Kinderbücher
Salamoni ist krank

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"Salamoni ist krank"
Veröffentlicht am 15. September 2019, 16 Seiten
Kategorie Kinderbücher
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Salamoni ist krank

Salamoni ist krank

Vorbemerkung

Dies ist eine kleine Kindergeschichte. Vielleicht zum Vorlesen.

Erwachsene müssen sich nicht unbedingt scheuen hinein zu gucken.


Gute Unterhaltung!




Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: G.v.T.

www.welpenweste.de

Salamoni ist krank

Es geschah eines Tages, dass sich der große Zauberer Salamoni Salametti nicht wohl fühlte. „Mein Gott, was habe ich nur?“ Der Kartoffelschäler, der gerade auf dem Küchentisch tanzte, hatte auch keinen Rat. „Vielleicht hast du Fieber“, meinte der Kupferkessel, der bereits über der Feuerstelle angeheizt war. „Bloß weil dir warm ist, brauchst du nicht so zu reden“, ereiferte sich der Zauberer. In diesem Augenblick kam die Maus Fabiola aus dem Keller, um sich neuen Käse abzuholen. „Der Kessel hat recht, du bist schon etwas farbig im Gesicht.“

Und während sie den Kühlschrank öffnete,

sich den Gouda griff, sprach sie: „Sieh dich doch an!“ Salamoni Salametti war natürlich ein großer Zauberer, aber sich selbst ansehen, das konnte er nicht.

„Beim Beelzebub“, fluchte der Zauberer und rannte in das Umkleidezimmer seines Schlosses. Dort stand sein Zauberspiegel. Salamoni sah hinein „Um die Krötenpest! Wie sehe ich denn aus! Lauter rote Pusteln“ „Soll ich dich hübscher zeigen“, meinte der Zauberspiegel erschrocken. „Nützt das was?" Salamoni brüllte. „Nächste Woche ist großes Zauberertreffen in Buxtehude, da kann ich unmöglich so erscheinen. Außerdem habe ich eine Rede zu halten. Auf die habe ich mich schon Wochenlang vorbereitet. Der neueste,

elektrische, chemische Antrieb für fliegende Teppiche samt Zauberpot Fernsteuerung. Was mache ich nur?“

„Kann ich dir helfen“, fragte der Spiegel. „Spieglein, Spieglein an der Wand, zeig mir den besten Arzt im Land.“ Als Medizinmann bist du schlecht, Druidula die Hexe, die wäre recht!


Der große Zauberer erschrak. Ausgerechnet die Kräuterhexe Druidula! Diese Mistamsel stellte ihm schon seit einhundert Jahren nach. Bis jetzt hatte er das Weib abwimmeln können. Und nun? Salamoni Salametti sprach in seinen Zauberstab, nachdem er die Formel

gesprochen hatte.


Man hört mich nicht im Zauberreich,

aber Salametti ist da, melde dich gefälligst, Druidula.


„Hallo Schwerenöter“, gluckste es vom Zauberstab,“habe schon lange auf den Zauberruf gewartet.“ „Bin krank.“ Salamoni machte es kurz. „Ich fliege“, meinte Druidula. Wundert mich nicht, dachte Salamoni Salametti. Die hat doch so einen neuen, durch geknallten Besen, Marke Druigatti. Jedenfalls Druidula klingelte an der Schlosstüre und ein schwitzender Zauberer öffnete mit einem Fingerschnipp. „Oh je“, rief

die Hexe, „du hast ja die Zausern! Lauter rote Zusteln! Ab ins Bett!“ „Wie bitte?“ „Ruhe ist jetzt das Wichtigste“, kommandierte die Hexe. Der große Zauberer wollte schon die Treppe hinuntersteigen, in sein wohliges Schlafgemach, in die modrige Fledermaus Höhle. „Nichts da“, befahl Druidula, „oben, im Gästezimmer, da wo frische Luft reinkommt. „Oh Gott, oh Gott!“, stöhnte der schwitzende Salamoni. Es half nichts.

Druidula verfrachtete den kranken Salamoni in das Bett. Auf ihn drauf warf sie fünf Decken und spendierte noch eine Wärmflasche. „Ich mache dir gleich ein kräftiges Süppchen“, versprach sie fürsorglich.

Als die Tür geschlossen war, schwitzte der arme Zauberer, wie nie zuvor. „Na warte“, dachte er und wollte die Wärmflasche und die Bettdecken wegzaubern, aber leider wirkte der Zauberspruch nicht. Da öffnete sich die Schlafzimmer Türe und die Hexe lugte herein. „Da habe ich geahnt“, grinste sie, „deshalb habe ich die Sachen mit einem Zauberbann belegt.“ Rums, die Tür war wieder zu. Salametti musste weiter schwitzen. Es dauerte nicht lange und die Hexe erschien wieder mit einem dampfenden Kessel. „Feines Süppchen“, flötete sie. Dem Zauberer tropfte der Schweiß. „Bitte nicht“, bettelte er. „Nichts da, dem kleinen Zauberlein soll es an nichts fehlen.“ Sie

kippte den ersten Löffel in den Mund. „Zu heiß“, röchelte Salamoni, „außerdem schmeckt es grässlich! Pfui Krötendreck!“ „Du hast es erraten lieber Salami“, lächelte Druidula, „aber es ist unheimlich gesund.“ Der zweite Löffel von grünem Suppenbrei folgte. Der Zauberer prustete und schluckte. „Fein Schlückchen machen“, gurrte Druidula. Irgendwann, als es im Bauch von Salametti gluckerte, da war es genug und die Hexe dampfte ab. Endlich war der Zauberer allein. Wenn nicht die Magenschmerzen wären. Wenn er sich nicht wie in einer Sauna vorkäme. Es war zum Verzweifeln! In diesem Augenblick flatterte der Rabe Rudi auf die Fensterbank. „Was’n los, Alter“, fragte das Federvieh. „Krank“, wisperte der arme

Zauberer. „Krank und noch kränker durch die verdammte Druidula.“ „Schlimm, schlimm“, gab der Rabe von sich. „Ich hätte da eine Idee“, fuhr er fort. „Sag schon“, wimmerte der Zauberer. „Du musst mir aber etwas versprechen“, forderte Rudi. „Alles, alles, was du willst, wenn ich nur wieder gesund bin und ich diese Druidula loswerde.“ Rudi, der Rabe, legte den Kopf schief. „Du kümmerst dich um den Wald. Da wird kein Baum mehr gefällt! Du kümmerst dich nicht nur um die Wölfe, sondern um alle Tiere im Wald, auch um die Ameisen!“ „Ja, ja, ich verspreche es“, japste der Zauberer, „Hauptsache ich werde wieder gesund.“ „Nun, denn“, sprach Rudi, „du bist doch ein

großer Zauberer. Wünsche dir doch die Krankheit einfach weg.“ Der Zauberer schlug sich an die nasse Stirn. „Beim Satanas, ja freilich! Warum bin ich denn nicht gleich darauf gekommen? Danke dir, Rudi!“ Der Zauberer setzte sich an die Bettkannte und sprach:

Ihr Zausern und Zusteln hört mich an, ich spreche über euch den Bann, verschwindet, so wie ihr gekommen und nehmt das Fieber auch gleich mit, sonst geb‘ ich euch den letzten Tritt. Ein zwei drei Holliludelei So sei es!

Es blitzte im Zimmer auf und der große Zauberer fühlte sich wie neu geboren. Da öffnete sich wieder die Türe und die Hexe kam hereinspaziert. „Ach wie mich das freut“, schlug sie die Hände zusammen, „ es geht dir besser. Ich wusste, dass ich dir helfen kann. Und jetzt, da es dir besser geht, da können wir prima zusammen zaubern und vielleicht noch viel mehr.“ Da rupfte sich der Zauberer die lange Zipfelmütze vom Kopf und raste hinunter in die Küche. Ein Schnips mit den Fingern und Salamoni hatte endlich den Schlafrock mit seinem Zaubergewand getauscht. Kurz darauf erschien auch Druidula in der Küche. „Salamilein, was bist du denn so aufgebracht? Schnuckiputz und Druidulein, wie schön ist das zu Zwein.“

„Nix da“, bellte der große Zauberer. Er hatte den Besen Druigatti in der Hand. „Entweder du gehst oder ich zerbreche deinen Besen. Da wurde Druidula blass. „Nicht meinen schönen Besen! Fast 50 Jahre habe ich auf ihn gespart.“ Sie riss den Besen an sich und wischte ihn noch sauber ab, bis er mehr glänzte, als je zuvor. „So was Undankbares“, zischte die Hexe und flog beleidigt fort. „Tschüüss, Druidalein, hinfort und komm nicht wieder rein.“ Der Rabe Rudi erschien auf der Fensterbank der Küche. „Ja, ja, ich weiß Rudi, ich habe es versprochen. Ich kümmere mich um den Wald.“ Dann strich er dem schwarzen Vogel über das Gefieder. „Schau mal da.“ Rudi schnäbelte glücklich los, als die feinen Nüsse

plötzlich vor ihm lagen. Ende gut, alles gut!

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welpenweste
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Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
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Noxlupus Ich scheute mich nicht und habe mich getraut diese Geschichte zu lesen. Als Dank wurde ich auch noch gut unterhalten :-) LG
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welpenweste Prima! So soll es sein!
Danke für die Lesezeit!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls Hallo Günter, ich fragte mich beim Lesen für welche Altersklasse die Geschichte gedacht ist. Denn so Worte wie "ereiferte" oder "chemischer Antrieb" kennen die Kleine wohl nicht. Ansonsten eine schöne Zaubergeschichte mit lustigen Namen und einer guten Botschaft, sich um den Wald zu kümmern. LG Marina
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Unterschätze die Kleinen nicht! chemischer Antrieb ist auch nichts anderes, als ein Warp Antrieb (den kennen die!). Ereifern, wie gesagt, kann man beim (Vor)Lesen erklären.
Im Übrigen sollten die Eltern entscheiden für welches genaue Alter die Geschichte was ist.
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris Guter Text. :)
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke schön!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
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