Wortgeschunden
Entrissener Ehre kniest du hier,
zitternd, flehend nun vor mir.
Wörter raubten dir die Seele,
Klingen – kalt an deiner Kehle.
Einzeln oder auch in Gruppen
spielten sie dich tot wie Puppen.
Rissen dich wie Raubtier Beute,
stürzte sich, die hungrig Meute.
Einzig die wahren Freunde boten Halt,
gegen psychische und physische Gewalt.
Gnade möchtest du von mir haben,
doch lass dir nur einmal sagen:
Per Verrat, den sie begangen,
stillen sie ihr eigen Verlangen
nach Zuwendung und auch Liebe.
Kriegen selber harte Hiebe.
Ewig hungrig werden sie sein,
wirken schließlich doch so klein.
An der Stirn ein kalter Kuss,
aus dem Eisen der letzte Schuss.
Keinen Ausweg sahst du mehr,
die Augen wirkten schrecklich leer.
Kalte Haut und steife Glieder
im Himmel sehen wir uns wieder.
Es war das Ich, was man erschoss,
aus dem ein See au Blute floss.
Ja, die Wörter fraßen dich,
äußer- und auch innerlich.