Humor & Satire
Betrachtungen zum kaffee

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"Betrachtungen zum kaffee"
Veröffentlicht am 07. Mai 2019, 14 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Vita   Geboren bin ich im ersten Nachkriegsjahr im niedersächsischen Hannover. Einesteils beruflich bedingt, andernteils der Liebe wegen, durchquerte ich die Republik. Vom dialektfreien Hannover wanderte ich, unterbrochen von einem kurzen Abstecher nach Hamburg, ins Hessische, ins Äpplewoigetränkte Frankfurter Umland. Nach Schule und Studium arbeitete ich hier einige Jahre in der biochemischen Forschung. Jahren in Franken und im Münchner ...
Betrachtungen zum kaffee

Betrachtungen zum kaffee

Ohne die Früchte der Islamisierung, käme ich morgens nicht aus dem Bett. Ohne Kaffee nach dem aufstehen bin ich kein Mensch, jedenfalls kein gut genießbarer. Und wem verdanken wir den Kaffee? Richtig, den islamischen Osmanen. Nach ihrem gescheiterten Versuch das Abendland zu islamisieren, blieben etliche Säcke Kaffee vor Wien zurück. Osmanische Kriegsgefangene brachten den Wienern die Kunst der Kaffeebereitung nah und daraus entstand die Wiener Kaffeehauskultur, Dichter schrieben unsterbliche Zeilen, inspiriert durch den Kaffeegenuß. Heute hat der Kaffee die ganze Welt erobert. Und nicht

nur der Kaffee als Produkt der islamischen Welt durchdringt unser Dasein, auch unzählige Lehnwörter haben wir adaptiert, wir bewundern die faszinierende Bau- und Gartenarchitektur der Mauren, die uns auch die geistige Welt der Alten erhalten haben. Unsere Medizin wäre ohne die islamischen persischen Ärzte nicht denkbar. Wir würden heute nicht vor dem Computer sitzen, denn unsere Zahlenwelt sind die arabischen (eigentlich indischen) Zahlen, wir haben Prosa und Poesie der islamischen Dichter und Denker gelesen, wer kennt nicht die Märchen aus 1000 und einer Nacht? Ich denke, wir haben dieser Kultur so viel zu

verdanken.
Terroristen haben schon immer Religionen pervertiert, aber das ist nicht der Islam.
Wer heute Angst vor einer Islamisierung hat, denkt irrational. Richtig der Terror muß entschieden bekämpft werden, aber deswegen alle Muslime unter Generalverdacht zu stellen ist falsch.

Betrachtungen zum Kaffee II

Den Kaffee verdanken wir einer Legende zufolge, dem ersten wirklichen Islamisierungsversuchs des Abendlandes, der Belagerung Wiens durch die

Osmanen. Nach der Flucht, blieben etliche Säcke Kaffee zurück und kriegsgefangene Osmanen zeigten den Wiener das Rösten und den Genuß des Kaffees, später entstanden die ersten Kaffeehäuser in Wien und noch später erfolgte der Siegeszug des Kaffees über ganz Europa.

Ja, richtig, Kaffee ist eine Droge, die abhängig macht, jeder Kaffetrinker, kann das bestätigen. Wenn man einoder mehrere Tage auf Kaffee verzichten muß, entstehen Entzugserscheinungen, die zum Teil von heftigen Kopfschmerzen begleitet werden.
Kaffee fördert die Kreativität und macht

wach.
Kaffee ist ein Kulturgut, man genießt das schwarze Gebräu. Ein Sprichwort meint:
Der Kaffee muß heiß wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe sein. Charles Maurice de Benevent Talleyrand-Périgord.
Der Kaffee muß heiß sein wie die Küsse eines Mädchens am ersten Tag, süß wie die Nächte in ihren Armen und schwarz wie die Flüche der Mutter, wenn sie es erfährt. (arabisches Sprichwort)
Die Italiener haben den Kaffeegenuß zu einem Lebensinhalt gemacht, nicht zuletzt die besten Kaffeemaschinen stammen aus

Italien
Einem Italiener würde es nie einfallen, Kaffee im Pappbecher während des Laufens zu trinken.
Hier gibt es den Caffé in Piedi, er wird an der Theke in einer Bar getrunken, dafür verweilt man gerne einen Moment
Diese, bei uns weit verbreitete Unsitte de Café to go verdanken wir Starbucks und Co.
Als ich das erste Mal -Coffee to go- las, dachte ich, na ein neuer Kaffee aus Togo, aber falsch gedacht, es heißt Kaffee zum mitnehmen, ich übersetze das lieber mit Kaffee zum weglaufen.
Wir sollten Kaffee genießen und es ähnlich zelebrieren, wie die Japaner ihre

Teezeremonie durchführen. Also uns Zeit lassen, um ihn zu genießen

Wenn ich dann noch an Starbucks denke, wird mir ganz anders, versucht dort einmal einen ganz normalen Kaffee zu bekommen
Kunde: Ich hätte gern eine Tasse Kaffee, ohne Milch und Zucker
Verkäuferin: Gerne, hätten sie ihn gerne mit Vanille, Karamell, Amaretto oder Mandelaroma?
Kunde: Nein, nur einen ganz normalen Kaffee
Verkäuferin: Schaut auf ihrer Liste nach, sucht, sucht, sucht..
Kunde: Gibts ein

Problem?
Verkäuferin: Äh, nein, aber ich glaube, den haben wir nicht auf der Liste
Kunde: Warum geben sie mir nicht einfach einen normalen Kaffee?
Endlich findet die Verkäuferin die Warennummer und tippt sie in den Automaten ein
Verkäuferin: Hätten sie den Kaffee gerne zum hiertrinken oder to go?
Kunde flüchtet entnervt, er mag keinen Kaffee zum weglaufen.

Für echte Kaffeegenießer gibt?s auch den wahrscheinlich teuersten Kaffee der Welt, den

Katzenkaffee

Der Katzenkaffee verdankt seinen Preis weder edler Herkunft noch einem besonderen Klima: Die Bohnen der indonesische Kaffeesorte Kopi Luwak, die teuersten der Welt, haben ihren Weg durch den Verdauungstrakt von Katzen gemacht
Kopi Luwak ist hundert Mal teurer als normaler Kaffee
Der Kilopreis für den seltenen Kopi Luwak beträgt in Europa rund 1000 Euro, das ist fast der hundertfache Preis eines normalen Qualitätskaffees. Wenn man die Delikatesse denn überhaupt bekommt. Denn der -Katzenkaffee- ist so selten wie

ein piemontesischer Trüffel. Nur auf den Inseln Sumatra, Java und Sulawesi wird er produziert, meist besteht er aus einer Mischung von Arabica-, Liberica und Excelsabohnen. Bei nur 250 Kilo liegt die Jahresproduktion.

Das große Geheimnis: Die Kaffeekirschen von Kopi Luwak werden vom Fleckenmusang, einer Schleichkatze, die in Indonesien beheimatet ist, gefressen. Das Wildtier verdaut jedoch nur das Fruchtfleisch und scheidet die Kaffeebohnen wieder aus. Ein Wunder der Natur: Die Verdauungsenzyme fermentieren die Kaffeebohnen und entziehen ihr so die

bitteren und sauren Geschmacksstoffe.

Und so entsteht ein sirupartiges, feines Aroma des "Katzenkaffees", das Untertöne von Schokolade enthält. Die Kaffeehersteller haben den Vorteil, dass sie "nach der Behandlung durch die Tiere" nun auf die Fermentierung verzichten können. Der Nachteil: Sie können die wild lebende Katze nicht zwingen, die Kaffeekirschen zu fressen: Wenn sie nicht will, dann will sie nicht. Und dann gibt es eben keinen Katzenkaffee.

Muß ich aber nicht ausprobieren

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Hörbuch

Über den Autor

scrittore
Vita
 
Geboren bin ich im ersten Nachkriegsjahr im niedersächsischen Hannover. Einesteils beruflich bedingt, andernteils der Liebe wegen, durchquerte ich die Republik. Vom dialektfreien Hannover wanderte ich, unterbrochen von einem kurzen Abstecher nach Hamburg, ins Hessische, ins Äpplewoigetränkte Frankfurter Umland. Nach Schule und Studium arbeitete ich hier einige Jahre in der biochemischen Forschung. Jahren in Franken und im Münchner Umland folgten. Mittlerweile bin ich aber in Sachsen heimisch und zwar im östlichsten Teil davon, in Görlitz.
Das ist praktisch, wenn man mit einer Oberlausitzerin verbandelt ist.
 
Als ich meinen ersten Computer bekam (Commodore C64), begann ich Gedichte und Texte niederzuschreiben. Das war in den frühen Achtzigern.
 
Lange Zeit kam nicht viel zu Stande. Das änderte sich erst Mitte bis Ende der Neunziger, als ich in Kontakt mit der Münchener Sektion der ?Sisters in Crime ? kam. Der Ehrgeiz erwachte schlagartig. Lesungen wurden organisiert, zeitweilige Mitarbeit in der SOKO Criminale, erste Veröffentlichung zweier Geschichten in der Ebersberger Zeitung (Heimatblatt des Münchener Merkurs) folgten.
Heute nehme ich sporadisch, wenn das Thema passt, an Wettbewerben teil, habe ab und an Beiträge in Literaturzeitschriften, widme mich ansonsten meiner Homepage, auf der eine Reihe meiner Texte stehen.
 
Sommerliebe, mein erster kurzer Roman, erschien 2010 bei BOD als Taschenbuch und EBook. Unser italienischer Sommer, der Nachfolger, ist als EBook bei amazon & co, sowie als TB bei amazon, erhältlich.
Dazu gibt?s bei den bekannten EBook Dealern auch noch einige Kurzgeschichten zu lesen.
Zuletzt Mitarbeit an einigen Anthologien.

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scrittore Betrachtungen zum Kaffee, teilweise etwas politisch
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