nie wieder angst
Nie wieder Angst
Elias Schukopp war kein Eisenfresser und als er in den Spiegel schaute, sah er auch keinen Pavian Arsch. Es war Juni 2025, ein mit Sonne durchtränkter Tag.
Im Ort Wallnüssen im Kreis Nuss arbeitete er mit seinen 43 Jahren als Arzt. Er widmete sich mit all seinem können den familiären, geistigen und persönlichen Anliegen seiner Klientel.
Elias hielt schon als Kind mit seiner ausgeglichenen Art die Familie
zusammen. In der Schule war er als Schlichter und Vertrauter beliebt, er war der gute Freund, der immer für andere da war.
Lucie Schakatz, Elias Schukopps Freundin wohnte auch alleine in einer kleinen 2,5 Zimmer Wohnung im Ort. Beide waren Single. Lucie widmete sich als Tierpflegerin nicht nur den ausgesetzten und misshandelten Hunden und Katzen im Tierheim; sie war auch unter den Kollegen wegen ihrer hilfreichen und optimistischen Art beliebt. Lucie glaubte mit ihren 38 Jahren an das gute in allen
Wesen.
Als Kind war Lucie das beliebteste Mädchen in der Nachbarschaft, optimistisch, zupackend, ein Wirbelwind und echter Teamplayer mit öfters Schlechten Noten in der Schule.
Elias Schuhkopp und Lucie Schakatz saßen in einem schnuckeligen Cafe am Rande der verrückten Stadt. Draußen huschten die Menschen vorbei, gefangen in einem Strudel aus Eile und Hektik. Die Bildschirme ihrer Smartphons leuchteten unaufhörlich, während die Welt um sie herum sich immer schneller zu drehen
schien.
Elias starrte in seine Tasse, der Kaffee war längst kalt geworden. > Hast du das Gefühl, dass wir die Kontrolle verlieren? , < fragte er Lucie. Lucie nickte, ihre Augen spiegelten die Besorgnis wieder, die sie beide fühlten. Die ständige Erreichbarkeit, die Informationsflut und der Druck, ständig erreichbar zu sein, erdrückten sie.
> Es war, als ob die Zeit uns davonrannte <, murmelte Lucie.
> Jeder wurde zur Jagt nachdem nächsten Erfolg, und wir vergaßen, einfach nur zu leben. <
Ein Seufzer entglitt ihr und ein Schatten des Traurich seins legte sich über ihr Gesicht.
Elias erinnerte sich an die langsamen Nachmittage seiner Kindheit, an die Stunden des Spiels und der Unbeschwertheit.
> Wir sollten uns Zeit nehmen<, schlug er vor. > Zeit für uns selbst, für die Dinge, die uns wirklich wichtig sind<.
Lucie lächelte schwach. > Vielleicht sollten wir einen Nachmittag ohne
Technik verbringen. Einfach nur reden, spazieren gehen, die Welt um uns herum wahrnehmen. <
Den Gedanke an eine Auszeit von der digitalen Welt schien wie ein Lichtstrahl in ihrer Dunkelheit. Gemeinsam beschlossen sie, dem hektischen Treiben entgegen zu wirken, in dem sie die Angst vor der schnelllebigen Zeit in Mut verwandelten. In dieser Entscheidung lag die Hoffnung, dass sie die Kontrolle über ihr Leben zurückgewinnen könnten, Schritt für Schritt, Moment für
Moment.
ENDE