Kurzgeschichte
Plötzlich hatte ich Angst als Winzling zertreten zu werden - Weston J. Hunter

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"Kurzgeschichte, Gardasee, geschrumpft, schrauben, aufräumen, "
Veröffentlicht am 20. März 2022, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Pixabay
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Über den Autor:

Hallo! Mein Name ist Dieter, und ich bin 70 Jahre jung. Das schreiben von Kurzgeschichten aus dem nicht mit Puderzucker bestreuten Leben, als E-Book, vertreibt mich aus meiner Hängematte. Täglich lerne ich im zarten Greisenalter dazu.
Kurzgeschichte, Gardasee, geschrumpft, schrauben, aufräumen,

Plötzlich hatte ich Angst als Winzling zertreten zu werden - Weston J. Hunter

Ein Winzling zu sein ein richtig großes Abenteuer

Im März 2022, wachte ich aus fürchterlichen Träumen in dem mittelalterlichen Dorf Canale di Tenno oberhalb des Gardasees auf. Das Dorf schlummerte vor sich hin, bevor Künstler in den sechziger Jahren das Dorf belebten.

>Krahwuth! Plotzblitz!< da wars passiert. Ich war auf die Größe einer Streichholzschachtel geschrumpft! Nun sah die Welt ganz anders aus, alles um mich herum schien riesig groß.

>Was werden meine Freunde, Bekannten dazu sagen?<

>Werden die mich überhaupt sehen?<

>Wie mache ich mich bemerkbar und wie soll ich nach draußen kommen?<

Das waren alles Fragen, die sich durch meinen Eierkopf frästen.

Kurt Schrumpfe, so sprach man mich an und ich schraubte in Deutschland in einer Werkstatt, den ganzen Tag an Oldtimer herum, mit meinen 37 Jahren.

Am Wochenende, hielt ich mich mit meiner Freundin in einer 2,5 Zimmer Wohnung am Gardasee auf. Ich kleidete

mich meistens modisch und lernte jeden Tag dazu.

Früher schafften sie in dem mittelalterlichen Dorf am Gardasee in den Häusern Ateliers und eine Begegnungsstätte für Kulturschaffende. Es lebten mindestens 50 Personen in dem kleinen Dorf. Das Dorf in dem ich ab und zu am Wochenende wohnte, war Ausgezeichnet als eines der schönsten Dörfer Italiens. Dankbar, strampelte ich durchs Leben.

Als Kind ritzte ich mit meinem Taschenmesser Herzen in die Baumrinde und Fische fangen, an einem kleinen sich

durch das Tal

Schlängelnden Bach, nach der Schule, machte riesigen Spas. Meine Eltern behüteten mich, wie eine Henne, die Eier ausbrütete. In die Kirche schlenderte ich Sonntags nicht gerne und wenn, kam ich vertrottelt wieder heraus. Na ja, jedem seinen Glauben.

Meine Eltern tranken keinen Alkohol und ich sah sie niemals betrunken. Erziehen, wollte man mich zu einem Hilf bereiten, Respektvollen und freundlichen Menschen. Es sollte später noch wichtig für mich werden.

Meine Freundin Larissa Knutsche, wohnte in der Nähe. Sie nervte noch ihre Eltern in ihrer Pension Mambo und besuchte mich meistens dreimal in der Woche. Larissa war Künstlerisch begabt und spielte Querflöte. Schamhaar Designerin war sie von Beruf. Wie viel Schaumhaar sie schon rasiert hatte, wusste sie nicht mehr. Mit ihren 29 Jahren, blau Grauen Haaren und den lachend blauen Augen, meldete sie sich nicht an dem Partnerportal an. Sie kleidete sich modisch. Larissa mochte Menschen, die frei nach der Schnauze plapperten.

Ich konnte das Fenster ja nicht öffnen.

Auf einen Stuhl klettern, nicht einmal dran zu denken.

>Wie sollte ich um Hilfe bitten?<

>Kein Mensch, war wohl in der Lage, mich wieder in meinen Normalzustand zurück zu versetzen!<

Plötzlich flog die Tür auf.

>Wer sollte das wohl sein?<

Da war sie, meine Freundin. Ich versuchte ihr was zu verklickern-sie hörte mich nicht. Ich fühlte mich, wie einer, der mit Krücken durchs Leben stampfte.

An den verdammten Aschenbecher konnte ich auch nicht heran. Sargnägel, lagen noch auf dem Nachttisch.

>Verdammte Scheiße!<

Als geschrumpfter möchte man ja nicht zertreten werden. Man möchte auch nicht von den Stubenfliegen verspeist werden, die täglich brummend durch das Zimmer schwirrten. Ich stellte mir vor, wenn man mich ins Klo warf und ich dann hilflos und elend eingehen müsste. Natürlich wollte ich auch nicht von einer Klobürste erstickt werden.

Ein geschrumpfter Mensch schonte die Umwelt, brauchte wenig Abfall und der

gelbe Sack war dann nicht mal halb voll, dachte ich mir.

Mir viel ein, dass ich in der Apotheke nach Kopfschmerz Tabletten griff und ich direkt zwei ohne Wasser davon Einschmiss. Es konnten ja nur die Tabletten gewesen sein, die mich in diesen Zustand versetzen.

Plötzlich erschienen Gläser und Flaschen für mich zu unüberwindbaren Türmen und Hindernissen. Alles wirkte im Zimmer lebensbedrohlich. Die Katze, die Spinne, die Fliege und sogar meine Freundin, die das Zimmer putzte und aufräumte. Ich biss auf meine Unterlippe

und wollte etwas sagen.

Eine Fliege krabbelte die Wand entlang und ich versuchte sie mit einer heruntergefallenen Sicherheitsnadel zu erstechen. Es gelang mir nicht. Als meine Freundin dann mit dem Staubsauger ins nach Frühling duftende Zimmer platzte, sah ich mein Ende nahen.

Die Katze hatte mich wohl entdeckt und schlug mit ihrer Tatze nach mir. Himmel, Arsch und Donner, sie hatte mich verfehlt.

Meine Freundin rollte das Kabel aus und

fing an, über den Boden zu saugen.

>Was konnte ich da noch machen?<

Ich kroch unter den Schreibtisch, der mich schützen sollte.

Meine Freundin bückte sich auf einmal, langte nach mir und setzte mich auf die Fensterbank. Mit ihrem Mittelfinger streichelte sie mich sanft über die Wange.

ENDE

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Emser
Hallo!
Mein Name ist Dieter, und ich bin 70 Jahre jung. Das schreiben von Kurzgeschichten aus dem nicht mit Puderzucker bestreuten Leben, als E-Book, vertreibt mich aus meiner Hängematte. Täglich lerne ich im zarten Greisenalter dazu.

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