Kurzgeschichte
Hoffnung fürs Licht - Auch aus Asche kann man Zukunft bauen

0
"Hoffnung fürs Licht - Auch aus Asche kann man Zukunft bauen"
Veröffentlicht am 06. April 2025, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Luisa Venturoli - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht: Der Winter ist ein Bösewicht, die Bäume tragen Schneegewicht, die Stämme sind kahl und so schwarz wie ein Pfahl, die Felder sind weiß und auf dem See liegt Eis. In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
Hoffnung fürs Licht - Auch aus Asche kann man Zukunft bauen

Hoffnung fürs Licht - Auch aus Asche kann man Zukunft bauen

„Was weiß ich schon?“

Die Welt lag in Scherben, als sie die Schuhe auszog und barfuß über verbrannten Boden ging. Es war kein Zeichen der Kapitulation – es war ein Schwur mit nackter Haut gegen die Kälte der Zeit. Still rieselte die Asche aus ihren Händen, und in ihrem Schatten flackerten Funken nicht grell, nicht laut, aber echt. Aus zerschundenen Träumen wuchsen Mut. Trotz. Und dieses „Was weiß ich“, das plötzlich wie ein Gebet klang.

Diese Worte fielen in den Staub, und dort, wo sie landeten, begann Hoffnung zu wurzeln. Es war kein Plan. Kein Sieg.

Nur ein einzelner Schritt. Der Morgen kam nicht mit Posaunen. Er kam mit ihrem nächsten Atemzug. Die Luft roch nach Rost, nach Regen, der auf verbrannter Erde verdampfte. Doch sie stand. Nicht, weil es leicht war, sondern weil niemand sonst mehr stand. Die Glut in ihren Händen war das, was übrig geblieben war. Und das, was neu begann. „Ich weiß es jetzt“, sagte sie. Fast unhörbar, aber so, dass selbst der Wind innehielt. Es ging nie um den Sieg. Nie um das Große. Es ging immer nur um das Eine: Gehen. Trotz allem. Manchmal beginnt Rettung nicht mit

Hoffnung, sondern mit Haltung

Sie blickt auf die Trümmer mit einem stillen, müden Lächeln – wie eine, die verstanden hat: Die Welt hat sich nicht gegen sie gestellt. Sie ist nur wie ein Kind, das wieder lernen muss zu gehen. Und so sieht sie es jetzt: Nicht als Ende. Sondern als Anfang. Bar jeder Lüge. Die Sonne bricht durch Ruß und Rauch wie ein Versprechen. Kein Feuer mehr, das zerstört, sondern eins, das wärmt. Sie trägt nicht die Hoffnung von gestern. Sie trägt das Jetzt. In Händen, die nicht klammern, sondern geben. Und wenn sie nun geht, dann nicht, um

zu fliehen, sondern um zu zeigen: Auch aus Asche kann man Zukunft bauen. Nicht blind. Nicht naiv. Aber ganz. Und ohne Groll.

0

Hörbuch

Über den Autor

KatharinaK
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.

Leser-Statistik
5

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

172328
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung