz.“ Lucy´s Herz schlägt mit dreifacher Geschwindigkeit. ´´... jetzt kommts...´´´setzt sie sich mit nieder geschlagenen Augen neben ihre Mam. „ Jasper ? “ fragt Inga, weiß auch sofort, dass sie mit der Vermutung ins Schwarze getroffen

hat. Lucy fällt schier in Ohnmacht, starrt ihre Mam mit weit aufgerissenen Augen an. „ Der ist in Ordnung,“ streicht Inga Lucy über den Kopf, „ ich mag ihn. Ist auch ok, wenn du dich mit ihm triffst. Ich möchte nur wissen, wann und wo. Dann kann ich dir bei Paps helfen, wenns fehlt.“ Lucy ist sprachlos. Alles hätte sie erwartet, nur das nicht. Nie im Leben. „ Ich liebe dich Mam,,“ fällt sie Inga um den

Hals. „Ich liebe dich auch,“ drückt Inga Lucy an sich, „ freu mich, dass wir uns verstehen.“ Damit ist alles gesagt. Lucy spürt, dass sie sich auf ihre Mam tausend prozentig verlassen kann. „Du magst ihn, empfindest mehr für ihn, als Freundschaft, stimmts?“ fragt Inga, um sich ihrer Vermutung zu vergewissern, Lucy ist kein kleines Mädchen mehr, weiß, was sie will, was sie sich zumuten kann, zu ihr kommt, wenns

fehlt. Lucy´s Lächeln sagt ihr, dass sie wieder einen Volltreffer gelandet hat. „ Er ist so anders, als die anderen Jungs,“ beginnt Lucy zu erzählen, „ albert nicht so rum, lacht nicht, wenn jemand was Unangenehmes passiert, prahlt nicht so großspurig, wenn er was gut kann.“ „ Das hab ich gemerkt, als er dir bei dem Werkstück geholfen hat,“ stimmt Inga zu, „und deswegen mag ich ihn. Was macht ihr so, wenn ihr zusammen seid... verrätst du´s mir?“ versucht Inga mehr

zu erfahren. „ Wir gehen viel spazieren, sehen uns die Landschaften an,“ berichtet Lucy, „ Jasper interessiert sich für alles, was es zu entdecken gibt... und das gefällt mir. Er weiß auch unheimlich viel.“ „Habt ihr euch schon geküsst?“ versucht Inga, tiefer zu gehen. „ Ähm...“ stottert Lucy leicht, „ er ist sehr schüchtern.. ich hab ihn geküsst... und es ist ein sehr schönes Gefühl, in seiner Nähe zu sein.“ „ Das kann ich gut

verstehen.“ Inga muss an die Zeit zurück denken, als sie Roger kennengelernt hat. Er war anfangs auch recht schüchtern, bis sie aus ihm raus gekitzelt hat, was zwischen Jungen und Mädchen so möglich ist. Das gute Gefühl, in seiner Nähe zu sein, seinen warmen Körper zu spüren, kann sie noch mehr nachvollziehen. „ Paps mag ihn nicht..“ holt Lucy Inga aus ihren Gedanken zurück. „ Das glaube ich nicht,“ schüttelt sie den

Kopf, „ er muss sich halt dran gewöhnen, sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sein kleines Mädchen kein kleines Mädchen mehr ist, Jungs in ihr Leben treten, er irgendwann nicht mehr der Chef im Ring ist.“ „ Meinst du?“ „ Ich meine es nicht nur, bin mir so gut wie sicher,“ bestätigt Inga, „ er weiß nur nicht, wie er sich verhalten soll und das wirkt sich eben manchmal komisch aus.“ „ Ich trau mich nicht, Paps was zu sagen...hab Angst, er verbietet mir, Jasper zu

sehen.“ „ Das wird schon,“ drückt Inga Lucy einen Kuss auf die Wange, „ lass ihm Zeit. Ich denke, der Moment wird kommen an dem du es ihm sagen kannst.“ „ Und du meinst, er wird es mir nicht verbieten?“ „ Er wird Jasper auf Herz und Nieren testen,“ schüttelt Inga den Kopf, „ aber verbieten wird er´s dir nicht...allerdings..“ „ Ja, was meinst du mit allerdings.. ?“ kriegt Lucy nun doch etwas

Panik. „ Dass er ihn in der Luft zerreißt, wenn er mit dir Scheiss baut, weißt du..“ „ Das wird er nicht,“ beruhigt Lucy ihre Mam, „ er mag mich zu sehr...“ „ Prima,“ gibt Inga Lucy noch einen Kuss, „ ich hab große Lust auf ein Eis. Lass uns gehen.“ In der Stadt treffen sie Jasper. Er steht am Schaufenster eines Trödlers, der verschiedene Werkzeuge anbietet. „ Hei Jasper,“ geht Lucy auf ihn zu,

„hast du was gefunden?“ „Ja, hallo, guten Tag Frau Meiser,“ antwortet Jasper etwas schüchtern, „ der hat einige Fein und Festo Maschinen. Sind zwar schon ein paar Jahre alt, aber gut gepflegt.“ „ Und die könntest du brauchen?“ fragt Inga interessiert. „ Hmm...hab nur nicht genügend Geld. Zurück legen möchte der Händler nicht und dafür arbeiten geht auch nicht.“ Inga sieht die Enttäuschung in Jasper´s

Gesicht. „ Hab auch überlegt, was ich von mir verkaufen kann....aber..“ „ Hei, wie wärst, wenn ich dir das Geld leihe oder du für mich arbeitest?“ bietet Inga Jasper spontan an. Sie weiß von Roger, welch gute Maschinen Fein und Festo bauen, vor allem die älteren Modelle. „ Au Frau Meiser.. ich... ja.. das wäre...“ antwortet Jasper aufgeregt, will Inga fragen, was er dafür für sie tun

soll. „ Erst mal lässt du die Frau Meiser weg,“ nimmt sie ihn in die Arme, drückt ihm einen Kuss auf den Mund, „ sag Inga, das ist einfacher... oder hast du was dagegen?“ grinst sie Lucy an. „ Nein,“ antwortet Lucy etwas überrascht, „ finde es super, wenn du Jasper die Maschinen kaufst.“ „ Na dann nichts wie rein in den Laden, bevor sie weg sind,“ geht Inga entschieden zur Tür. „ Wir interessieren uns für die Fein und Festo Maschinen,“ spricht sie den

Inhaber an, „ was wollen sie dafür haben?“ „ Ich hab sie dem jungen Mann schon recht günstig angeboten,“ legt der Mann die Unterlagen weg, in denen er gelesen hat, „ alle zusammen dreihundert.“ „ Ist das für dich in Ordnung?“ sieht Inga Jasper fragend an. „ Eh.. ja, ist in Ordnung..“ „ Haben sie sonst noch was von den Firmen?“ fragt Inga, holt ihre Geldbörse

raus. „ Von denen nicht,“ deutet der Händler auf einen blaugrauen Werkzeugkoffer, „ den Makitha Bohrhammer hab ich noch. Aber der ist kaputt. Lohnt sich wahrscheinlich nicht mehr, ihn zu reparieren, sonst hätte der Vorbesitzer es getan.“ „ Was soll er kosten?“ fragt Jasper mit etwas Herzklopfen. Makhita Maschinen sind auch nicht schlecht. „ Wenn er kaputt ist, kriegen wir ihn gratis dazu,“ überfällt Inga den

Händler. „ Ja ok, von mir aus,“ stimmt der zu, „ steht eh schon lang rum.“ Kurz drauf ist Jasper stolzer Besitzer einer Fein Handkreissäge, eine Schlagbohrmaschine mit fünfhundert und eine mit tausend Watt Leistung, eine Festo Stichsäge mit mehreren Packungen Sägeblättern und einen Festo Schwingschleifer. Den Bohrhammer gibt der Händler dazu, holt unter dem Tresen noch einen Bosch Akkuschrauber vor. „ Die gebe ich dir dazu. Vielleicht

kriegst du sie wieder hin. Ich hab keine Lust mehr, die Maschinen zu richten. Für die alten Modelle gibt es kaum noch Ersatzteile und wenn, sind sie mir zu teuer.“ Inga freut sich, als sie beim Einladen der Maschinen sieht, wie Jasper sie ansieht, mit der Hand drüber streicht. „ Was muss ich dafür tun?“ fragt er gespannt. „ Das muss ich mir noch überlegen,“ lächelt Inga ihn an, „ jetzt gehen wir erst

mal Eis essen. Vielleicht fällt mir dabei was ein.“ „ Danke... vielen Dank,“ schmiegt Jasper sich an Inga. Sie kann in seinen Augen ein paar Tränen sehen, spürt sein Herz schlagen. Es ist ein gutes Gefühl, ihn in ihren Armen zu halten, seine Nähe zu spüren. Einen Augenblick muss sie dran denken, wie es wohl wäre, wenn sie einen Sohn wie Jasper hätte. Dann wird ihr aber klar, dass er ihr als Freund von Lucy viel lieber ist. „ Warte nur, bis mir eingefallen ist, was du dafür tun musst,“ grinst sie Jasper an,

„ vielleicht überfällst du dann eine Bank, um mich in bar auszuzahlen.“ Im Eiscafé sind dann alle Bedenken weg. Sie haben alle Drei eine Eispizza gewählt, nachdem Jasper sie wärmstens empfohlen hat, sind begeistert, wie viele leckere Früchte drauf sind, das Joghurteis schmeckt, das unter den Früchten auf den Schalen ist. Sie unterhalten sich angeregt über Jasper´s Hobbys und Interessen, seine Pläne und Vorstellungen, was er nach der Schule machen will. Inga mag ihn von Minute zu Minute mehr, freut sich, wie sicher und souverän er sich seine weitere Zukunft vorstellt,

keine Luftschlösser baut, mit irgendwas angibt, wie es Jungs in dem Alter in der Regel tun. Im Grund genommen hat sie schon im Laden gewusst, was Jasper für sie tun kann, um das Geld abzuarbeiten, wollte es aber erst sagen, wenn sie wie jetzt gemütlich in guter Stimmung zusammen sitzen. „ Also, erst mal vielen Dank für den Tipp mit der Eispizza, schmeckt super lecker,“ schiebt Inga ihren leeren Teller zur Seite, „ dass Rasen mähen als Erstes dran ist, kannst du dir sicher denken,“ beginnt sie, die Arbeiten aufzuzählen, „ Bäume

und Büsche ausschneiden,“ beugt sie sich zu Jasper über den Tisch, „ Roger drückt sich jedes mal um die Arbeit und ich hab auch keine große Lust. Kann es auch nicht so recht.“ „ Das mach ich gern,“ freut Jasper sich, „ ich schneide bei Tante Maja auch die Hecke und Büsche und mit den Geräten, die ihr habt, macht es auch Spaß.“ „ Freue dich nicht zu früh,“ sieht Inga ihn mit einem gestellten Augenrollen an, „ der Rasen, das sind über zweitausend Quadratmeter. Die wollen erst mal bewältigt sein. Der Mäher hat zwar einen Radantrieb, aber zweitausend

Quadratmeter sind zweitausend Quadratmeter.“



Fortsetzung folgt.

0

Hörbuch

Über den Autor

PamolaGrey
Meine Leidenschaft ist das Lesen, oft kann ich nicht aufhören zu lesen bis das Buch zu Ende ist, bis tief in der Nacht, und morgens komme ich nicht aus dem Bett ;))
Schon immer spielen Bücher eine große Rolle in meinem Leben. Kleine Geschichten habe ich immer schon geschrieben, die heute gut verwahrt in einer Schublade liegen. Manchmal nehme ich sie wieder raus, und schreibe aus ihnen eine neue Geschichte?

Leser-Statistik
5

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
yumiko Hallo liebe Pam
Bin gespannt wie weiter geht und lass dich nicht entmutigen keine Längen Geschichten zu schreiben mache es ja auch nicht anders die ist so lang wie sie lang ist
Liebe Grüße Yumil
Gestern - Antworten
PamolaGrey Dankeschön liebe Yumiko,
für deine netten Worte, ich freue mich sehr das sie dir gefällt.
LG Pam
Gestern - Antworten
Eichenlaub 
Hallo liebe Pam,
Deine längere Geschichte werde ich mir mit Lesezeichen vornehmen...
Lieben Gruß, Gerlinde
Gestern - Antworten
PamolaGrey Vielen dank liebe Gerlinde,
fürs Lesen meiner kleinen Geschichte, ich mache diese Geschichten in mehreren Kapiteln, ich habe auch gemerkt das viele hier keine langen Geschichten lesen.
LG Pam
Gestern - Antworten
Eichenlaub 
Hallo liebe Pam,
Deine längere Geschichte werde ich mir mit Lesezeichen vornehmen...
Lieben Gruß, Gerlinde
Gestern - Antworten
Eichenlaub 
Hallo liebe Pam,
Deine längere Geschichte werde ich mir mit Lesezeichen vornehmen...
Lieben Gruß, Gerlinde
Gestern - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
6
0
Senden

172820
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung