Herzbluten...
Im Wendland fühlt ich mich vertraut,
hab ein Schloß mir dort gebaut.
Herz konnt hier doch alles finden
unter Eichen, alten Linden.
Menschen, die einem zugetan,
oft teilten nicht der Städter Wahn
und lieben gern das ehrlich Wort,
die Heimat ist nicht nur ein Ort.
Achtzehnhundertachtundvierzig
stand am Giebel, war nicht adlig.
Als Scheune galt sie manches Jahr,
macht` neues Leben für sie wahr.
Viele Tag, unendlich Stunden,
gab ich hin für ihre Wunden.
So wuchs in diesem alten Haus,
in altem Kleid – ein Augenschmaus.
Vom Drawehn kam eine Quelle.
fand den Weg in die Parzelle.
Teiche füllten sich in Schnelle,
glücklich war auch die Forelle.
In diesem Paradiese klein,
gab manche Art ein Stelldichein.
Libellen, Frösche, Storch und Reh -
Begleiter hier – nur nicht Fernweh.
Zeitenzahn ließ mich nicht locker,
zwang unerbittlich auf den Hocker.
Klinikkunst kam mehrmals ran,
zu laufen wie ein Aufstehmann.
Die Großstadt aber wurd Magnet,
da Weg zum Arzt hier schneller geht.
Verlassen musst ich nun den Traum -
Mein Herzblut spürt dort mancher Baum.
© ths 5821