Die Staubwolke
Eine wahre Geschichte
von Gerlinde K-F
Es ist 10 Uhr, die Sonne lacht bei 15 °C im Schatten hat noch wenig Macht
und so entschließ ich mich zu gehen den schottrigen Wiesenweg, wo auch Obstbäume stehn.
Prächtig hängen die Birnen dort in Trauben und kann es kaum richtig glauben. Im hohen Grase modern die ersten grünen Früchte dahin - aufgeplatzt und so kommt es mir in den Sinn, einige davon aufzuheben, denn das darf man sich dort auch nehmen.
Neben dieser Pferdewiese, wo das Gras und Obst ungespritzt und sauber
schenkt somit den Vorbeigehenden einen kostenlosen Birnenobstaufhebzauber.
Und ich denke noch im Stillen während des Gehens, alleinsein ist auch wunderschön. Nur die Pferde auf der Wiese, die Wolken der Himmel die Bäume und ich, daher freue ich mich.
Kein Fahrzeug zu sehen, weit und breit, denn dieser Weg ist sehr staubig bei großer Trockenheit.
Da höre ich plötzlich ein lautes Brummen und es ist leider kein Bienenschwarmsummen.
Ein riesengroßes Fahrzeug kommt diesen schmalen Weg mit großer Staubwolke dahinter behutsam herangefahren.
Nun, was soll ich dazu sagen?
Ich drehe mich schnell zur Wiese herum und denke, jetzt ist es leider zu dumm.
Die Kleidung, Gesicht und mein welliges Haar findet die Staubwolke, das ist doch klar!
Ich sehe es gelassen, denn was tue ich auch dort bei der Pferdewiese und den Birnenbaumort.
Ich gehe nicht weiter und denke dabei, jetzt bringe ich die aufgehobenen Birnen flink nachhause ein, zwei drei...
Da sehe ich hinter mir das große Fahrzeug zurückkommend, welches wohl nur gewendet, doch der schmale Weg am Absperrdraht bereits endet.
Ich kann nicht einmal zur Seite springen stehe still wie eine Wacht
und so erhalte ich eine neue Fure dieser Feldwegsplitterstaubwolkenpracht.
Egal, diese Tageszeit hat mir trotzdem Glück gebracht, gehe fröhlich nachhaus und packe meine grünen, noch nachreifenden Birnen aus. Werfe sofort die Waschmaschine an, springe in die Dusche und befreie mein Haar vom Staube dann.
So ist der Vormittag schnell vergangen
und fühle ich mich bereits wie neu geboren, denn die Staubwolke am Wiesenweg hat mich dafür auserkoren.
Text und Fotos: Gerlinde K-F