Kurzgeschichte
Tetris: Geheimnisvolle Lichter

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"SP SOMMERPAUSE"
Veröffentlicht am 22. Juni 2025, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Wettbewerbscover
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SP SOMMERPAUSE

Tetris: Geheimnisvolle Lichter

Geheimnisvolle Lichter


Ein Mann hatte drei Söhne. Der erste, Leo, war klug und stark. Der zweite, Nidas, war stark. Der dritte war weder noch und namenlos

Alle zusammen wohnten sie in einem kleinen Haus, das mitten im Wald lag. Weil die Mutter der Kinder schon vor langer Zeit ihr Täschchen gepackt und ihre Familie verlassen hatte, versorgte Leo den Haushalt, während Nidas den Garten beackerte. Der Namenlose hing in seinem VERSCHLAG ab und tat nichts. 


Eines Tages versammelte der Mann seine Söhne um sein Bett. „Ich werde bald sterben“, röchelte er. „Doch bevor ich abtrete, muss ich noch ein großes Mysterium ergründen.“ „Welches Mysterium meinst du, Vater?“, fragte Leo. „Mist --- was?“, fragte Nidas. „?“, dachte der Namenlose.

„Ihr wisst, dass ich am Abend immer durch den Wald laufe. Jedes Mal sehe ich seltsam blinkende Lichter. sie ver-schwinden, wenn ich näherkomme. Dann wird es dunkel und ich kehre um.“ „Blinkende Lichter?“, staunte Leo. „Lichter?“, staunte Nidas. „?“, dachte der Namenlose.

„Lichter, die plötzlich verlöschen, ihr

Dumpfdödel.“ Der Vater wurde von einem schrecklichen Hustenanfall geschüttelt. „Es geht zu Ende. Einer von euch muss das Rätsel lösen, sonst kann ich nicht in Ruhe abnibbeln.“

Leo stand entschlossen auf. „Ich werde es tun, Vater.“

„Geh mit meinem Segen, mein Sohn. Aber hüte dich vor tiefen Gräben, der ALGENPEST und davor, plötzlich ein-zuschlafen.“

Erschöpft legte der Vater sich zurück und schlief ein.


Leo zog los, doch nach ein paar Tagen kam er erschöpft und entmutigt zurück. Der Vater lag immer noch im Bett.

„Mein Sohn, weißt du nun, was es mit den Lichtern auf sich hat?“ fragte er matt und streckte die Arme nach Leo aus. Der schüttelte den Kopf.

„Ne, tut mir leid. Ich ging und ging. Der Schlaf wollte mich übermannen, aber ich hielt mich wach, indem ich versuchte, die LEDERWANZEN auf den Bäumen zu zählen, aber es waren zu viele. Dann kam ein tiefer Graben! Oh Mann, da hätte ein WAL reingepasst, so mächtig war er. Aber klug wie ich bin umging ich ihn. Bald darauf sah ich die blinkenden Lichter, pirschte mich heran. Plötzlich waren sie verschwunden. Vor lauter Panik bin ich geflüchtet. Dann habe ich mich auch noch verlaufen. Ich bin froh,

dass ich wieder zurückgefunden habe. Jetzt habe ich Hunger und vor allem Durst.“

Da ließ sich der Vater resigniert zurücksinken. „Ich werde diese Welt ahnungslos verlassen“, flüsterte er.

Nidas trat vor. „Ich bin dran!“

„Geh auch du mit meinem Segen, mein Sohn. Aber hüte dich vor Gräben in Wal Größe, der Algen- und Lederwanzenpest und davor, plötzlich einzuschlafen.“


Nidas machte sich auf den Weg. Auch er kam nach ein paar Tagen zerzaust, hungrig und durstig zurück. Der Vater lag immer noch flach.

„Nidas, mein Junge, hast du …?“, fragte

er mit Grabesstimme. Nidas schüttelte resigniert den Kopf.

„Wie bei Leo. Erst müde, Lederwanzen gezählt, dann Graben, dann Lichter. Herangepirscht, Lichter weg. Rückweg, volle Kanne Panik. Verlaufen“, nach dieser langen Rede setzte sich Nidas an den Tisch, verschlang einen Schinken und trank eine Kanne Kaffee leer. 

„Mir kann keiner helfen“, wimmerte der Vater und zog sich die Bettdecke bis über die Ohren. „Ach wäre ich doch nach der WÄHRUNGsreform in Elend geblieben, dann hätte ich mir nicht so viele Sorgen machen müssen und eure Mutter wäre auch noch da.“

Mit einem Ruck stand der Namenlos auf. Er deutete auf seine Brust und räusperte sich. „Ich … herausfinden“, murmelte er, denn er war es nicht gewohnt zu sprechen.

„Du dämlicher Looser?“, lachte Leo ungläubig.

„Looser?“, grinste Nidas. Der Vater blinzelte unter der Bettdecke hervor. „Wenn du unbedingt willst … dann mal los. Aber du weißt: tiefen Wal Gräben, Algenpest, Lederwanzen meiden und einzuschlafen wäre ziemlich dämlich.“ Der Namenlose nickte und marschierte los. Den ganzen Tag lief er durch den Wald. Immer in die Richtung, in der die

Mutter mit ihrem Täschchen in der Hand verschwunden war.

Schließlich dämmerte es, wodurch sich die Sicht enorm verschlechterte. Doch er ließ sich nicht beirren. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen: ein rotes Licht. Aber bevor er es erreichen konnte, purzelte er Hals über Kopf in einen tiefen Graben.

„Mist!“ Da lag er nun und fluchte kräftig vor sich hin. Als er sich beruhigt hatte, merkte er, wie müde er war und be-schloss für ein paar Minuten die Augen zu schließen.

„Ein Evening-Powernap ist nicht zu verachten“, sagte er sich und schlief ein. 


Lautes Vogelgezwitscher weckte ihn auf. Verwundert rieb er sich die Augen. Tatsächlich – der Morgen dämmerte bereits. Nachdem er sich ausgiebig gereckt hatte, kletterte er aus dem Graben und marschierte auf die Stelle zu, an der er das rote Licht gesehen hatte. Nach einiger Zeit lichtete sich der Wald und bald stand er an einem breiten Weg, der aus einem harten, grauen Material bestand. In einiger Entfernung befand sich eine Weggabelung. Von dort blinkten ihm in Intervallen farbige, runde Lichter entgegen. Rot – gelb – grün --- immer im Wechsel. Die Lichtersignale kamen aus einem länglichen Kasten, der an einer langen Stange befestigt war. Jetzt hielt

eine Art Fahrzeug vor diesem Kasten an. Erstaunlicherweise fuhr es, ohne von einem Ochsen oder Pferd gezogen zu werden. Eine hübsche junge Frau saß auf der vorderen Sitzbank. Er spurtete zu dem Wagen ohne Zugtier hin und klopfte zaghaft an die Scheibe, worauf diese sich öffnete und die Frau ihn freundlich anlächelte.

„Ich fahre in die Stadt. Willst du mit“, fragte sie einladend.

„Ahm, vielleicht.“ Unsicher lächelte er zurück und räusperte sich umständlich. Seit seine Mutter weggegangen war, hatte er kein weibliches Wesen mehr gesehen. Dieses Exemplar löste Empfindungen in ihm aus, die er so noch

nicht verspürt hatte.

„Wie jetzt - vielleicht“, lachte sie. „Wie heißt du denn.“ Er kratzte sich den Kopf. „Weiß nicht. Einer meiner Brüder heißt Leo und der andere Nidas. Mehr Geschwister habe ich nicht“, fügte er sicherheitshalber hinzu. Wieder lachte sie und das klang verdammt gut.

„Na dann kannst du eigentlich nur Leonidas heißen, was. Hüpf rein.“

Das tat er. Während der Fahrt ließ er sich erklären, was es mit der Ampel auf sich hatte (diese wurde übrigens jeden Abend um 22 Uhr bis zum Morgen abgeschaltet. Klar, Kostensenkung im Energiebereich), flirtete heftig mit der jungen Frau, worauf sie ihm einen Platz in ihrer WG

anbot, den er dankend annahm.


Alles Weitere müsst ihr euch selbst zusammenreimen.


Und wenn sie nicht gestorben sind …



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Autor: Tetris

Thema: "Reisen und Abenteuer"

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