Drabble
Erde - Drabble

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"Erde - Drabble "
Veröffentlicht am 30. September 2025, 2 Seiten
Kategorie Drabble
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Über den Autor:

Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht: Der Winter ist ein Bösewicht, die Bäume tragen Schneegewicht, die Stämme sind kahl und so schwarz wie ein Pfahl, die Felder sind weiß und auf dem See liegt Eis. In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
Erde - Drabble

Erde - Drabble

Die Erde verliert ihr Glitzern. Das Sonnenlicht bricht sich nicht mehr, es stirbt an der Oberfläche wie ein verletzter Vogel, der nicht mehr fliegen kann. Die Meere trinken das Licht, gierig, bis nichts als schwarze Spiegel bleiben. Wälder stehen wie verhüllte Leichenhallen, ihre Blätter ohne Glanz, ihre Stille ohne Hoffnung.

Und die Dunkelheit – sie ist nicht nur Abwesenheit, sie ist Hunger. Sie kriecht in die Augen der Lebenden, sie löscht die Farbe der Haut. Die Erde sinkt langsam in ihr eigenes Grab, nicht mit einem Aufschrei, sondern mit einem leisen, ewigen Verstummen.

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Über den Autor

KatharinaK
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.

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