Humor & Satire
Fahrenheit ***

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"Fahrenheit ***"
Veröffentlicht am 10. Juni 2021, 6 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Fahrenheit ***

Fahrenheit ***

Sie wohnen in feuersicheren Häusern Denn die Feuerwehr hat anderes zu tun Als Brände zu löschen Sie sucht nach Büchern Deren Lektüre unglücklich machen kann Deren Gedanken gefährlich sind In einer Gesellschaft, Die die Gleichheit aller zum Prinzip erhoben hat Und zur Maxime ihres Terrors Gegen jede Individualität und Gegen jegliches eigenständige Denken Und damit eine Wirklichkeit schafft Die für manche nur Mit Psychopharmaka erträglich ist Die nur in der Gegenwart leben Keine Vergangenheit kennen Und keine

Solidarität Ein Feuerwehrmann aber Will schließlich Nicht mehr vernichten Und flieht Zu den Dissidenten im Wald Wo ClarisseMcClellan Ein Buch auswendiglernt Um es für die Nachwelt zu bewahren Wir verbrennen heutzutage keine Bücher mehr. Das war einmal, in jener düstren Zeit. Wir sind heute gefestigt, stark. Wir sind wieder wer, auf unseren Rat Hört man, unser Geld nimmt man gern. Nein, wir verbrennen keine Bücher. Wir verheizen nur Geld, In wenig überlegten Rettungsaktionen. Da wird uns ganz warm uns Herz, Wenn unsre Minister es

werfen Mit vollen Händen, doch freudig Aus dem Fenster - das Geld der Anderen, Es fliegt auf den sanften Flügeln der Politik... Wir sind die Gutmenschen aus Deutschland Mit einem dicken Portemonnaie In dem der Nachlass für unsere Kinder steckt, Die alles einmal mit Freuden bezahlen werden. Was verlangte noch einmal Altmeister Goethe Vor mehr als zweihundert Jahren? "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen." Ja, so sind wir nun einmal, wir Deutschen, Wir hören willig auf unseren Dichterfürsten, Sein Postulat haben wir eilfertig, Aber wenig überlegt Zur Maxime unseres Handelns

gemacht. Wir Volk der Dichter und der Denker...

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Hörbuch

Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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HarryAltona Wir verheizen vielleicht keine Bücher mehr, aber dafür Vertrauen, Glaubwürdigkeit, und zum Schluss, das Leben anderer.
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Sehe ich ebenso, wobei die Heizer des internationalen Kapitals unsere Forderungen nichr zur Kenntnis nehmen. Die Politik allerdings oft auch nur, wenn Wahlen anstehen..
LG
Cass,
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Carissimo dottore Strano,
grazie per la gentile critica... quando il gallo canta, non intende lo Spahn, l'uomo con le maschere troppo costose~~~ che è vero come l'amen nella chiesa.
Ti ringrazio per i pezzi d'oro, posso usarli bene...

Ciao, caro orsetto lavatore
la principessa
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Truffauts Film mit Oskar Werner habe ich natürlich gern gesehen, Bradburys Vorlage hingegen nur zur Hälfte geschafft. Die Sentenz "nach der kein Spahn kräht" (Antwort erato) ist so gut, dass ich mich frage, warum sie mir nicht eingefallen ist. Werde ich alt? Habe ich noch Haare am Hinterkopf? Ist das wirklich mein Gesicht ? Das sah doch früher ganz anders aus. Und wem, zum Teufel, gehört eigentlich der Waschbär, der sich morgens immer in meine Hose zwängt?
Fragen über Fragen ...
Liebe Grüße vom kleinen Montag
Vor langer Zeit - Antworten
erato 
Guten Abend, liebe Cassy,
ich bin zwar nur ein unbedeutender Feuerwehrmann -
versuche allerdings mit meinen geringen Möglichkeiten....
Widerstand zu leisten....
Tolle Arbeit von Dir.
HERZlichst Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Also bitte- Feuerwehrleute sind brandwichtig, wichtiger als etwa bestimmte Politiker, nach deren Leistungen kein Spahn kräht. Merkelst du doch sicher immer wieder, oder?

LG und immer genug Wasser im Schlauch
Cassy

Und mit den Dublonen schmeiße ich eine Runde für dich und die Kollegen!
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Der erste Teil meines Prosagedichtes basiert auf dem berühmten Roman "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury, der erstmals 1953 erschien. Ein Werk, das zu lesen sich gerade auch heutzutage noch lohnt.

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
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