Humor & Satire
Lu Zifers Weihnachtsgeschichte

Liebe Lesende, zum Jahresendfest auch von mir eine Weihnachtsgeschchte, welche mir mein guter Freund Lu Zifer, den nur die principessa „Spottgeburt aus Dreck und Feuer“ titulieren darf, vorgestern Abend in bierseliger Stimmung anvertraut hat. Lu steht, wie ihr vielleicht noch nicht wisst, mit dem Herren, der älter ist als das Universum, seit einigen Monden auf intimen Duzfuß, beide haben das Kriegsbeil begraben, streiten sich nicht mehr um die armen Seelen und leben fortan im besten Einvernehmen. Vor allem Lu, vormals in den Augen seines göttlichen Widersachers eine „Spottgeburt aus Dreck und Feuer“, profitiert von der neuen Männerfreundschaft, nach Tausenden von

Jahren sind die Helden müde und wollen nur noch das Eine: lecker Kölsch süffele und schwaade. Hatte ich euch denn schon geschrieben, dass der liebe Lu Rheinländer ist? Nun, gezz wisst ihr es, und gut is.

Lu und der Schöpfer des Himmels und der Erde, Herrscher über mittlerweile gelangweilte Erzengel und andere Flügelwesen, haben nun bei ihrem letzten Gelage beschlossen, einen Urbi-et-Orbi- Feldversuch zu starten – eine weltweite Pandemie, von der ihr vielleicht ja auch schon gehört oder gelesen habt. Zu diesem Behufe haben die beiden Hallodris ein Virus gebastelt, dem nicht leicht beizukommen ist. Mutter desselben ist eine chinesische Fledermaus, was vor allem den Höllenbewohner Dracula freut,

denn dieser drohte ja doch in Vergessenheit zu geraten, der arme Vamp. Doch ich schweife mal wieder etwas ab, auf jeden Fall hatte das Virus bereits ganze Völker aufgemischt und Regierungen in schwerste Nöte gebracht. Von den ersten drei Runden ihres Feldversuchs begeistert, nannten de beiden Experimentalgeister das Virus scholz, sorry, stolz Co-Ro-Na. Ein klangvoller Name für eine sehr üble Sache.

Inzwischen fand aber der liebe Lu, dass mal etwas Schmackes in die Soße gehört, und mit seinem Spezi aus den höherern Sphären bastelte er eine neue fiese Variante, welche Lu Zifer zu Ehren seiner Großmutter „Omi Kron“ nennen wollte, was sein neuer Spezl auch

akzeptierte. Nun ist Omi Kron nicht nur ein neues und höggscht ansteckendes Virus, sondern eben auch ein altes pfiffiges Mütterlein, das, noblesse oblige, gerne mal ein Kömchen zu viel süffelt und regelmäßig ein Pittermännchen Bier verkasematuckelt. Das tut sie, wie jeder Rheinländer, natürlich am liebsten in ihrem Veedel, in der Kneipe op d'r Eck. Diese aber muss Omi Kron letztens zwar angepeilt, aber die Koordinaten ihrer OMI Kron – Raumsonde falsch berechnet haben, und so landete die kleine Alte in ... Berlin. Im Späti des Bundestages. Und dort traf sie auf Karl aus Lauterbach, der Minister, dessen Ahnfrau ebenda ihr Strumpfband verlor – die Familie sucht bis heute danach. Doch ich schweife mal wieder ab, wie gesagt, beide, KL und OK,

waren sich auf Anhieb nicht unsympathisch und man kam ins Plaudern. Über die Bundesliga, die Arbeit im Homeoffice, Videokonfis im Pyjama and so on.

Aber schließlich stellte KL doch die Frage aller Fragen – wie dem neuen Virus beizukommen sei. Omi Kron war zuerst verschnupft, gar empört, aber KL stellte sie mit stundenlangen Ergebnissen jüngster Studien und literweise Pils ruhig, so dass Omi Kron schließlich einen Big Deal vorschlug: „Die beiden Vertragspartner, OK und KL, verpflichten sich, dem Vertragspartner in jeder Hinsicht entgegen zu kommen und nicht in den Aufgabenbereich des VP

einzugreifen.“ Das bedeutete, dass KL die Omi Kron zunächst gewähren ließ, da die Teutonen eh derzeit zu lahm waren beim Impfen, dafür aber verbürgte sich Omi Kron, deren Mutter übrigens eine Fledermaus aus Wuhan war, was besonders den Grafen Dracula gefreut hat, verbürgte sich wie gesagt OK, ihre viralen Attacken bei den unter 40jährigen in der Regel mild verlaufen zu lassen, und gab KL ein paar Eckdaten aus ihrem Notizbüchlein, mit welchen er seinen Wissenschaftlern Feuer unter dem Forscherhintern machen konnte, die hastdunichtgesehen den finalen Impfstoff entwickeln würden. Das hat mir der Lu so erzählt, wie ich es niedergeschrieben habe. Ob Omi Kron, die ja altersbedingt auch schon doll

tüddelig ist, sich an ihre Vereinbarung hält, weiß wohl nur der bekannte Geier. Sollte dem nicht so sein, so wäre es ein schönes Märchen. Und nun, liebe Lesende, schlaft recht schön, feiert besonnen Weihnachten und Silvester und steckt euch nicht an. Eure principessa, die genau das auch vorhat~~~