Die Krönung
Niemand erinnerte sich an den Tag, an dem sie kam.
Sie war einfach da — auf dem Thron aus zerfallenen Versprechen, mit der Welt in ihrer hohlen Hand.
Der Schleier über ihren Augen war kein Zeichen der Blindheit, sondern der Entsagung. Wer alles sieht, muss nicht mehr schauen.
Die Städte zu ihren Füßen flüsterten keine Gebete, sondern Bitten, die sie nie erhörte.
Ein Reich aus Stille und Staub, regiert von einer, die keine Namen kannte.
Doch wenn der Wind durch die schwarzen Banner weht, hören die Kinder eine Stimme raunen:
„Ich regiere nicht, weil ich will. Ich regiere, weil ihr mich bautet.“