Letztes Kaspertheater
DAS ist es nun gewesen,
wenn sich der letzte Vorhang schließt.
Nur noch einmal im Mittelpunkt,
aller höchster Spezis Weg.
Wenn’s still wird,
spricht nur Jeder in sich selbst
mit dir
und Stille kehrt jetzt ein.
An deiner Krippestanden einst Die,
Die du nicht gleich verstanden hast
und gaben dir was mit,
wieviel hast du davon gebraucht?
Als doch das LEBENSSPIEL begann,
zog immer jeden Tag
ein and’ner Vorhang auf,
so gleitet Menschlein in die Zeit,
mit dem was seine Ära
mit sich bringt.
Theater geht vonstattenes lenken Die,
Die selten weise sind
und räumen dir die Rolle ein,
die deine ohne Drehbuch sei.
Wenn du dann deine Bühne schaffst
und planst
du irrst mit jenem Spruch,
der dir den Baum, das Buch und
Haus als Rahmenhandlung gibt.
Es gehen and’re Rollen ab,
die dich in Atem halten woll’n
und selten kommt ‘ne Pause
zwischen neuem Spiel.
So stolperst du von Aufzug
zu Aufzug
und meinst der Applaus
wäre ein sich’rer Lohn,
hast du vergessen,
dass du nur Komparse bist?
Wenn nach dem Alltagsrollenspiel
dir Kraft noch bleibt,
halt ein - sortier’ die Pole neu
und bring’ die letzte Rolle fest an dich.
Der Weg ist gleich,
das Ende auch
und Zeit ein Limit,
das der Mensch kreiert,
wenn dann dein letzter Vorhang kommt,
wird wieder einmal umbesetzt.
zum Tod meines Vaters Ilmenau, den 22.11.1996