Journalismus & Glosse
DER DOOFE PARASIT M.

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"Über uns, und unser Dilemma!"
Veröffentlicht am 25. September 2022, 10 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Über mich gibt es nichts interessantes. Aber jetzt auch mit schönen bunten Bildern.
Über uns, und unser Dilemma!

DER DOOFE PARASIT M.

DER DOOFE PARASIT M.

Es dauerte ein paar Millionen Jahre, doch Schluss und Endlich funktionierte dieser Planet fast Störungsfrei. Hin und wieder wird diese Harmonie aus wachsen und vergehen von Vulkanausbrüchen oder minder schweren Erdbeben gestört. Aber das sind verhältnismäßig kleine Malheure im Angesicht seiner schieren Größe. Und zeigt nur, dass diese Erde sich bewegt. Kontinentalplatten

verschieben sich unaufhörlich, Magma strömt glühend heiß unter seiner Oberfläche. Das ganze Ding, ein winziges Staubkorn im Universum, scheint zu leben, ein richtiger Organismus zu sein. Riesige Meeresströmungen und mächtige Wälder regulieren seine Temperatur, seine Umlaufbahn um die Sonne ist hervorragend berechnet und sorgt für sichere Jahreszeiten, die wiederum ein verlässliches gedeihen und vergehen garantiert.

Ein nahezu perfektes System aus Physik, Chemie und unglaublichen Zufällen sorgte wohl auch dafür das sich Leben auf diesem Planeten ansiedelte. Zu

Beginn mit recht begrenztem Erfolg. Riesige Dinosaurier tobten umher, fraßen sich gegenseitig auf, und starben folgerichtig aus. Doch neues Leben entstand. Diesmal kleiner, intelligenter und Anpassungsfähiger. Es entwickelte sich. Besonders eine Art:

Der Mensch.

Ausgestattet mit einer Zeugungskraft die sich nicht auf Jahreszeiten beschränkte, und einem nicht zu erklärenden Hang zum Wandern, dauerte es nur wenige Hunderttausend Jahre bis sich dieser Mensch nahezu über den ganzen Planeten ausgebreitet hatte. Und überall wo er sesshaft wurde fiel er durch allerlei Gewalttätigkeiten auf. Er tötete Tiere

und auch gelegentlich seinesgleichen um sie aufzufressen. Trotzdem wurden es immer mehr Menschen. Ganze Völker entstanden. Kulturen wuchsen heran. Um diese Massen zu kontrollieren, erdachten einige Schlauköpfe unter ihnen die Religionen. Je nach Gegend und persönlicher Vorlieben entstanden gleich mehrere, im Kern alle gleich, doch mit recht unterschiedlichen Ausschmückungen. Die selbsternannten Überbringer dieser heiligen Botschaften droschen dem Volk jede Menge Quatsch um die Ohren und in die Köpfe. Zum Beispiel das sie auf einer Scheibe lebten und die Sonne ganz allein sich nur um sie drehte. Sie sollten sich mehren und

sich die Welt Untertan machen. So nahm der Schlamassel seinen Lauf.

Denn dieser Parasit war sehr geschickt und technisch begabt. Er erfand alle möglichen Dinge um sich das Leben leichter zu machen. Und die gewieftesten und Skrupellosesten unter ihnen verstanden es meisterhaft sich diese Begabungen zunutze zu machen. Sie häuften Berge von Reichtum an.

So ging das über Jahrhunderte.

Der Parasit lernte immer weiter dazu. Allerdings ausließlich für sein eigenes Wohlergehen. Schon der Nachbar schien gefährlich und ein Feind zu sein. So ist es kein Wunder das sein Erfindungsgeist immer tödlichere Waffen ersann. Länder

wurden erobert, noch und noch, ganze Imperien entstanden und wurden wieder verloren. Millionen Parasiten verloren ihr Leben. Doch Dank seiner unheimlichen Zeugungskraft und seiner spinnerten Religionen machte das keinen großen Unterschied.

Bis in die letzten Winkel dieses Planeten drang er vor.

Angetrieben durch Abenteuerlust und die ewig gleiche Aussicht auf Ruhm und Reichtum durchquerten sie heiße Wüsten, stickige Dschungel und Himmelhohe Gebirge. Ganze Ozeane überquerten sie in kleinen Booten.

Die Folgen waren immer neue Gemetzel. Ureinwohner gaben ihr Land nicht

Kampflos preis. Immer neues Blut tränkte das alte Land.

Immer wieder, immer weiter.

Der Parasit schien keine Ruhe zu kennen, war nie zufrieden mit dem Erreichten. Es musste immer noch mehr sein.

Mehr Waffen, immer mehr Land, mehr Bodenschätze, noch mehr Reichtum. Ruhm und Ehre! Denn wir sind mehr Wert als die anderen!

Kein Ende dieses Irrsinns war in Sicht.

Unter all diesem sinnlosen Wüten ging der Wirtskörper, unser Planet, langsam in die Knie. Kein Wunder. Denn dieser Parasit arbeitet gründlich. Tiefe Löcher hat man in ihn gebohrt, ganze

Landschaften umgepflügt und unbewohnbar gemacht. Seine riesigen Meere vergiftet und vermüllt, seine Atmosphäre verpestet. Etliche Tierarten sind unwiederbringlich ausgerottet.

Diese Erde hat hohes Fieber und liegt im Sterben.

Und was macht der Parasit?

Nun, einige heben mahnend den Finger. Doch die Mehrzahl tanzt weiter auf den Gräbern, die sie sich selber gegraben habe.




Text: harryaltona(2022)

Cover: Pixabay



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Über mich gibt es nichts interessantes. Aber jetzt auch mit schönen bunten Bildern.

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Kornblume Das Dumme ist ,lieber Harry, das die Meisten von uns, aus purer Bequemlichkeit nach dem Sprichwort ohne nachzudenken leben "Der Klügere gibt nach" ,doch nun stellen wir fest, dass die Dummen womöglich die Klügeren sind.
Ich höre draußen die Trommeln von den Demonstrierenden.Es erschreckt mich, wenn ich sehe, wer da mitläuft, trommelt und brüllt.
Grüße von der blauen Blume
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Da gibt´s nix hinzu zu fügen. Wie schrieb doch T.Wischmeyer: "Die Intelligenz auf unserem Planeten nimmt zu. Leider nicht beim Menschen."
In dem Sinne. Mit vollen Segelen auf´s Riff.
Da passt das "Narrenschiff" von Reihard Mey genau dazu.

Gruß Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Yep, bin mal gespannt wer das Licht ausmacht.
Tausend Dank, Bärbel!!!
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Na ich bestimmt nicht. Da bin ich vielleicht schon vorher weg.
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift meint*
Ich glaube keiner, denn die Titanic ist auch im hell erleuchteten Zustand versunken
und sogar die Musik spielte noch bis zum Schluss...
Und der Terra Titanic wird es nicht viel anders ergehen,
denn die hat erst gar keine Rettungsboote, für niemanden an Bord...
LG
Louis :-/
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Klar, der Elon M. will doch den Mars besiedeln. Ist wohl schon auf´m Weg dahin, damit der den auch noch zur Minna machen kann (smile).
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift lacht*
Alles nur Wunschdenken, bevor diese Pinsel jemals die rote Marsoberfläche betreten könnten, haben sie sich längst schon gegenseitig auf der Erde abgemurkst, oder das sich rasend schnell verändernde Klima hat uns alle schon gekillt... :O(
LG
Louis :-/
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Ich ebenso. Trotzdem Schade das wir alle zu doof waren.
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Ganz egal. Wir haben es gründlich versaut. Niemand sollte uns einen zweiten Planeten besiedeln lassen.
lg... harryaltona
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Bleistift 
Das nenne ich in der Tat mal ein gelungenens Statement, Harry... ...smile*
LG
Louis ;)
Vor langer Zeit - Antworten
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