Eine Kurzgeschichte zum Thema B:
Vorgaben:
Fernweh, herzallerliebst,
Zeitgeist, Vertrauen,
lernen, Pistole,
Strand, Schuhe
Kreditkarte, Auto, Eimer
Das Dreamteam
"Ist die aber herzallerliebst!", beteuerte der Leiter des Hundeplatzes freudig. Meine kleine Mischlingshündin beäugte den Fremden skeptisch. Ich dachte mir, es würde absolut den Zeitgeist treffen, denn alle waren mit ihren Vierbeinern heutzutage auf Hundeplätzen zu Gast.
Dabei erlernten beide (Hund und Besitzer) etwas, wir hätten Spaß und es stärkte das Vertrauensverhältnis. Der richtige Umgang mit Nelly, meiner Fellschnauze, sollte doch möglich und machbar sein. Nicht nur, dass sie Schuhe anknabberte, nein, sie vertrug auch das
im Auto mitfahren nicht. Vor lauter Stress fing sie immer nach ca. 10 Minuten kräftig an zu sabbern. Das ging so weit, dass sie sich übergeben musste.
Lange bevor ich die Kleine adoptierte, packte mich das Fernweh und ich zückte die Kreditkarte, um einen schönen erholsamen Urlaub am Strand zu buchen. Nun hatte ich mich aber doch kurz entschlossen, die Tierheimhündin so schnell wie möglich zu mir zu nehmen und so sollte sie natürlich auch mit in den Urlaub kommen. Also musste ich handeln.
Nelly würde sich bestimmt nach einigen Übungen an das Fahren im Pkw gewöh- nen und alles andere bekäme ich mit guten Ratschlägen auch in den Griff. Der Leiter des Hundeplatzes verwies mich an eine Frau, welche gerade mit einer Schäferhündin für die Schutzhundeprü- fung übte. Beim Schuss aus der Pistole erschrak nicht nur Nelly heftig.
Ich fühlte mich plötzlich fehl am Platze, schnappte meine kleine Mischlingsdame und verließ schnellen Schrittes das Gelände. Was ich üben konnte, wollte ich nun Zuhause selbst mit der Hündin trainieren. Schließlich war sie noch jung und sehr gelehrig. Mein Wissen konnte
ich mir auch über das Internet aneignen. Nelly und ein Schutzhund, dass ich nicht lache!
Die Aufregung schien der Kleinen noch in den Knochen zu stecken, denn in dieser Nacht vergaß die Süße, dass sie eigentlich stubenrein war. Aber ich schimpfte nicht, sondern nahm Eimer und Lappen und beseitigte das Malheur ohne großes Murren.
Was soll ich sagen, wir wurden mit der Zeit ein eingespieltes Team, auch wenn noch ein paar Schuhe dran glauben mussten. Das Autofahren machte ich meinem Schatz mit Leckerlis über
längere Zeit schmackhaft und überhaupt: Durch meine Hündin wurde mein Leben abwechslungsreicher und schöner. Ich möchte sie nicht mehr missen.