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Die 3kS und ihre Zeitmaschine - 6. und letztes Kapitel

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"Die 3kS und ihre Zeitmaschine - 6. und letztes Kapitel"
Veröffentlicht am 07. Januar 2022, 26 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Die 3kS und ihre Zeitmaschine - 6. und letztes Kapitel

Die 3kS und ihre Zeitmaschine - 6. und letztes Kapitel

Was bisher geschah:

Wir sind die drei kleinen Schweinchen, die 3kS. Natürlich heißen wir nicht wirklich so. So ruft uns nur jeder hier im Internat. Wir haben ganz normale Namen: Jan, Kalle und Lukas Berger. Jan ist unser `Schweinchen Schön`, Kalle unser `Schweinchen Dick` und ich, Lukas, bin das `Schweinchen Schlau`.

Auf einem Stullenpapier entdeckte ich den Schaltplan für den Bau einer Zeitmaschine. Aufgrund meines Technikwissens würde ich sie leicht nachbauen können. Allerdings war die elektronische Verschaltung der Zeituhr

durch einen Salami-Fettfleck unkenntlich geworden. Deshalb musste ich schätzen.

Als die Maschine fertig war, starteten wir unseren ersten Zeitsprung. Doch wir landeten in einem Parallel-Universum, das aussah wie Disneyland. Dort wurde unser gefräßiges Schweinchen Dick beim Diebstahl einer goldenen Wurst erwischt: Von Hunden, die auf zwei Beinen liefen.

Panisch traten wir die Rückreise an und entkamen äußerst knapp den wütenden Kläffern. Wohlbehalten kamen wir wieder nach Hause zurück. Allerdings war einer der Hunde mitgereist; und die goldene Wurst.

Schweinchen Dick verliebte sich in den Hund, taufte ihn Klein-Batman und wollte ihn behalten. Also nahmen wir ihn erstmal mit auf unser Zimmer. In den nächsten zwei Stunden mussten wir entdeckten, dass Klein-Batman einen gefährlichen blauen Schnupfen hat, dass er lesen und singen kann. Und dass man ihn nicht alleine lassen sollte.

6. Kapitel: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

„Jungs, das würde ich lieber nicht tun!“, warnte uns Klein-Batman und atmete tiiiief ein.

„Achtung, die blaue Rotze!“, schrie Schweinchen Schön. Dann geschah alles gleichzeitig: Schweinchen Dick warf sich schwergewichtig auf Klein-Batman, ich griff nach einen leeren Kissenbezug und Schweinchen Schön stopfte den Köter hinein; zugegeben etwas unsanft.  Als das Kissen zugeknöpft war, atmeten wir erleichtert auf: Jetzt konnte der Köter niesen, so viel er wollte.

„Lasst mich hier raus!“, wütete Klein-Batman.

„Halt bloß die Klappe!l! Wir hab`n die Schnauze voll von dir!“, fuhr Schweinchen Schön ihn an.

„Ich will hier raus, ihr Hosenschisser!“, tobte Klein-Batman. Als wir seiner höflichen Bitte nicht nachkamen, schwieg er einen Moment. Dann hörten wir ihn seelenruhig sagen: „Okay, wie ihr wollt. Dann verrat´ ich euch jetzt mal, was Schweinchen Schlau unter seiner Matratze versteckt hat.“ Ich hielt den Atem an, wurde erst rot und dann weiß. Wenn Klein-Batman das tun würde, könnt´ ich mich begraben lassen.

„Das wirst Du nicht tun!“, brüllte ich ihn an.

„Und ob!“, brüllte das Kopfkissen zurück.

Ich fasste es nicht: Dieser Schweinekerl hatte mich doch tatsächlich in der Hand. Wenn ich mich nicht für alle Zeiten blamieren wollte, würde mir gar nichts anderes übrig bleiben, als ihn frei zu lassen. Also tat ich es. Als Klein-Batman´s Kopf erschien, hielt mich Schweinchen Dick fest: „Halt, nur den Kopf. Mehr nicht!“

Klein-Batman guckte ihn grimmig an: „Jungs, für wie blöd haltet ihr mich? Glaubt ihr etwa, dass ich Eure kleinen Geheimnisse nicht gefunden hätte, als ihr

weg wart?“

Jetzt wurden auch die beiden anderen rot. Und dann weiß.

„Das ist Erpressung!“

„Wenn ihr das so nennen wollt? Ich nenn` das Notwehr. Und deshalb erzähl ich jetzt mal, was ich unter der Matratze von dem da“, er nickte zu mir, „gefunden habe!“

„Hey, lass den Scheiß!“, rief ich. Und dann fiel mir was Geniales ein. Das musste einfach funktionieren: „Du vergisst wohl“, sagte ich cool, „dass wir dir die goldene Wurst wegnehmen können!“ Erschrocken starrte mich Klein-Batman an. Volltreffer! Entspannt

lehnte ich mich zurück. Damit stand es 1:1. Auch die beiden anderen entspannten sich und guckten erleichtert. „Okaaay!“, maulte Klein-Batman, „wann bringt ihr mich wieder zurück?“

„Wieso ?“

„Weil ich das Zepter zurückbringen muss.“

„Meinst du die goldene Wurst?“

„Das ist keine goldene Wurst“, schimpfte Klein-Batman, „das ist ein Zepter! Und das muss zurück!“

„Warum hast Du das nicht gleich gesagt?“, fragte Schweinchen Dick.

„Und wann bitte hätte ich das machen sollen?“, zickte Klein-Batman.

Wo er Recht hat, hat er Recht. So `ne

richtige Möglichkeit hatte er bisher wirklich nicht gehabt.

„Warum willst du eigentlich dieses Wurst-Zepter zurückbringen?“, fragte ich neugierig.

„Mann! Weil sonst das GRAUENHAFTE passiert!“

„Es passiert etwas Grauenhaftes, weil eine Wurst weg ist?“, fragte Schweinchen Schön entgeistert.

„Ihr Idioten! Nicht weil eine Wurst weg ist; weil das Zepter weg ist. Deshalb passiert das GRAUENHAFTE!!“

„Und was genau ist das GRAUENHAFTE?“

„Darüber darf man nicht reden! ... Aber es ist schrecklich!“

Wir guckten uns an. Schweinchen Dick flüsterte: „Kann es sein, dass Klein-Batman gar nicht genau weiß, was das GRAUENHAFTE ist“,

„Glaub ich auch!“, gab ich leise zurück.

Aber was mich viel mehr interessierte, war die Chance, die ich da gerade witterte: „Was hältst Du davon, dass wir Dich und Dein Wurst-Zepter zurückbringen?“ Er nickte heftig. „Und damit du inzwischen nicht auf blöde Gedanken kommst, nimmt unser Wurstliebhaber hier“, ich zeigte auf Schweinchen Dick, „das Zepter an sich.“

Klein-Batman guckte erschrocken. Wir sahen förmlich, wie es in seinem Kopf

ratterte. „Aber nur, wenn er gut drauf aufpasst.“

„Klar! Mach ich!“, sagte Schweinchen Dick und Klein-Batman reichte ihm das Wurst-Zepter aus dem Kissenbezug heraus.

Damit war alles geritzt und Schweinchen Schön ließ Klein-Batman aus dem Kopfkissen. Eine Frage hatte ich allerdings doch noch: „Du und Deine Hunde-Freunde, seid ihr so was wie die `Wächter der heiligen Wurst`?“

„Vom Zepter!“

„`Tschuldigung! Vom Zepter!“

„Ja, sind wir! Wir sind zwölf und für diesen Job extra ausgebildet. Als Waffe

haben wir den `magischen Sprüh-Nebel`“

„Geiler Job!“, sagte Schweinchen Dick beeindruckt. Ich glaube, Wurstwächter mit magischen Kräften würde er auch gerne sein.

„Das erklärt natürlich die blaue Rotze“, sagte ich. „Aber warum, zum Geier, hast Du unsere Sachen aus den Schränken gezerrt, unsere Schulbücher zerstört, Schweinchen Schöns Tübchen vernichtet und Schweinchen Dick aufs Bett gekackt! Gehört das auch zu Deinem Wächter-Job?“

„Das musste ich tun!“, schnaubte Klein-Batman.

„Das ist ja wohl ober-dreist!“, schimpfte Schweinchen Schön. Er war sofort

wieder auf hundertachtzig: „Wieso musstest Du das bitte machen, hä?“

„Weil das meine Aufgabe als Wächter ist: Ich musste die Gefahr einschätzen, in der das Zepter war.“

„Wie bitte?“, fragte Schweinchen Schön entgeistert. „Du musstest untersuchen, wie sich Zahnpasta verhält, wenn sie am Spiegel hängt?“

„Essen kann man sie jedenfalls nicht. Sie hat nicht geschmeckt“, sagte Klein-Batman eingeschnappt.

„Du hast Zahnpasta gegessen?“, fragte ich entgeistert.

„ Als Wächter muss man auch Dinge tun, die nicht immer lustig sind.“

„So, wie auf mein Bett zu kacken!“,

warf Schweinchen Dick ein.

„Selbst Schuld, wenn Ihr keinen Baum im Zimmer habt!“, blaffte Klein-Batman zurück.

„Gebt`s auf, Leute!“, winkte Schweinchen Schön ab. „Der ist von einem anderen Stern! Los, bringen wir ihn zurück!“

Was war das für ein wunderbarer Satz in meinen Ohren! `Ferne Galaxien` wir kommen! Na, dann mal los. Wir verließen das verwüstete Zimmer und rannten Richtung Schuppen. Vor dem Schuppentor blickten wir uns nach Zerberus um; die Luft war rein. Wir huschten hinein, verriegelten wieder die

Tür und quetschten uns zu viert in die Zeitmaschine.

7. Eine Überraschung, ein Abschied und ein Neubeginn

Auf der Zeituhr stellte ich wieder das Jahr 1982 ein und drückte auf den Startknopf.

Zuerst gab es das bekannte Vibrieren, dann das Rappeln, ... Dampfen, ... Knallen und ... dann das Pfeiffen.

Und dann regnete es: Lila.

„Gibt`s bei Euch eigentlich auch mal anderes Wetter?“, erkundigte sich Schweinchen Dick.

Klein-Batman ignorierte ihn und jubelte:

„Zuhause! Ich bin wieder zuhause!“

Ich war nicht so glücklich: Der Regen war gleich und auch die Watteluft war gleich. Aber es fehlte der götterspeisen-grüne Hügel und der Blick ins Tal. Stattdessen waren wir von brauen Erdklumpen, Regenwürmern und Wurzel-Enden umgeben! Wir waren in einem riesigen Erd-Loch. Und oben, am Rand dieses Loches … standen elf wütende Hunde: Die Wach-Hunde des Zepters! Und alle elf holten tiiiief Luft.

„Halt! Nicht! Ich hab das Zepter!“, rief Klein-Batman, riss Schweinchen Dick die goldene Wurst aus der Hand, sprang aus der Zeitmaschine und winkte mit dem Zepter.

„Bluebell ist wieder da!“,  riefen die Hunde aufgeregt. „Und er hat das Zepter dabei!“

„Bluebell?“

Doch der hörte uns schon nicht mehr. Wie der Blitz war er mit der Wurst aus dem Erdloch heraus geklettert und wurde stürmisch begrüßt.

„Wie konntet ihr denn wissen, dass wir wiederkommen?“, hörten wir ihn fragen.

„Wir wussten es nicht. Wir haben es vermutet, weil ihr das hier verloren habt“, sagte einer der Hunde und hielt etwas Weißes hoch: Es war ein iPhone. „Ich werd verrückt: Mein Handy!“, rief Schweinchen Schön. „Ich muss es bei der

Flucht verloren haben! Ich war noch gar nicht dazu gekommen, es zu vermissen.“

Klein-Batman sagte lässig zu seinen Freunden: „Die Jungs könnt ihr freilassen. Die sind okay.“

„Na dann holen wir sie mal raus!“ Die Hunde holten Seile, knoteten sie an die Zeitmaschine und zogen uns aus dem ollen Erdloch.

Oben angekommen lächelten wir die Wächter-Hunde etwas unsicher an: Das war schließlich unser erster Kontakt mit Außerirdischen (wenn man mal von Klein-Batman absah). Wir hatten keine Ahnung, wie man sich in solchen Momenten richtig verhält. Und wir

wollten nichts falsch machen. Also verbeugten wir uns. Die Wächter-Hunde grinsten und verbeugten sich auch.

„Hier, dein ´magisches Auge`!“, sagte einer der Hunde und gab Schweinchen Schön sein Handy zurück.

„Ähm, hört mal, wir wollen das Zepter wieder auf den Altar zurück bringen. Kommt Ihr allein zurecht?“, fragte uns Klein-Batman.

Wir nickten: „Alles klar, Klein-Bat…, äh, Bluebell! Macht dir um uns keine Gedanken! Wir finden schon den Weg.“

“Sehen wir uns irgendwann mal wieder?“, fragte Klein-Batman.

„Na klar! Wir wissen ja jetzt, wo Du

wohnst!“, witzelte Schweinchen Dick.

Klein-Batman hob eine Pfote: „Macht`s gut, ihr drei! War lustig mit Euch.“ Er winkte noch mal und rannte mit seinen Wächter-Freunden den Hügel runter.

In diesem Moment war ich einfach nur glücklich: Dies war er, der erste Schritt hin zu den `fernen Galaxien`.

Mit tiefer, dunkler Stimme sagte ich: „Der Weltraum, unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer der drei kleinen Schweinchen, die unterwegs sind, um fremde Galaxien zu erforschen,... neues Leben ...und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringen

sie in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

„Na Jungs“, sagte ich dann wieder mit meiner normalen Stimme, „wie wär´s noch mit `nen paar anderen unbekannten Galaxien?“

Wir grinsten uns an.

„Okay, aber diesmal will ich zu Herta Heuwer und ihrer Currywurst!“, sagte Schweinchen Dick und zwängte sich in die Zeitmaschine.

„Also auf nach 1948, oder so. Wer weiß, wo wir diesmal landen werden“, sagte ich und krabbelte hinterher.

„Und während der Reise“, sagte Schweinchen Schön und quetschte sich

als letztes in die Zeitmaschine, „erzählst Du uns, was Du unter Deiner Matratze versteckt hast.“

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PuckPucks

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Apollinaris Gut zuende gebracht das Geschichtchen
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Ja, oder, das könnte eine Fortsetzung werden :o)
Das Buch ist entstanden, als meine Jungs immer mehr sog. `Reihenbücher` lesen wollten, also Fortsetzungsgeschichten mit dem immer gleichem Personal. Bist du vielleicht auch ein Fan der `???`; das ist so`n Erfolgsknüller.
Lachende Grüße
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris Alfred H. ??? taugt mir auch ja.

Simon
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Justus Jonas, Bob Andrews und Peter....? Wie hieß der noch mal?
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris Peter Shaw
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks :o)))) Danke, Agent Simon
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris BItte, diese Nachricht versteht sich von selbst! ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
Ha, ...die blaue Rotze...
Erinnert mich etwas an den Blockbuster: "Independence Day",
in dem Will Smith bei einem Alien-Angriff überrascht ausruft:
»Du hast doch jetzt nicht etwa diese grüne Scheiße auf mich geschossen!?"« ...grinst*
Ein Gutes hat es jedenfalls, Schweinchen Schön hat jetzt wenigstens
sein auf der Flucht verlorengegangenes Handy zurückerhalten,
denn alles andere wäre ja fuuuurchtbar schrööööcklich gewesen... LOL*
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Darauf habe ich ja gewartet, dass jemand über dieses verlorengegangene Handy stolpert.

Sieh das doch mal so, lieber Louis, es gibt ein Leben ohne Handy, auch für Schweinchen Schön. Es ist möglich. Es geht. Aber es muss ne Menge passieren ;o)

Grinsegrüße
Judith mit Handy
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift grinst*
Darauf kann ich nur mit Loriot antworten, der da meinte,
»Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.« LOL*
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
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