Fantasy & Horror
Konstantins Kreuzzug -Kapitel 9

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"Konstantins Kreuzzug -Kapitel 9"
Veröffentlicht am 25. November 2018, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Konstantins Kreuzzug -Kapitel 9

Konstantins Kreuzzug -Kapitel 9

Klapptext


Nach Jahrhunderten der Expansion scheint die Welt für das Imperium Cantons fast grenzenlos. Doch die letzte verbleibende Stadt der einstmals unbeugsamen freien Königreiche, Xihuitzin, würde nicht einfach fallen. Regiert von mächtigen Magierpriestern und beschützt durch magische Anima und Mauern und die Unterstützung jener, die der Herrschaft des Kaisers noch entgegenstehen, beginnt eine Schlacht, deren Ausgang niemand vorhersehen kann. Und während die Legionen des Kaisers um die Stadt ringen offenbart

sich in den Ruinen ihres Schlachtfelds langsam aber sicher eine tiefere Wahrheit über den vermeintlichen Herrscher der Welt, die geeignet ist, das Machtgefüge des ganzen Landes zu erschüttern. Und alle Seiten haben ihre eigenen Pläne für die Aschen von Xihuitzin und die Zukunft. Eine Stadt brennt. Ein Königreich fällt. Ein Kaiser stirbt. Bildquelle: pixabay EntretenimientoIV

Kapitel 9


Damotes reagierte schnell. Stahl prallte auf Stahl, als er sein eigenes Messer zog und die Obsidianklinge des Schattengardisten abwehrte. Der Stein schnitt eine tiefe kerbe in das Metall, durchtrennte es aber nicht ganz. Funken sprühten auf, versengten sein Gesicht, bevor er es schützen konnte, dann stieß er den Mann mit Gewalt zurück. Die mit unnatürlichen Schuppen überwucherte Haut des Schattens verhärtete sich bei dem Schlag, riss seine Haut selbst durch die schweren Handschuhe auf, die er trug. Aber es konnte wenig daran ändern,

das er zurück geworfen wurde und mit Wucht auf dem Boden aufschlug. Sofort begann sich die Haut des Mannes zu verändern und er wurde eins mit seiner Umgebung, verschwand… „Nein.“ Damotes drehte sich zu den Hohepriestern um. Dabei streifte sein Blick den des Fremden den sie hatten Opfern wollen. Ein Wilder, ganz ohne Frage, in zerlumpte Felle gekleidet und mit verfilzten, grauen Haaren. Der Mann schien sich seiner Lage gar nicht bewusst, den ein dünnes Lächeln spielte über seine Züge. Fast so als amüsiere ihn das Schauspiel das sich ihm hier bot königlich. „Es ist genug.“ Seine eigenen Worte überraschten ihn. Die Müdigkeit

darin… „Es wird heute noch genug Blut fließen. Wenn ihr wirklich glaubt weitere Opfer bringen zu müssen, bitte. Aber erwartet nicht, das ich dieser Barbarei weiter zusehe oder ich nehme meine Männer und verlasse diese Stadt.“ Eine leere Drohung. Er konnte diese Stadt genau so wenig verlassen, wie die Hohepriester. Dafür hatte er nicht genug Männer. Ein Ausfall würde bloß den Tod aller bedeuten und das wussten sie. Er war mit eintausend Mann in die Stadt gekommen, aber darunter befanden sich nicht einmal zweihundert vollwertige Paladine. Der Rest waren Hilfstruppen. Männer die den Weg der hundert Prüfungen zum Teil beschritten hatten

ohne ihn je zu Ende zu gehen und ohne die Erfahrung oder die Ausrüstung eines jener legendären Drachenjäger. Auch wenn es hier an Drachen mangelte, dachte er. Das war immerhin etwas. Stille hatte sich über die Halle gesenkt. Er sah zu Priam. Der Junge wirkte erschöpft, dachte er. Die hellblaue Robe des Archivars, die er über seiner leichten Mthrilrüstung trug, ließ ihn blass wirken und die Spiegelung der einzigen Lichtquelle tat ihr Übriges. Vielleicht war es falsch gewesen ihn mit zu nehmen, dachte Damotes. Der Junge war kein Krieger wie er, das hatte er bewiesen. Seine Talente lagen für Laos in anderen Bereichen. Und genau deshalb

brauchte er ihn hier. „Priam, frag sie ob sie es darauf ankommen lassen, ob ich mir lieber einen Weg durch die Belagerung Schlage oder weiter euch ertrage?“ Priam nickte und übersetzte seine Drohung. Vermutlich schönte er seine Worte ein wenig, aber das kümmerte Damotes nicht. Sein Junge mochte kein Krieger sein aber in einer Sache war er ihm definitiv überlegen. Er konnte reden. Vielleicht hätten andere Schwertmeister das als Enttäuschung empfunden. Damotes hingegen empfand einen warmen Stolz dabei. Hatte nicht Laos selbst die Leute zuerst mit Worten für sich gewonnen, bevor er zum Schwert

griff. Worte waren genauso eine Waffe, wie Stahl. Wie Rituale. Das brachte ihn zurück in die Gegenwart. Nach wie vor hatte sich niemand gerührt. Schließlich jedoch gab einer der Hohepriester ein Zeichen und erneut tauchte einer der Schatten aus der Dunkelheit auf. Diesmal ohne Messer. Zum zweiten Mal an diesem Tag ließ Damotes das Schwert zurück in die Scheide wandern. Er schwor sich, dass es kein drittes Mal geben würde. Alles hier machte ihn nervös. Einer der Hohepriester sagte etwas und Priam übersetze für ihn. „Er wird leben.“ , erklärte der Junge. „Aber sie brauchen sein Blut.“ Mit diesen Worten packte der Schatten

den Seher am Handgelenk. Der Mann verzog das Gesicht, sagte jedoch nichts, sondern sah seelenruhig dabei zu, wie sein gegenüber ein Messer zog und ihn damit übers Handgelenk Schnitt. Die Wunde war nicht tief, aber sie blutete. Stark. Einige Tropfen fielen zu Boden, bildeten ein kleines Rinnsal das zum Zentrum der Kammer floss. Ein weiteres Zeichen und weitere Schatten packten den Seher und führten ihn aus der Kammer. Damotes sah ihnen nicht nach. Sein Blick hing an der dünnen, roten Spur die der Eisnomade auf seinem Weg aus der Kammer hinterließ. Das Blut, dachte er, war nur eine Maske.

Ein Vorwand. Er wusste nicht viel über Zauberei, aber die Macht dahinter brauchte keine Opfer. Damotes fragte sich nur, für wen diese Maske war. Ein weiterer Teil dessen, was die gesichtslosen Priester verbergen mochten? Es war ein Schauspiel für ihr Volk, das sie als Götter ansah. Eine Zuschaustellung davon, wer in dieser Stadt die Macht über Leben und Tod hatte. Einst war es in Helike nicht anders gewesen. Angebliche Götter hatten über Sterbliche geherrscht und sie mit Leib und Seele für sich beansprucht. Mit Blut. Hier die Hohepriester und dort die Drachen. Und doch verteidigten sie diesen Ort. Der Gedanke machte ihn

jedes Mal Unruhig. Aber die Archonten hatten den Befehl gegeben. Vielleicht war die Sicherheit Helikes aus ihrer Sicht ein paar Prinzipien wert. Er würde darauf vertrauen müssen, dass sie Recht hatten. Und seine Pflicht tun. Allerdings ah er dem was nun geschehen würde, keinesfalls entgegen. Die Rituale mochten Maskerade sein. Doch die Magie darunter war echt. Damotes konnte spüren, wie sich die Luft im Raum zu verdichten schien, wie sich die feinen Haare auf seinen armen aufstellten, während die Hohepriester zu singen begannen. Worte, die er nicht verstand, aber den Stein der Halle zum Zittern brachten. Und ihr Gesang wurde

beantwortet. Die Magie war echt und sie brachte seine Knochen zum Schmerzen und rief die Flüsternden Stimmen wach, die sich mit dem Chor der Ältesten vermischten. Flüstern, das aus der Dunkelheit kam, nicht von der wartenden Schattengarde, sondern aus der Luft selbst und an seinen Nerven zehrte. Stimmen, die ihm zuriefen und schrien und… verstummten. Von einem Augenblick auf den anderen war es Totenstill. Der Hohepriester, der ganz am rechten Ende des Bogens aus steinernen thronen saß, bewegte sich. Völlig geräuschlos stand er auf, das weite, schwarze Gewand zeichnete einen Augenblick lang die Silhouette eines

uralten, knochigen Körpers ab. Seine Schritte erzeugten keinerlei Laut, waren nicht wahrnehmbar, so dass es wirkte, als würde er schweben. Drei Stufen trennten ihn vom Boden der Kammer, dann war er auf Augenhöhe mit ihnen. Zum ersten Mal konnte Damotes ohne geblendet zu werden erkennen, was sich unter den dunklen Kapuzen dieser Wesen verbarg. Augen die ihn mehr an die einer Katze erinnerten sahen ihn einen Augenblick an. Gelb mit vertikalen Pupillen. Fast wie bei einem Gejarn. Augen, die tief in feine, alabasterartige Haut eingesunken waren. Weiß, fast durchscheinend, so das sich blaue Adern darunter abzeichneten. Und trotz des offensichtlichen,

unvorstellbaren Alters war die Haut glatt, sah beinahe unnatürlich aus. Es war weder ein Gejarn, noch glaubte er, das ein Mensch so aussehen konnte. Selbst die gequälten Magier des Sangius-Ordens wirkten immerhin nach wie vor wie Lebewesen. Verdreht und vor ihrer Zeit gealtert, ihrer Kraft und Jugend beraubt aber am Leben. Dieses… Ding wirkte mehr, als sei es eine Puppe, wäre es nicht für diese Augen gewesen. Augen, die durchaus leben in sich hatten. Und grünes Feuer. Mit wenigen Schritten trat der Hohepriester an das Becken im Zentrum der Kammer heran und schlug die Kapuze zurück. Nein, dieses Ding war kein

Mensch, dachte Damotes. Die Züge wirkten zu fein, wie aus Porzellan, was erklärte, wieso es ihn an eine Puppe hatte denken lassen. Die Augen brannten mit einem inneren Licht, das ihn an die Sumpffeuer denken ließ, die in den ausladenden Sumpfdeltern der westlichen Küste Helikes auftauchten. Vollkommen erbleichte Haare und Ohren, die nicht Rund zuliefen, sondern Spitz. Der Priester vollführte eine Handbewegung über dem Becken. Das Blut ging in einer Säule aus gleißendem, grünen Licht auf, die sich bis zur Kuppel des tempelinneren Schlängelte und dann… zerbrach. Als würde die Realität selbst nachgeben. Wie konnte Licht zerbrechen?

Ein Geräusch wie von berstenden Stein erfüllte den gesamten Saal, während Scherben aus Licht um Damotes herum niedergingen und einen Moment wie Flüssigkeit über den Boden liefen, zurück zu dem Becken, dessen Inhalt sich ebenfalls in einen See aus Helligkeit verwandelt hatte. Erneut wurde das Licht nach oben geschleudert, bis es zerbrach. Es war wie Regen. Regen aus Glas das Leuchtete… Es war Wahnsinn. Was hatten die Hohepriester entfesselt? Der Schwertmeister wich zurück, tunlichst darauf achtend, keines der Lichter zu berühren. Sein eigenes Spiegelbild zeichnete sich verschwommen darin ab. Mit grünen,

brennenden Augen… Stimmen flüsterten um ihn herum, lauter, dann wieder leiser. Und diesmal schien es, verstand er manche der Worte. „Können sie das nicht wenigstens Still machen.“ Er rieb sich die Schläfen, schloss die Augen und blendete die seltsame Vision im Licht damit aus. Bei Laos, was würde er darum geben, einfach nie hier her gekommen zu sein. „Was meinst du?“ Priam sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. Hörte er etwa nichts hiervon? Schemen stiegen aus den leuchtenden Wassern auf, wanderten durch die Halle und durch den Priester hindurch, der nach wie vor mit erhabenen armen an

dem Becken stand. Erstarrt und regungslos. Seine Porzellanhaut wirkte noch lebloser als zuvor, das Feuer in seinen Augen war verschwunden. Damotes war sich nicht einmal sicher, ob er noch atmete. Vor ihm, direkt über dem Becken schwebte etwas im Licht. Formgewordener Nebel, der scheinbar ein Spiegelbild des Mannes war, der ihn heraufbeschworen hatte. Aber… schöner, dachte Damotes irritiert. Das Nebelabbild verfügte über die gleichen, feinen Züge, doch wirkten sie hier nicht falsch, sondern Edel, die Haut nicht unnatürlich sondern scheinend hell. Das Wesen trat einen Schritt nach vorne, berührte das Blut im Teich mit den Füßen

und erzeugte Wellen darin. Der Schwertmeister legte die Hand an den Schwertgriff. Die Nebelgestalt schien alle Wärme aus der Umgebung zu ziehen. Grünes Feuer tanzte um ihre Füße. Es hatte keine feste Gestalt, kein Gesicht, das Emotionen hätte Form geben können, trotzdem konnte er den Hass spüren, der von diesem Ding ausging. Es war kein zielgerichteter Zorn, kein bewusster Akt… es war einfach blinde Zerstörungswut. Chaotisch, ungerichtet… und Wahnsinnig. Und es flüsterte, dachte Damotes. Es sprang nach vorne, die aus Nebel geformten Arme ausgestreckt , dann hob der erste der Hohepriester die Hand. Talismanne aus grünem Glas

klirrten, als er sich bewegte und einen Augenblick war Damotes, als könne er sehen, wie das Geräusch Wellen in der Luft erzeugte, sich ausbreitete… Die Wellen, die den Blutteich kräuselten, wechselten mit einem mal die Richtung, als sei eine Sturmböe aufgekommen und die Nebelgestalt wurde wie von einer unsichtbaren kraft zurück geschoben. Einen Augenblick noch schien sie sich dagegen zu stemmen… dann zerstreute sich ihre Form, sie verlor den Halt… und verschwand in der Dunkelheit. Die Lichtsäule fiel langsam in sich zusammen und ließ nur das lauter werdende Geräusch von berstendem Stein zurück. Noch immer verharrte der

Priester mit ausgebreiteten Armen am Rand des Blutbeckens. Dunkelheit umfing die gesamte Halle. Die Deckenöffnung war mit einem mal Finster geworden. Versiegelt, dachte Damotes. Als ob man vor dem Himmel geheim halten wollte, was hier geschah. Und dann wurde ihm langsam klar, woher das Geräusch kam. Grünes Licht flackerte in einer Nische ihm gegenüber auf. Dutzende Augen aus gehämmerten Kristall, ein jedes so groß wie sein Kopf in denen das gleiche Feuer brannte. Weitere Augen öffneten sich, Stein verschob sich und erwachte zum Leben. Einer nach dem anderen schoben sich die Steinkonstrukte ins Licht, lösten sich

scheinbar aus dem Fels des Tempels selbst. Es waren hunderte, dachte er. Wesen aus Fels und Kristall, die sich langsam vorwärts schoben, deren jeder Schritt Stein knirschen ließ. Doch diese Wesen hier waren anders, als die üblichen Golem-Wächter, die er bisher gesehen hatte. Es waren Giganten, dachte er. Ein jeder groß genug, das er voll aufgerichtet wohl die Decke der Halle durchbrochen hätte. Und während er die Fels-Wächter von Xihuitzin nicht unbedingt mit wohlwollen betrachtete, hatte er sich nie von ihnen bedroht Gefühlt. Diese Wesen jedoch… Damotes hob den Kopf und sah er ersten Gestalt, die an das Becken heran trat direkt in die

Augen. Hass brannte darin. Der gleiche, von grünem Feuer genährte Hass, den die Nebelgestalt ausstrahlte. Was bei Laos hatten die Hohepriester getan? „Der Kaiser wird hier sterben.“ , übersetzte Priam ihre Worte. Das leichte zittern in seiner Stimme zeigte, das auch ihm nicht gefiel, was sich hier abspielte. Damotes atmete tief durch, verbannte die flüsternden Stimmen wieder in den hintersten Winkel seines Verstandes. „Dann heißen wir ihn besser willkommen.“

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