Kurzgeschichte
Mit dem Autoskooter zu den unerlösten Seelen - Weston J. Hunter

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"Kurzgeschichte, Auoscooter, kurz Trip, Schwarzwald, Hotel, Gestank"
Veröffentlicht am 27. August 2021, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Hallo! Mein Name ist Dieter, und ich bin 70 Jahre jung. Das schreiben von Kurzgeschichten aus dem nicht mit Puderzucker bestreuten Leben, als E-Book, vertreibt mich aus meiner Hängematte. Täglich lerne ich im zarten Greisenalter dazu.
Kurzgeschichte, Auoscooter, kurz Trip, Schwarzwald, Hotel, Gestank

Mit dem Autoskooter zu den unerlösten Seelen - Weston J. Hunter

Mit dem Autoscouter zu den unerlösten Seelen

Damals wusste ich noch nicht was an diesem mit Blitz und Donner dunklen Sommertag im Jahr 2021 noch alles passieren sollte.

Das Bier schmeckte wie ein ungewaschener Hund. Ich hörte Musik von Falco, streckte mich unter stöhnen wie eine Katze, wieherte wie ein Pferd und schnaubte wie ein alter Esel. Ich schaute in den Spiegel und hatte ein Musikgesicht. Eine Klassikfresse.

Nachbarn und Bekannte sagten, ich sehe aus wie ein Filmstar aus den 70er Jahren. Ich trug fast jeden verdammten Tag Jeans, schwere schwarze Turnschuhe und schwarze T-Shirts, darüber ein weißes Flanellhemd.

Die schwarzen mittellangen gegelten Haare waren nach hinten gekämmt. Als Tierpfleger schuftete ich in Köln. Ich machte eine dreijährige Lehre als Tierpfleger, weil ich Tiere liebte. Âufgaben als Tierpfleger waren mit meinen mitlerweile 42 Jahren das Überwachen und Beobachten der Tiere. Nach Anweisen des Tierarztes, dass füttern von kranken Tieren. Das

Sauberhalten von Ställen, Boxen und Gehegen, natürlich die Pflege der Tiere. Füttern mußte man die Tiere ja auch. Man kann sich, wenn man will, in diesem Beruf Weiterbilden.

Man spricht mich hier als Niels an. Als Niels Zockegger. Ich wohnte in Köln in einer 2,5 Zimmer Wohnung, mit Hilfsbereiten, vor sich hinpfeifenden, Berufstätigen Menschen ganz in der Nähe. Hier sind alle freundlich.

Meine Freundin Amelie Zipperheim wohnte mit ihren 38 Jahren auch in Köln, in einem sauberen 1,5 Zimmer Appartement.

Selbstbewusst und unerschütterlich kümmerte sie sich um alles und nichts und Niemand konnte ihr Böse sein, weil sie ein gutes Herz hatte.

Amelie war modisch gekleidet und trug Nappa Leder Schuhe.

Ihre Haare schimmerten rötlich und sie war normal gebaut, mit Brüsten wie Orangen aus Australien. Sie schwitzte in Köln in einer Zahnarzt Praxis als

Sprechstunden Hilfe.

In meiner Kindheit war ich kaum zu bändigen. Ich kletterte auf Bäume. Angelte Fische aus einem sich durch den Wald schlängelnden Bach. Schwänzte die Schule und meine lieben Eltern, ließen es mir Gut ergehen. Manchmal gab es auch mal Dresche. Als Wohlbehütetes Kind wuchs ich auf. Respekt, zusammenhalt und freundlich sein, gehörten dazu.

Einmal schrie ich:>Lasst mich doch alle in Ruhe!<

Als ich mich umsah, war niemand im Zimmer.

>Was ist los, fragte Amelie!<

>Den ganzen Tag muß ich mich mich mit den Tieren rumplagen.<

>Du stehst kurz vor einem Burnout<.

>Was soll ich denn machen?<

>Die Zeit ist schnelllebig geworden und jeder denkt nur noch an sich.<

>Dazu kommt noch, dass wir jeden Tag mit dem Schnabelteppich auf den Maskenball hoppeln.<

>Dagegen muss du was tun.<

>Was denn?<

>Nimm dir den Resturlaub und wir

spannen so richtig aus.<

>Wo willst du denn ausspannen Amelie?<

>Ich dachte an den Schwarzwald.<

>Was?<

>Ja genau, der Schwarzwald.<

>Wenn ich mir dass richtig überlege Amelie, komme ich von dem ganzen weg.<

>Der Schwarzwald hatte viel zu bieten.<

>Niels, der Schwarzwald lädt uns zu einem kurz Trip ein.<

>Dann ärgere ich mich wenigstens nicht mit den Tieren rum, denen ich manchmal den Hals umdrehen möchte.<

Jetzt im Spätsommer, wo die Tage noch

Sonnendurchflutet sind und man sich auf den Kopf stellen kann und mit dem Arsch Fliegen fangen kann, ist der ideale Zeitpunkt gekommen im Schwarzwald in einer Pension zu Relaxen.

Wenn die düstere Jahreszeit wieder anbricht, naht schnell die Nacht. Alles dann so Trostlos. Der Atem stockte. Im Schwarzwald gab es tatsächlich ein verfluchtes Hotel, wenn man der Legende glaubte.

Angekommen, wie ein fast verdurstetes Lama, verstauchten wir unser Handgepäck und trampelten sofort auf eine Festwiese. Da stand ein aufgebauter

Wasser Pool. Es schwebten Autoscouter über dem Wasser. Die Scouter waren Fahrzeuge, schwebende Fahrzeuge, die eine Art Kissen zwischen sich und der Oberfläche bildeten, so das sie schwebten. Es waren zweisitzer.

Plötzlich verließ schwebend der Autoscouter den Ort und sauste mit uns durch eine hohe Dichte von riechenden Tannen und Fichten, die bedrohlich auf uns wirkten. An einer Tanne lehnte sich Magisch ein kleines dickes Mädchen an und popelte in der Nase.

Im achten Jahrhundert, eroberte erst der Mensch Häuser und Höfe der Region und machte sich Teile des Waldes zu eigen.

Bum, auf einmal standen wir vor morschen und vergammelten Holzbänken und der Gestank von Entenscheiße ließ uns in die Taschentücher rotzen. Kaum zu ertragen dieser Gestank.

An einem Ort der unerlösten Seelen kamen wir an. Bekannt als Schlosshotel Waldlust, dass 1902 eröffnete. Ein verfluchtes Hotel, wenn man den Glotz und Gaffmenschen glaubte.

Hier soll sich der Hochadel und die

High Society herumgetrieben haben. Sie hüpften hier rum und trampelten wieder raus. Viele Menschen verloren in den prachtvollen Räumen des Hotels ihr Leben. Das Hotel wurde bekannt als Ort der unerlösten Seelen. Gaffermenschen gab es hier genug.

Eisbitterkalt war es geworden. Der Autoscouter blinkte und schwebte auf uns zu. Wir konnten einsteigen. An unserem Urlaubsort angelangt, kramten wir sofort unser Handgepäck zusammen. Die Freude war verblüffend, wieder in Köln zu sein. Das Bier schmeckte noch nach ungewaschenen Hund.

ENDE

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Emser
Hallo!
Mein Name ist Dieter, und ich bin 70 Jahre jung. Das schreiben von Kurzgeschichten aus dem nicht mit Puderzucker bestreuten Leben, als E-Book, vertreibt mich aus meiner Hängematte. Täglich lerne ich im zarten Greisenalter dazu.

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PuckPuck Hmmm, wer ist denn der Filmstar aus den 70er Jahren? James Dean?
Hatte wieder eine schöne Reise mit deiner Geschichte, Dieter. Du hast wieder viele Bilder in meinem Kopf gezaubert :o))))
Liebe Grüße
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Danke für den blühenden Kaktus!

Eine entspannte Woche noch.

Nochmals danke.

Gruß vom linken Niederrhein:

Dieter/Emser
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Hallo Dieter!
Guter Rat:
Lernen, lernen, nochmals lernen,
vor allem richtig schreiben lernen,
sonst liest Dich keiner gern, EMSER.
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Danke fürs Feedback!
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