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Konstantins Kreuzzug Kapitel 14

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"Konstantins Kreuzzug Kapitel 14"
Veröffentlicht am 19. November 2019, 40 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Konstantins Kreuzzug Kapitel 14

Konstantins Kreuzzug Kapitel 14

Klapptext


Nach Jahrhunderten der Expansion scheint die Welt für das Imperium Cantons fast grenzenlos. Doch die letzte verbleibende Stadt der einstmals unbeugsamen freien Königreiche, Xihuitzin, würde nicht einfach fallen. Regiert von mächtigen Magierpriestern und beschützt durch magische Anima und Mauern und die Unterstützung jener, die der Herrschaft des Kaisers noch entgegenstehen, beginnt eine Schlacht, deren Ausgang niemand vorhersehen kann. Und während die Legionen des Kaisers um die Stadt ringen offenbart

sich in den Ruinen ihres Schlachtfelds langsam aber sicher eine tiefere Wahrheit über den vermeintlichen Herrscher der Welt, die geeignet ist, das Machtgefüge des ganzen Landes zu erschüttern. Und alle Seiten haben ihre eigenen Pläne für die Aschen von Xihuitzin und die Zukunft. Eine Stadt brennt. Ein Königreich fällt. Ein Kaiser stirbt. Bildquelle: pixabay EntretenimientoIV

Kapitel 14

Einen Augenblick lang herrschte nichts als Stille. Alle Farbe schien aus der Welt gewichen. Für Cyrus bewegte sich alles unglaublich langsam. Macons verbleidende goldene Gardisten waren von dem Angriff zu Boden geworfen worden und ihr Anführer auf ein Knie gesunken. Manche waren tot, andre rappelten sich mühsam wieder auf. Vereinzelte Tempelwachen taumelten aus den Seitenstraßen Macon kam wieder auf die Füße, streckte einen der Männer mit beiläufiger Leichtigkeit nieder. Aber für ihn gab es einen furchtbaren,

endlosen Augenblick nur leere. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Anselm war fort. Von einem Augenblick auf den anderen einfach verschwunden. Warum kümmerte ihn das noch, warum war er so dumm gewesen jemand so unerfahrenen mit sich zu nehmen, egal was Macon verlangte… Es war schon wieder passiert. Schon wieder jemand für immer fort und er hatte wieder zugelassen, das ihn das genug kümmerte… das der Verlust schmerzte. Wie hatte er so dumm sein können. Kurz spürte er nur die altbekannte Leere, den kalten Abgrund der Gleichgültigkeit in den er sich zu oft geflüchtet hatte. Diesmal nicht. Cyrus nahm einen tiefen Atemzug, sah auf zu

der lebenden Statue, die nun regungslos am Rande des großen Platzes stand. Aber nicht für lange, dachte er. Die Risse, die Anselm der Kreatur beigebracht hatte schienen sich bereits wieder zu schließen, Felsen sich wieder zusammenzufügen, als seien sie sich schließende Wunden. Aber er hatte noch immer den Sprengsatz, den Macon ihm gegeben hatte. Cyrus erlaubte seinem ganzen Ärger, seiner Wut auf sich selbst ein neues Ziel zu finden. Das Monster vor sich. Er schöpfte Feuer aus dem Abgrund, Hass… kalte, berechnende Wut. Es gab auf einem Schlachtfeld keine Freundschaft. Nur Menschen die immer

wieder sterben würden, egal was er tat. Aber er konnte sicherstellen, dass es dieses eine Mal wenigstens nicht umsonst war, nicht wegen der irren befehle eines Offiziers… Macons Stimme holte Cyrus schließlich zurück in die Wirklichkeit. „Zu mir!“ Macon schwenkte das Banner über seinen Kopf, als Zeichen für seine verstreuten Männer. Wussten die Geister wie er es geschafft hatte das verdammte Ding in dem ganzen Chaos nicht zu verlieren. Eine Kugel prallte wirkungslos an der Rüstung des Hetmans der goldenen Garde ab, ließ leuchtende Funken aufsteigen, wo die Verzauberungen, die in das Metall

gewirkt waren ihnen die Energie nahmen. „Zu mir!“ Der erneute Ausruf brach endgültig die Starre, die sich über alle gelegt zu haben schien und Cyrus stellte überrascht fest, dass er dem Befehl fast wie von selbst folgte. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob er nicht selbst verrückt geworden war. Seine Füße bewegten sich wie von selbst über das aufgerissene Pflaster des Platzes. Und er war nicht der einzige. Gut zwanzig von Macons Gardisten standen noch und machten sich daran, zu ihrem Anführer aufzuschließen. Dieser hatte sich unterdessen daran gemacht, die verstreuten Tempelwachen zurück zu treiben, auch ohne ihre Hilfe. Zwei

Männer mit Schwertern aus dunklem Stein stellten sich ihm entgegen und fielen ebenso schnell wie sie gekommen waren. Was sollte das bezwecken?, fragte Cyrus sich, während er über einen Graben setzte, den der letzte Angriff des Felsriesen aufgerissen hatte. Sie konnten Macon nicht verletzen, selbst wenn der Mann nur halb so gut mit dem Schwert gewesen wäre. Und er war verdammt gut, dachte Cyrus. Die in magisches glühen gehüllte Klinge tanzte zwischen den verbliebenen drei Tempelwachen hin und her, trieb sie zurück, ohne das einer auch nur nahe daran kam, Macon in Bedrängnis zu bringen. Der Mann bewegte sich so

grazil, als ob die goldene Rüstung die er trug nichts wöge und selbst die goldenen Flügel auf seinem Rücken schienen ihn kaum zu behindern. Dann fiel ihm das seltsame Flimmern auf, das die Luft direkt neben Macon zu verzerren schien. Es war keine aufsteigende Hitze, dachte er. Es hatte klare Form und bewegte sich zielstrebig in den Rücken des Mannes… Ohne lange nachzudenken riss er die Pistole hoch. Zeit groß zu zielen blieb ihm keine, er musste hoffen, dass er entweder traf oder Macons Rüstung ihn vor einem Fehlschuss beschützen würden. Und wenn nicht, hätte immerhin irgendjemand für Anselms tot bezahlt. Der Gedanke

kam so plötzlich, das er ihn selbst erschreckte. Geister was war los mit ihm. Erst am Morgen hatte er beinahe einen Offizier erschossen. Jetzt… Cyrus verbot sich weiter darüber nachzudenken und feuerte. Der Knall war im allgemeinen Chaos kaum zu hören und mit einem Mal stürzte eine von dunklen Schuppen bedeckte Gestalt zu Boden, wo zuvor nur ein Schimmern in der Luft zu sehen gewesen war. Das Obsidianmesser, das sie eben noch in der Hand gehalten hatte, fiel zu Boden. Macon drehte sich zu der gefallenen Gestalt um. Dann sah er Cyrus direkt an. Die grünen Augen des Mannes fanden die seinen und einen kurzen

Moment lang war dem Wolf, als wüsste Macon genau, was er eben noch gedacht hatte. Nur zu genau… Dann nickte er ihm langsam zu und ein dünnes Lächeln teilte seine Lippen. „Danke.“ Cyrus erwiderte das Nicken nur unsicher und überbrückte die letzten Meter zwischen ihm und dem Hetman. Es überraschte ihn, dass er ihn als erstes erreicht hatte. Die restlichen Gardisten waren immer noch damit beschäftigt, vereinzelte Tempelwachen zu bekämpfen oder über die Trümmer des Platzes zu ihnen zu klettern. „Kommt schon!“ Macon ließ das Banner fliegen und erledigte seinen letzten

Gegner mit einem Rückhandschlag. „Zu mir, habe ich gesagt! Wir haben einen Riesen zu töten. Los. Bringt dieses Ding zu fall. Es steht mir im Weg“ Und mit einem Blick zu Cyrus fügte er hinzu: „ Der verdammte Gejarn ist schneller als ihr. Ihr wollt euch von einem Flohteppich demütigen lassen?“ Mit diesen Worten setzte der Hetman über seinen gefallenen Gegner hinweg und lief auf das steinerne Monster zu, das nach wie vor am Rand des Platzes verharrte. Und plötzlich tut es mir nicht mehr leid, dass ich ihn erschießen wollte, dachte Cyrus, bevor er ihm folgte. Warum? Sollte der Mann doch in seinen Tot

laufen. Die Wunden die Anselm dem Golem beigebracht hatte, waren nun fast verschwunden. Wenn überhaupt sollten sie zusehen, dass sie verschwanden, solange sie die Gelegenheit dazu hatten. Er hatte er wenig Lust herauszufinden, ob das Ding wirklich tot war oder sich erholen würde. Und doch war da nach wie vor diese kalte Wut, die ihn vorwärts trieb. Mit wenigen Schritten hatte er Macon überholt und als er zu dem Mann zurück sah, stellte er fest, dass dieser lacht. Lachte… Einen Moment war er sich nicht sicher ob Macon nicht einfach völlig Wahnsinnig war. Und dann wurde es ihm klar. Das war Absicht gewesen… Macon hatte ihn provozieren wollen,

hatte ihn angespornt nicht das zu tun was ihm sein Bauchgefühl riet, zu fliehen solange sie die Möglichkeit dazu hatten. Geister, das war der Sinn der Sache gewesen. Cyrus war sich unsicher ob er den Mann deshalb etwas mehr respektieren oder verabscheuen sollte. Aber Macon war nicht einfach nur ein weiterer, rücksichtsloser Befehlshaber der sich ohne einen Plan in die Schlacht warf. Oder vielleicht doch aber es war geplant. Er wusste was er tat und seine Stimme und sein Auftreten waren letztlich sehr viel wichtigere Waffen als die seltsame magische Rüstung und das Schwert das er trug. Ein verdammtes Schauspiel um seine Männer anzuspornen

und ihre Moral aufrecht zu erhalten. Und es funktionierte, dachte Cyrus. Nun jetzt war es zu spät sich groß darum Gedanken zu machen. Die Luft in einer der letzten Seitenstraßen, die auf den Platz hinaus führten, flimmerte. Wolken aus Pulverdampf stiegen vor ihnen auf, machten die Umrisse ihrer unsichtbaren Gegner kurz sichtbar. Eine Kugel pfiff durch den Aufschlag von Cyrus Mantle und hinterließ ein breites Loch. Noch ein weiterer Flicken, dachte er. Irgendwie machte ihm der Gedanke die Näharbeit mehr Sorge, als das Blei, das ihn knapp verfehlt hatte. Einst hatte er die unsichtbaren Elitesoldaten Xihutzins gefürchtet. Vor

einer Ewigkeit… die doch erst einige Wochen zurück lag. Die Schatten, die überall sein konnten. Mittlerweile jedoch wusste er, worauf er achten musste und der Schock, den ihr Auftauchen verursachte hatte nachgelassen. Es waren auch nur Menschen. Verzerrt zu Monstern. Er erwiderte das Feuer aus dem Lauf heraus und Blut spritzte aus der Leere auf, als er einen seiner Gegner traf. Nicht tödlich, aber die Blutspur machte ihn sichtbar und einer von Macons Gardisten erledigte ihn mit einem Kopfschuss. Im Gegensatz zu ihren Gegnern hatten Cyrus und die anderen jedoch nicht den Luxus sich zu

verstecken… oder den eines schützenden Zaubers. Ein Mann direkt neben ihm wurde in die Brust getroffen und viel in einer Blutlache zu Boden… dann erzitterte der ganze Platz. Der bisher leblose Steinkoloss bewegte sich wieder, die Kristalle die in seinen Augen und in unregelmäßigen Abständen auf seiner Oberfläche eingelassen waren, glühten auf. Ein Fuß hob sich und fuhr mit der Wucht eines Meteoriteneinschlags zu Boden. Die Fassade eines bereits angeschlagenen Gebäudes kam ins Rutschen und stürzte in einer Lawine aus Ziegeln zu Boden, begrub sowohl Gardisten als auch geisterhafte Schemen unter sich. Dem steinernen Riesen schien

es egal zu sein ob er Freund oder Feind tötete. Eine Pranke aus Granitblöcken, jeder so hoch wie Cyrus fuhr direkt neben ihm nieder, ließ Steinsplitter aufspritzen, die sie in seine Wange gruben und blutige Striemen rissen. „Wir können das Ding unmöglich besiegen, Macon. Wir müssen hier weg oder wir sind alle tot.“, rief einer der verbliebenen Gardisten und unter anderen Umständen, hätte Cyrus ihm sogar recht gegeben. Jetzt jedoch… Macons Antwort bestand aus Gelächter. „Der Tod ist nur ein Augenblick. Ruhm ist für immer. Folgt mir oder kommt mir nie wieder unter die Augen. Wir sind Hasparer. Wir sind die goldene Garde.

Wir sind für Momente wie diesen geboren worden.“ Vielleicht ist er doch einfach Verrückt, dachte Cyrus. Verrückt aber effektiv. Niemand nahm das Angebot an zu fliehen und Cyrus duckte sich unter einem weiteren Hieb des Golems hinweg. Mit einer Hand schlug er mit der Axt nach den steinernen Fingern, die ihn greifen und zerquetschen wollten. Er hatte nicht damit gerechnet, das der Angriff mehr ausrichten würde, als ein paar Funken zu schlagen, doch die Obsidianklinge glitt fast widerstandslos durch den Fels, biss sich hinein und mit einem Mal wurde er von den Füßen und in die Höhe gerissen. Der Boden blieb mit rasender

Geschwindigkeit unter ihm zurück und das letzte was er sah, war ein nach wie vor lächelnder Macon. „Töte es.“ Cyrus schaffte es gerade noch nicht selbst laut loszulachen, während er versuchte, nicht abzurutschen. Seine Hände suchten nach halt auf dem glatten Granit des Handrückens der Kreatur. Die Axt löste sich und er schlug die Waffe in eine Kerbe im Fels. Wie sollte er dieses Ding bitte töten? Er könnte froh sein irgendwie Lebend wieder hier runter zu kommen. Der Steinriese überragte die meisten Gebäude. Er hatte nach wie vor die Granate aber… wie sollte das mehr ausrichten als Anselm?

Unter ihm hatte Macon mittlerweile die Füße der Kreatur erreicht und begann ohne zu zögern nach oben zu klettern, während die wenigen Männer, die ihm geblieben waren seinem Beispiel folgten. Nun wenigstens einer von uns glaubt, dass wir das Ding wirklich zu Fall bringen können, dachte Cyrus. Immerhin schien der Golem nicht zu bemerken das er auf seinem Arm balancierte oder er hätte nur noch die Wahl zwischen einem Sturz in den Tod oder zertrümmert zu werden. Nicht dass meine Optionen gerade deutlich besser sind- Diesmal lachte der Wolf tatsächlich über seine eigene Situation. Was konnte er hier

oben schon tun? Nun… was hatte er am Boden tun können? Das Ding bestand aus massivem Stein und sie hatten keinen Magier. Weil es Anselm getötet hatte. Weil er nicht aufgepasst hatte. Weil der Verlust ihn mehr schmerzte als er recht dazu hatte. Er hatte den Mann kaum einen Tag gekannt, es war nicht fair. Nichts hier war es. Cyrus klammerte sich mit einer Hand in einer Kante im lebendigen Fels der Statue, als das Monster sich wieder in Bewegung setzte. Ein Fuß zerschmetterte zwei von Macons Gardisten. Cyrus tastete nach der Granate, die Macon ihm gegeben hatte. Sie war noch da. Nun wenn er schon hier festsaß, dachte er grimmig, könnte er

wenigstens versuchen etwas auszurichten. Er löste die Granate von seinem Gürtel und wartete, bis der Golem sich wieder aufgerichtet hatte, dann rannte er los. Vielleicht brachte es etwas wenn er den Kopf dieses Dings zerstörte? Der Schlange den Kopf abschlagen. Nur das die hier leider nicht wirklich lebendig war. Zum Abgrund damit, er wäre so oder so tot. Er schaffte es fast bis zur Schulter des Kolosses, dann geriet die Welt erneut ins Wanken, als das Monster sich erneut in Bewegung setzte… mit dem Arm nach unten langte. Was eben noch ein leichter Anstieg gewesen war, wurde zu einer Klippe. Cyrus Füße drohten den Halt zu

verlieren, zu schnell, als das er nach einem Halt greifen konnte. Er sah sich fallen, sah den aufgerissenen Platz plötzlich auf sich zurasen… dann riss ihn etwas wieder nach oben, eine Hand schloss sich um seinen Arm und packte mit stählernem Griff zu. Einen Moment glaubte Cyrus er wäre bereits tot und einer der Götter der Menschen wäre aufgetaucht um ihn in die goldenen Hallen zu bringen, ein grimmiger Engel aus strahlendem Gold, mit leuchtenden Flügeln. Macon, der auf der Schulter des Riesen balancierte und ihn mit einem Ruck nach oben zog. In Sicherheit. Oder zumindest vorerst. Ohne ein Wort nahm er Cyrus die

Granate ab, das Gesicht eine unleserliche Maske, selbst ohne den Helm mit der Totenmaske. Ein Streich mit der Klinge seines Schwerts entzündete die Lunte. Einen Moment war Cyrus überzeugt, er würde sie beide umbringen, wie er einfach wartete, während die Sekunden vergingen und der Docht immer kürzer brannte. Dann warf er. Die Granate segelte zielsicher direkt in das Auge der Kreatur, blieb zwischen einigen der glühenden Kristalle hängen und zog damit scheinbar endlich ihre Aufmerksamkeit auf sich. Der Kopf des Golems drehte sich, starrte sowohl Macon als auch Cyrus einen Augenblick lang aus Ausdruckslos an… Dann

detonierte der Sprengsatz. Trümmer regneten um sie herum herab, einige Granitblöcke lösten sich aus dem, was das Gesicht der Kreatur darstellte und fielen zu Boden. Die Statue begann zu schwanken. So unglaublich es schien… es hatte funktioniert, dachte Cyrus. Das Ding fiel. Und sie mit ihm, wenn sie nicht sofort hier weg kamen. „Was machen wir jetzt?“ Er sah sich hilfesuchend zu Macon um, der nur, ein breites Grinsen im Gesicht dastand, die Arme überkreuzt. „Wir sterben.“ , kam die simple Antwort. Götter, ich hätte ihn erschießen sollen, dachte der Wolf. „Das ist euer Plan? Wir sterben? Ähm, ja

ich wäre wirklich froh wenn wir das noch ein paar Jahre verschieben könnten…“ Die Statue neigte sich weiter zur Seite, in eines der umstehenden Gebäude hinein. Staub und Geröll stoben auf als das Bauwerk begann unter der Last zusammenzubrechen. „Ihr habt wirklich keinen Sinn für Ruhm.“ , bemerkte Macon, bevor er an den Rand der Riesenschulter trat und nach unten sah. „Kommt her und haltet euch gut fest.“ „Bitte was?“ „Ich sagte festhalten.“ , erwiderte Macon bevor er ohne ein weiteres Wort einen Arm um Cyrus legte. „Das wird in jedem Fall weh

tun.“ „Oh nein. Nein. Nein. Nein.“ Mit einem Mal wurde ihm klar, was genau Macon vorhatte. „Vielleicht ist es euch entgangen aber ich trage zufällig keine Rüstung mit einem magischen Schild und ich weiß die Dinger halten Kugeln auf aber ich will nicht rausfinden ob das auch….“ „Deshalb sage ich ja, festhalten!“ Ohne Cyrus ausreden zu lassen, riss Macon den Wolf mit sich… und sprang. Der Fall schien eine Ewigkeit zu dauern. Cyrus Magen drehte sich um, als der Platz nun wirklich auf ihn zuzurasen schien und dann… ein gewaltiger Schlag,, als Macons Füße den Boden erreichten.

Magische Entladungen blitzten um sie herum auf, als der Schild den Boden selbst unter ihnen verdrängte um den Fall abzufedern. Pflastersteine wurden unter dem Druck der Magie zermalmt, mehre der eingelassenen Juwelen auf Macons Rüstung flackerten auf, erst hell, dann immer dunkler werdend. Ein, zwei zersprangen einfach als die ihnen inne wohnende Magie aufgebraucht war. Macon sank auf ein Knie, ließ Cyrus nun endgültig los. Schweißperlen standen dem Mann auf der Stirn und mit einem Mal war Cyrus überzeugt, das auch er nicht sicher gewesen war, ob sie das hier überleben würden. Und das er Angst gehabt

hatte… Der Moment verging jedoch so schnell wie er gekommen war, als Macon sich wieder aufrichtete und das Banner aufhob, das er irgendwann zurück gelassen hatte. Mit einem Ruck rammte er es in das was von dem Kopflosen Golem geblieben war. Ein Trümmerhaufen, der langsam in sich zusammensackte, während die Kristalle in seiner Oberfläche heller glühten. „Nächstes Mal warnt mich bitte vor“ , brachte Cyrus heraus. Seine Beine zitterten und sein Magen rebellierte immer noch. Einen Augenblick war er zufrieden damit einfach vornübergebeugt stehen zu bleiben und gegen den Drang

sich zu übergeben anzukämpfen. „Vielleicht nehme ich doch lieber den Sturz in Kauf als… das hier nochmal mit zu machen.“ Macons Antwort bestand aus Lachen, allerdings klang es etwas weniger selbstsicher als zuvor. „Heute Abend geht der Wein auf mich.“ , erwiderte er, bevor er Cyrus auf die Schulter klopfte. Dieser wäre unter dem überraschend kräftigen Schlag beinahe doch noch zusammengeklappt. „Ich hasse euch.“ „Die meisten meiner Männer tun das. Sie sollen mich nicht mögen, sie sollen nur an meiner Seite kämpfen und nicht weglaufen. Also, kein

Wein?“ Cyrus lächelte trotz allem. „Oh nein, darauf bestehe ich.“ Er schaffte ein paar zögerliche Schritte fort von dem gefallenen Riesen. Er war noch am Leben… das war immerhin etwas. Abgesehen von ihnen stand nur noch eine Handvoll von Macons Männern auf dem Platz. Von der Tempelwache der Stadt war nichts mehr zu sehen und auch kein verräterisches Flirren in der Luft, das auf einen Krieger der Schattengarde hingewiesen hätte. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit war es ruhig geworden. Lediglich in der Ferne konnte er ab und an noch Schüsse und das Donnern einer Kanone hören. Cyrus

setzte sich auf einen gebrochenen Steinblock. Das Blut rauschte ihm nach wie vor in den Ohren und seine Beine fühlten sich dünn und zittrig an. Macon würde mehr als eine Flasche Wein brauchen um das hier wieder gut zu machen, entschied er. Einen Moment erlaubte er sich, lediglich das verstreute Muster aus Kieseln und Staub zu seinen Füßen zu betrachten und nicht darüber nachzudenken, das dieser Tag noch lange nicht zu Ende war. Die Schlacht ging weiter, auch wenn es in diesem Abschnitt der Stadt ruhig geworden zu sein schien. Und dann sah er etwas, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Einer der kleinen Kiesel zu seinen Füßen bewegte

sich. Zuerst schenkte er dem keine Beachtung, doch der Stein rollte nicht einfach nur ein Stück zur Seite, er wurde schneller, rollte eine Steigung hinauf und in den Trümmerhaufen hinein, der einst der Golem gewesen war. Ein zweiter folgte, ein dritter, größere Brocken lösten sich, wurde scheinbar wie von Geisterhand durch die Luft getragen. Er stand auf, gerade noch rechtzeitig um mitzubekommen wie der massive Block ein Stück über den Boden schlitterte, kurz anhielt… und dann mit unvorstellbarer Wucht zurück gerissen wurde. „Götter…“ Macon machte einen Schritt rückwärts, weg von dem Trümmerfeld,

als weitere Trümmer sich in die Luft erhoben… und de totgeglaubte Kreatur sich erneut rührte. Die Felsen fügten sich wieder zusammen wie ein seltsames Puzzle, Bruchstellen verschmolzen innerhalb weniger Herzschläge miteinander. Und dann erhob sich ein Arm aus den Felsbrocken, griff zum Himmel und krachte direkt dort nieder, wo Cyrus zuvor noch gesessen hatte. Wenigstens konnte es nicht mehr schlimmer werden, dachte er. „Wie kann es noch leben?“ „Ich bezweifle, dass es wirklich lebendig ist.“ , erwiderte Cyrus beißend. „Wie wäre es wenn wir es mit meiner Methode

versuchen und weg laufen bevor es aufsteht und uns umbringt?“ Einen Moment antwortete Macon nicht, sondern sah nur zu, wie mehr und mehr Trümmer sich wieder zusammensetzten und den Steinriesen wiedererweckten. Cyrus war versucht, ihn einfach abzuschreiben und sich davon zu machen. Sollte der Mann doch selbst zusehen, wie er hier raus kam. Dann jedoch rief er nur: „Macon! Wir müssen hier weg.“ Das schien den Menschen endlich aus seiner Starre zu lösen. „Wir haben keine Granaten mehr, oder?“ , murmelte er, mehr zu sich selbst, als das er Cyrus direkt ansprach. „Ich schätze wir sollten

neue finden.“ Cyrus beschloss, das als ja aufzufassen und gab Macon ein kurzes Zeichen ihm zu folgen, bevor er losrannte. Unter ihren Füßen erzitterte der Boden, als sich der Steinriese erneut erhob und sich träge daran machte, ihnen zu folgen.

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