Kurzgeschichte
Mein Spaziergang zum Telde - Urlaubserlebnis auf Gran Canaria

0
"Mein Spaziergang zum Telde - Urlaubserlebnis auf Gran Canaria"
Veröffentlicht am 25. Februar 2009, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Wie das leben kommt, so wird es angenommen
Mein Spaziergang zum Telde - Urlaubserlebnis auf Gran Canaria

Mein Spaziergang zum Telde - Urlaubserlebnis auf Gran Canaria

Mein Spaziergang zum Telde

 So heißt der Berg im Volksmund, weil genau die Stadt Telde an seinem Fuß angesiedelt ist. Aber sein richtiger Name ist Pozo de las Nieves. Man findet ihn auf Gran Canaria Wenn ich nach meinem Hobby gefragt werde, fällt mir spontan dazu ein:                                                  „Reisen.“
Andere Länder sehen, fremde Kulturen in mich aufnehmen, neue Freunde finden. Das alles kann man heute mit Leichtigkeit erreichen, wenn man gesund ist und das nötige Kleingeld dazu hat.

Ich zum Beispiel fliege gerne nach Gran Canaria. Es ist mein liebstes Urlaubsziel, schon des Klima’s wegen. Die Insel wurde mir zur zweiten Heimat und ich kenne sie ziemlich gut. Gewiss liege ich auch manchmal am Pool, doch die meiste Zeit bin ich mit dem Auto unterwegs. So viele Gegensätze und Schönheiten findet man sonst nirgends auf so einem kleinen Fleckchen Erde. Aber ich bin abgeschweift.

                        „Die Liebe zu meiner Insel. Entschuldigung.“

Eigentlich wollte ich sie einladen zu einem Spaziergang zum Pozo de las Nieves, im Volksmund „der Telde“

Es sind fast zwanzig Jahre her dass ich dort war. Vieles wird sich nun in der Zwischenzeit verändert haben. Meine Erinnerung an damals möchte ich ihnen näher bringen.

Der Berg, ist die höchste Erhebung Gran Canarias. Wenn ich gut informiert bin ist er 1949 Meter hoch. Er ist ein erloschener Vulkan.
Ich fuhr von Süden her in Richtung Fataga. Viele Windungen führten nach San Bartholome de Tirajana. Dort befand sich die Inselverwaltung.
Nun wurde die Straße holpriger und wand sich in vielen Serpentinen. Auf dieser Strecke wurde mir jedes Mal schlecht, sofern ich nicht selber fuhr.
Manchen Steinschlag hatte ich vor sich, und war froh, wenn ich unbeschadet durchgekommen war.

Dann sah ich den kleinen Fußweg, er dürfte so zwei Kilometer sein. Hier ließ ich das Auto stehen
Auf diesem Ausflug begegneten mir Eukalyptusbäume.
Im Süden bei Puorto Rico wachsen Orangen Bananen Zitronen. In den Großen Plantagen reifen unter Foliendächer Tomaten Paprika und Auberginen.

Nun begann meine mühselige Wanderung. Wichtig, gutes Schuhwerk und einen Anorak, denn ich war immerhin schon 1900 hoch. Jetzt schildere ich meine Gefühle, die ich mir bis heute bewahrt habe.

Es wurde empfindlich kühler, mit jedem Schritt atmete ich tiefer, Die Luft war so rein und leicht. Keine Abgase. Um jede Biegung veränderte sich die Landschaft. Die Bäume wurden niedriger und gingen in Sträucher über, bis nur noch Moos und Flechten die grauen Steine bedeckten. Der Weg wurde schmäler.
Große Lavabrocken machten das Fortkommen beschwerlich. Nun war ich bald oben. Bis zum Kraterrand durfte man nicht, da war abgesperrt.

Nach der nächsten Kurve sah man den Gipfel in seiner ganzen Pracht. Über Nacht hatte es geschneit. Ja auch das passierte auf Gran Canaria. So hatte sich eine weiße Haube über ihn gelegt. Die Einheimischen nennen ihn dann Papa Noel. Das heißt auf Deutsch                                          "Weihnachtsmann."

Verhalten stand ich still,- unfähig noch einen Schritt zu tun,- Gottes Größe war so nah. -Diese Stille- Ich versuchte einen Laut zu erhaschen, aber es war nur mein Herzschlag und das Rauschen in meinen Ohren.
Mit allen Fasern meines Körpers empfand ich und unwillkürlich hielt ich den Atem an, um diese Ruhe nicht zu stören. - Jeder weitere Schritt wäre vermessen. Ich fühlte mich eins mit der Natur.
Kein Vogel sang- kein Wind pfiff, über mir nur der reine blaue Himmel. - Mein Schöpfer zeigte mir seine raue und zugleich einmalige Herrlichkeit. Ich war gefangen und möchte nur noch hier sein. -Nichts zog mich in die Wirklichkeit zurück -Wird es so schön in der Ewigkeit sein,- so friedevoll und still?
Lärmend kam eine Schar Kinder den Weg herauf. Sie bekamen schulfrei, wenn es geschneit hatte. Sie brachten Kühltaschen mit, um Schneebälle mit nach unten zu nehmen. Man musst den Temperaturunterschied bemerken Hier oben waren es drei Grad minus und unten im Süden 32 Grad plus.

Wie aus einem Traum erwachend flüchtete ich zu meinem Auto und weinte. - Weinte um den Berg,- um die Nichtachtung seiner Schönheit, ich weinte um die zerrissene Stille. -
Doch vielleicht wird irgendwann eines der Kinder die gleichen Gefühle haben, wie ich bei meinem Besuch auf dem Berg


.
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_64001.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_64002.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_64003.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_64004.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_64005.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_64006.png
0

Hörbuch

Über den Autor

TONI
Wie das leben kommt, so wird es angenommen

Leser-Statistik
49

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
TONI Urlaub - Ich danke Euch allen fürs Lesen und Kommentieren.Das war meine allererste Geschichte. Ich schrieb sie 1995. Für mich ist es interessant zu beobachten, wie sich mein Schreibstil in der Zwischenzeit verändert hatte.LG. Siglinde
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Mein ... - Bin beim lesen mitgewandert durch dies herrlich rauhe Schönheit dieser Landschaft.

Lieben Gruß Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
Leanna Hallo - Nicht einfach nur geschrieben. Deine Gefühle spühre ich bei jedem Satz. Schön
Lg Leanna
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
3
0
Senden

17120
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung