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Ende einer Pandemie

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"Ende einer Pandemie"
Veröffentlicht am 15. Februar 2021, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, ...
Ende einer Pandemie

Ende einer Pandemie

Ende einer Pandemie

Berlin 1.8.2026 Letztlich war man überrascht, wie abrupt die Pandemie dann endete. Natürlich setzte man schon am Ende des Jahres 2020 sehr viel Hoffnung in die ersten neu entwickelten Impfstoffe. Als dann jedoch mit dem Beginn des Jahres 2021 in vielen europäischen Ländern eine erneute massive Coronawelle einsetzte, neue Varianten des Virus entdeckt wurden und zugleich die Produktion der Impfstoffe weit hinter den Erwartungen zurückblieb, kehrte sich die Hoffnung  in Europa in Angst um. Es folgte eine Welle

hektischer Maßnahmen, namentlich aus Deutschland wurden die Rufe nach noch weiter gehenden Verschärfungen immer lauter und gipfelten alsbald in Grenzschließungen.  Zur selben Zeit wurde aber erkennbar, dass in den vormals größten Hotspotregionen der Welt die Infektionszahlen stark zurück gingen. Vor allem in Großbritannien sanken die Zahlen parallel zur intensiven Impfkampagne sehr stark. Schon Ende Februar war in Großbritannien ein Infektionsniveau erreicht das wieder weit gehende Lockerungen erlaubte. Premier Johnson sprach am 1 März im Rahmen eines BBC Interviews zum ersten mal

vom Ende der Pandemie. Wenn dieser Satz ihm damals auch viel Kritik einbrachte, so ist er aus heutiger Sicht verblüffend weitsichtig.  Noch stärkeren Einfluss auf den weltweiten Verlauf der Pandemie hatte damals die Impfkampagne der USA die, wenn auch durch protektionistische Maßnahmen  zu Ungunsten anderer Nationen vorangetrieben, äußerst erfolgreich war. So gelang es den USA die Zahl der Infektionen binnen weniger Wochen um fünfundsiebzig Prozent zu drücken. Spätere Untersuchungen zeigten, dass sowohl in Großbritannien, als auch in den USA durch die große Zahl der bis zu diesem Zeitpunkt bereits

infizierten Menschen die relative Herdenimmunität schnell erreicht wurde. Auch in einigen von Corona immer wieder stark getroffenen Staaten der EU, namentlich in Spanien und Portugal, begannen schon Anfang Februar die Infektionszahlen zu sinken. Endlich dann auch, nach einer sehr weitgehenden “Durchseuchung“ der Bevölkerung, ließ Ende Februar auch der Infektionsdruck in Osteuropa nach. Zwar war sogar bis Ende April immer wieder ein leichtes Aufflackern der Infektionstätigkeit zu beobachten, was in Deutschland, Polen, den Niederlanden und anderen Ländern zu erbitterten Auseinandersetzungen über den weiteren

Weg führte. Zunehmend erzwangen die Gerichte aber immer weitere Öffnungsschritte nachdem durch massiv ausgeweitete Testverfahren, neue, wirkungsvolle Medikamente und einer geschickten Impfreihenfolge kaum mehr Todesopfer zu beklagen waren. Als letzte Einschränkungen fielen in Deutschland am 2 Juni die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr und zwei Wochen später das Verbot von Großveranstaltungen über 5000 Personen. Als schließlich am 15. April die USA bei einer Impfquote von 60% die Handelsbeschränkungen für Vaccine

aufgaben, gelang es in Europa bis Ende Mai fast die gesamte erwachsene Bevölkerung zu impfen. Zeitgleich sorgte die jetzt mögliche großangelegte Impfkampagne auch in Mexiko und Brasilien für schnelle Erfolge. Natürlich war Corona noch nicht verschwunden und wie sie alle wissen, müssen wir uns nicht umsonst jedes Jahr erneut mit dem neuesten Vaccin impfen, aber dies erscheint uns heute längst als Selbstverständlichkeit. Am heutigen globalen Feiertag erinnern wir uns sicher alle an die bewegende Ansprache des damaligen amerikanischen Präsidenten Joe Biden, als er vor der UN anlässlich des von der WHO

festgestellten Endes der Pandemie sprach. Er sprach damals über die immensen Opfer an Menschenleben, aber auch von Verlusten in unserem zwischenmenschlichem Leben, über die Neudefinition von individueller Freiheit und Verantwortung. Mit seinen fast prophetischen Worte zu den tiefgreifenden Folgen dieser Pandemie die bis heute zu fühlen sind, beschäftigen wir uns im nächsten Kapitel.

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Hörbuch

Über den Autor

AndriVento
Ich habe die Worte von Ingeborg Bachmann gewählt, weil ihre Texte für mich, vor fast vierzig Jahren wie eine Offenbarung waren. Natürlich hatte ich damals in der Schule auch gelesen, aber dieser Griff in das Bücherregal meiner Eltern hat in mir eine Tür aufgerissen, dieses berauschende neue Gefühl endlich zu verstehen, was es ist was in mir verzweifelt nach Ausdruck kämpft. Und dann ging es schnell, Kafka, Dostojewski, Camus, Trakl, Benn, Musil...bald eigene Gedichte, zerzweifelt, existentialistisch, pubertär. Der Traum davon Schriftsteller zu werden.
Aber aus ganz unterschiedlichen Gründen habe ich die Literatur verloren, vergessen, nach ganz hinten geräumt. Dreißig Jahre lang. Bis, ja bis erste Geschichten auf Facebook entstanden, kurze Betrachtungen und bald wieder ein erstes Gedicht. Es ist seltsam, als hätte man eine Münze gefunden die vor langer, langer Zeit unter einer Diele verschwunden ist.
Etwas rostig, glanzlos, wertlos inzwischen und doch so faszinierend.

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Apollinaris Optimistisch nicht zu optimistisch
Vor langer Zeit - Antworten
Asteria 
Daumen hoch, Andrivento!
Deine positiven Gedanken gefallen mir sehr
und vielleicht kannst du das Buch ja sogar noch VOR 2016 veröffentlichen
:)

LG Asteria
Vor langer Zeit - Antworten
AndriVento Hallo Asteria,
vielen Dank für dein Lob und ich hoffe doch das alles ungefähr so kommt. Ich bleibe optimistisch. Und über den Favoriten habe ich mich sehr gefreut!!
Liebe Grüße,
Andri
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Diese Pandemie konfrontiert uns mit leidvollen Erfahrungen, schmerzlichen Verlusten und überraschendem Eigenverhalten, das durchaus nicht immer als klug zu bezeichnen ist.
Deshalb ist es schön, mal eine Geschichte zu lesen, die einen Hoffnungsschimmer erkennen lässt, lieber Andri. :-)
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
AngiePfeiffer Ein interessanter 'Artikel'.
Sicherlich sieht 2026 alles anders aus, wenn uns bist dahin nicht ein anderer Virus kalt erwischt ...
Schön auch, dass Du das weitere Geschehen so positiv darstellst. Find' ich gut und ist ne Abwechslung bei all der Unkerei.
LG
Angie
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel das ist so wundervoll hoffnungsvoll geschrieben. Danke. Dir einen schönen Abend, lieben Grußl Annabel
Vor langer Zeit - Antworten
AndriVento Hallo Annabel und ich hoffe auch sehr, dass ich recht behalte mit meiner Prophezeiung.
Liebe Grüße an dich zurück,
Andri
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baesta Na, wollen wir mal hoffen, dass sich das Licht am Ende des Tunnels nicht nur als Schein einer Taschenlampe erweist.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
AndriVento Liebe Bärbel vielen Dank für die Coins!!
Und wirklich bin ich sehr optimistisch und bin überzeugt dass wir nicht nur Licht am Ende sehen, sondern, dass das Ende dieses Tunnels sehr nahe ist!
Liebe Grüße,
Andri
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baesta Kommt drauf an, ob unsere Politiker das auch so sehen.
Vor langer Zeit - Antworten
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