Wahrscheinlich
„Du musst nicht alles wissen“, sagte er,
„nur wissen, wo es steht.“
Ich nickte. Damals. Kindlich.
Heute blättere ich durch Bücher, durch Köpfe, durch Zeiten.
Finde Spuren, aber selten Pfade.
Sein Stuhl steht leer.
Die Pfeife liegt noch da,
verstaubt wie das Wissen, das er trug wie ein alter Mantel.
Nicht prahlerisch. Nur warm. Wie der erste Frühling nach langem Frost.
Manchmal glaube ich, er war nur ein Gast in dieser Welt, kurz verweilend, wie ein Sonnenstrahl im Sommer, der durchs Fenster fällt und Licht auf Staub tanzen lässt.
Ob er stolz wäre?
Ob er mich erkennt,
in dieser Zeit, in der Weisheit oft in der Biotonne landet und das Alter zur Randnotiz geworden ist?
Wahrscheinlich.
Und das genügt mir.
Mehr braucht ein Echo nicht,
um weiterzuklingen.