Hell und dunkel
Ich liebe das Dunkel und du lebst den Tag.
Bist gern unter Menschen, was ich gar nicht mag!
Du wucherst mit Sätzen, ich sag kaum ein Wort,
wir leben zusammen, doch wann gehst du fort?
Wir fanden das Zwielicht, du erfüllt noch vom Tag,
der voller Leben jetzt hinter dir lag.
Ich bebte Erwartung auf die schwarze Nacht,
die Sterne, sie haben uns trunken
gemacht.
Wir fanden im Anderen was wir nicht verstehen,
die Faszination ließ uns vieles falsch sehen.
Nun bin ich erwacht und weiß ganz genau,
du bist längst nicht mehr bei mir, nicht mehr meine Frau!
Manchmal in der Nacht betrachte ich dich.
Bin dir nicht mehr sicher und fürchte für mich!
Gibt es einen Anderen? Ist er in deinem
Traum?
Was bleibt für mich übrig? Nur ein eiskalter Raum!
Nein, ich lass dich nicht gehen, denn ich brauch dich zu sehr!
Und weiß doch im Inneren: du willst mich nicht mehr?
Mir fehlt es, dein Lachen, deine fröhlicher Charme,
denn an deiner Seite bin ich lebendig und warm!
Doch du wendest dich ab, denkst schon wieder an ihn.
Ich leg‘ mich dicht zu dir, lasse niemals dich
ziehen.
Du sträubst dich und willst nicht, dass ich dich berühre,
kannst dich nicht verstellen, ohne dass ich es spüre!
So muss ich es tuen, denn du zwingst mich dazu.
Werde Frieden uns geben, so kommen wir zur Ruh.
Bleiben immer zusammen, für ewig wir zwei,
durch die Liebe gebunden und trotzdem doch frei!
Ich nehme das Messer, bitte wehre dich
nicht!
Wir gehen zusammen ins dämmrige Licht.
Werde immer dich lieben, jetzt bist du ganz mein
und ich bin mir sicher - es sollte so sein!