Vor Jahren lernten mein Mann und ich ein Paar aus merry old England kennen. Peter und Georgina, reizende Leutchen, skurril und immer gut gelaunt.
Peter und Georgina verbrachten ihren Sommerurlaub wie wir in Anif bei Salzburg. Wer nun meint, sie wären wie wir wegen der Festspiele angereist, den muss ich enttäuschen: Die beiden waren nicht bereit, teures Geld für Festspielkarten auszugeben, nein, sie fanden weitaus mehr Gefallen an der schönen Bergwelt, die sich ihnen beinahe gratis darbot.
Eines Tages zog es Georgina zu den heißen Quellen nach Vigaun, während Peter die Eishöhle bei Berchtesgaden erkundete. Georgina kam als gesottener Krebs zurück, weil sie mehr als sechs Stunden ihren Eintrittspreis abgefeiert hatte. Peter dagegen hatte sich in der Eishöhle verirrt und wäre in Shorts, T-Shirt und Sandalen beinahe
erfroren…
* Heiße Quellen wurden an mehreren Standorten im Bundesland Salzburg erschlossen und mit Schwimmbecken, Saunalandschaft und Schönheitssalons ergänzt. Das Wasser muss dafür meistens erst auf eine erträgliche Temperatur abgekühlt werden. Was vermutlich der zarten Haut einer Engländerin immer noch nicht sonderlich zuträglich war~~~
Weitere Neuigkeiten von Peter, dem liebenswert-skurrilen Gentleman von der Insel, die da Großbritannien heißt. Ich erzähle sie so, wie ich sie von Georgina gehört habe...
Peter und Georgina saßen auf ihrer Terrasse und hatten gerade ihr Frühstück beendet. Es war ein milder Vorfrühlingstag und die Sonne wärmte einen recht ordentlich, wenn man zudem einen Wollpullover trug.
Peter las den Sportteil der Sonntagszeitung, als
plötzlich sein Oberschenkel zu vibrieren begann. Nicht, was du jetzt denkst, lieber Leser- es war sein Handy. “Pete, du musst mir helfen! Mary sortiert die Wäsche und hat eine Leoparden-Boxershort in der Schmutzwäsche gefunden, und ich besitze keine!!!”
Peter grinste und meinte:” Keine Sorge, ich bin gestern nach unserem Training auch in einer fremden Unterhose nach Hause gekommen. Georgina kennt das schon…”
Der absolute Kracher aber war, was Peter in Cornwall zustieß. Peter war, so erzählte mir Georgina, als Vertreter für Büroausstattungen unterwegs und stellte während der Autofahrt fest, fest, dass er die falschen Lederschuhe eingepackt hatte. Flugs begab er sich zu einem Herrenausstatter, wo er ein Paar schwarzer Lederschuhe erstand. Weil sie ihm so gut gefielen, behielt er sie gleich an und fuhr weiter. An seinem Bestimmungsort
angekommen, taten ihm die Füße granatenmäßig weh und er musste die Zähne schon sehr zusammenbeißen, denn der Empfang würde mehr als vier Stunden dauern. Die ersten drei Stunden überstand er halb ohnmächtig, aber dann drängte es ihn auf die Herrentoilette. Dort zog er die Schuhe aus, unter erwiesenermaßen grässlichen Schmerzen, und schaute sich ihr Inneres genauer an. Zu seiner Verblüffung musste er feststellen, dass in der Schuhspitze noch feste Papierbälle steckten...