Mariposa
- Sommermorgen -
In dem Atem, wenn der Wind
haucht, verbirgt er sie auch fern
seine Schönheit, wie ein Stern,
Augen, die verwundert sind.
Hör den lieblich Sang, den bloß
hört, wer Wolken schmecken kann;
er ist zart und samt, ein Bann
wie Perlglitzern auf dem Moos.
Saug Stimmung ein, sie dauert
viel zu kurz wie ein Gedicht.
Genieße, bessres gibt es nicht
für´s Herz, weil es sonst trauert.
Flügel fein wie Wimperschlag,
seidig schön, so nie sie waren –
sehr verletzlich bei Gefahren,
trink das Bild, wenn es dich mag.
Voll Seele die Erscheinung
von himmlischem Geschehen;
rührt sie dich, wirst du verstehen
wundersam, in dir Vereinung.
© ths 070521