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Konstantins Kreuzzug -Kapitel 6

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"Konstantins Kreuzzug -Kapitel 6"
Veröffentlicht am 25. November 2018, 34 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Konstantins Kreuzzug -Kapitel 6

Konstantins Kreuzzug -Kapitel 6

Klapptext


Nach Jahrhunderten der Expansion scheint die Welt für das Imperium Cantons fast grenzenlos. Doch die letzte verbleibende Stadt der einstmals unbeugsamen freien Königreiche, Xihuitzin, würde nicht einfach fallen. Regiert von mächtigen Magierpriestern und beschützt durch magische Anima und Mauern und die Unterstützung jener, die der Herrschaft des Kaisers noch entgegenstehen, beginnt eine Schlacht, deren Ausgang niemand vorhersehen kann. Und während die Legionen des Kaisers um die Stadt ringen offenbart

sich in den Ruinen ihres Schlachtfelds langsam aber sicher eine tiefere Wahrheit über den vermeintlichen Herrscher der Welt, die geeignet ist, das Machtgefüge des ganzen Landes zu erschüttern. Und alle Seiten haben ihre eigenen Pläne für die Aschen von Xihuitzin und die Zukunft. Eine Stadt brennt. Ein Königreich fällt. Ein Kaiser stirbt. Bildquelle: pixabay EntretenimientoIV

Kapitel 6


Anselm blieb stehen. Der Mann hatte erneut die Feder gezückt und hielt das Tintenfass und einen Bogen Pergament in einer Hand. Cyrus konnte die dünne, feine Handschrift des Magiers auf dem Blatt erkennen. Offenbar hatte er sich einige Fragen aufgeschrieben, die er den Männern stellen wollte. Das hieß, wenn sie den je dazu kamen. Eines der Pferde in ihrer Nähe schnaubte, als wollte es Cyrus missfallen Ausdruck verleihen. Die morgendliche Kühle begann allmählich sich zu verflüchtigen und die Sonne brannte auf das Stück

ungeschützter Erde hinab. Cyrus sah zurück zu den Zelten, die wenigstens etwas Schatten boten und dem äußeren Ende der Koppel. Er hätte einfach dort sitzen bleiben sollen, dachte er. Es gab wirklich bessere Orte um stecken zu bleiben. Der Boden war vom Morgentau aufgeweicht und zog bei jedem Schritt an seinen Stiefeln und das Gras war rutschig. Vor ihnen lagerten die Mitglieder der goldenen Garde. Rauch stieg von einem kleinen Feuer auf über dem in einem Topf etwas vor sich hin kochte. Zwei Männer in goldenen Umhängen waren damit beschäftigt, eine Gruppe Pferde zu striegeln, andere saßen im Gras, eine Gruppe schien in ein

Kartenspiel verwickelt. Ein Mann, der neben dem goldenen Mantel die schwarze Weste eines Schmied trug, besah sich Rüstungen, Speere und Schwerter, die man in seiner Nähe zu ordentlichen Stapeln angehäuft hatte. Seltsamerweise konnte Cyrus unter all der Ausrüstung nur eine Handvoll Feuerwaffen entdecken, meistens abgenutzte Radschlosspistolen und nur einige wenige kurzläufige Gewehre mit einem modernen Steinschloss. Der einzige der Männer, der keiner besonderen Tätigkeit nachzugehen schien, war der Tonpfeifenraucher, der nach wie vor auf einem Stein saß und die übrigen Soldaten beobachtete. In seinen Händen drehte er

etwas, das in der Sonne golden glitzerte. „Und ihr bleibt wirklich da?“ , wollte Anselm wissen. Sie standen kaum zehn Schritte entfernt von der Stelle an der sich die Männer der goldenen Garde niedergelassen hatten aber der Schreiberling weigerte sich, einen weiteren Schritt zu tun. Das war ein Fehler gewesen, dachte er. Er war wirklich nicht in der Laune dem Mann den ganzen Tag gut zuzureden. Er könnte einfach verschwinden. „Ihr seid ein Feigling.“ , knurrte er verächtlich und gab dem Mann einen Schubs, der etwas stärker ausfiel als gedacht. Was werde ich?, dachte er einen Moment, während er dem stolperndem

Anselm nach sah. Der Mann war bloß eingeschüchtert. Das war er auch gewesen. Anfangs. Vorsichtig. Cyrus schüttelte den Kopf. Und war er das nicht noch immer? Viel zu vorsichtig. Er wollte Anselm nicht mögen. Ich habe zu viele sterben sehen, dachte er. Ich habe meinen Vater sterben sehen. Auf einem Feld, das diesem hier gar nicht so unähnlich ist. Einen Augenblick überlegte er sich zu entschuldigen, aber Anselm stolperte bereits zwischen die nach wie vor im Gras sitzenden Gardisten. Cyrus Schubs war tatsächlich viel zu Grob ausgefallen und der Mann stolperte in den ersten Reiter hinein, der es gerade noch schaffte, sich zu ihm

umzudrehen. Klirrend zerbrach irgendetwas und Cyrus sah, wie sich ein größer werdender, blauer Fleck auf der Uniform des Gardisten ausbreitete. Das Tintenfass! Der Mann stolperte sichtlich erschrocken zurück, während Anselm, nun haltlos, ins Gras stürzte und der Länge nach hinschlug. „Soll das ein Scherz sein?“ Der nun tintenbefleckte Gardist packte Anselm an den Schultern und zog ihn scheinbar mühelos auf die Füße… und in die Luft. Seine Augen blitzten gefährlich und Cyrus erkannte in ihm den Offizier, der ihn bei den Kochzelten konfrontiert hatte. Nun das erklärte immerhin seine

seltsame Uniform. Das war nicht gut… „Verzeihung.“ , murmelte Anselm, dessen Füße wehrlos in die Luft traten. Cyrus legte derweil eine Hand an den griff der Axt. Mit einem „Verzeihung“ war das hier nicht getan, fürchtete er. Der Mann war auf ärger aus. Die ständigen Angriffe, ohne selber mehr tun zu können, als abzuwarten, wann die Mauern fallen würden, hatte die Leute nervös gemacht. Aggressiv. Und Anselm hatte bedauerlicherweise das Pech gerade einen von ihnen eine Möglichkeit zu geben, diese Aggression auch auszuleben. „Ich würde ihn wirklich los lassen.“ , warnte Cyrus den Mann. Langsam besah

er sich seinen potentiellen Gegner von Kopf bis Fuß. Der Mann war groß, dachte er bei sich. Mit geschorenem Kopf und einem dünnen Bart in dem einige graue Haare glitzerten. Die Uniform die er trug ähnelte Cyrus eigener, wurde jedoch durch den goldfarbenen Mantel ergänzt, der ihm schon zuvor aufgefallen war. Vermutlich das Erkennungszeichen der goldenen Garde. Normalerweise duldeten die Offiziere der kaiserlichen Armee nicht viel Variation in der Ausrüstung einzelner Regimenter, aber wenn stimmte, was Anselm ihm über diese Leute erzählt hatte, sahen sich die Ritter Hasparens auch nicht wirklich als der Garde angehörig. Die

Gefährten des Mannes erhoben sich nun ebenfalls einer nach dem anderen und sahen sich verwirrt nach dem Tumult in ihrer Mitte um. Alle, bis auf den Gardisten, der Cyrus schon zuvor aufgefallen war. Der, der nach wie vor seine Rüstung trug. Er warf lediglich einen kurzen Blick in ihre Richtung, bevor er sich desinteressiert wieder seiner Tonpfeife zuwendete. Augen, die beinahe wie flüssiges Gold wirkten. Katzenhaft. Der Drache, der auf seine Schädelseite rasiert war, fing das Licht ein. Cyrus wusste nicht wieso, doch der kurze Moment genügte ihm um ein mulmiges Gefühl zu bekommen. Mehr, als es der Riese vor ihm tat. Mit dem

wurde er fertig, da war er sich ziemlich sicher. Aber der andere Mann… Irgendetwas an ihm ließ das bisschen Angst, dass er sich nach Monaten hier behalten hatte wieder zum Vorschein treten. „Ärger Kazimier?“ , fragte einer. „Ich glaube der Wolf hier hat einen Freund.“ Der als Kazimier angesprochene Mann sah Cyrus mit schief gelegten Kopf an. „ Und wenn ich ihn nicht los lasse?“ Der Spott in seiner Stimme entging Cyrus keineswegs, aber wenn er erwartete, dass der Wolf darauf ansprang, hatte er sich getäuscht. „Wollt ihr wirklich einen offiziellen Abgesandten des Kaisers

verletzen?“ „Des Kaisers, ja?“ Der Mann sah zu Anselm, der sich nach wie vor in seinem Griff wand. „Ich… ja. Ich bin als Beobachter hier, Herr. Ich soll zusammenfassen was hier vorgeht, damit man im Kaiserreich von euren Taten weiß. Offenbar gibt es die letzten Monate eine gewisse… Einbuße an Rekruten und…“ „Verschont mich.“ Der Gardist setzte Anselm ab und Cyrus atmete durch. „Ihr könnt eurem Kaiser berichten, dass er mir eine neue Jacke schuldet. Und jetzt zieht Leine, Schreiberling.“ Er gab dem Magier einen erneuten Schubs. Diesmal jedoch war Anselm vorbereitet und der

Schlag brachte ihn nur dazu, einige Schritte nach vorne zu stolpern. Wo er erstarrte. „Tun wir was er sagt.“, meinte Cyrus und bedeutete Anselm ihm zu folgen. „Das war ein kurzes Abenteuer und ich schätze ihr…“ „Nein.“ Die plötzliche Schärfe in der Stimme des Mannes ließ ihn einen Schritt zurück weichen und selbst der Gardist, der ihn eben noch geschüttelt hatte, verengte die Augen zu schlitzen. Das einzige Geräusch, das die einsetzende Stille durchbrach war ein leises Kichern, das möglicherweise nur Cyrus auffiel. Ein Kichern, das von der Gestalt des in Gold gerüsteten Ritters

kam. Der Mann hatte nach wie vor keine Anstalten gemacht aufzustehen, sah aber nun mit deutlichem Interesse zu ihnen herüber. Die Tonpfeife war verschwunden, dafür jedoch hatte er nun etwas aufgesetzt, das für Cyrus wie eine goldene Totenmaske aussah. Nur seine Augen waren zu erkennen. „Ich würde vorschlagen, dass ihr euch nicht mit Kazimier anlegt, Kleiner.“ Die Stimme des Ritters war leise aber ernst, während er in Richtung des Gardisten nickte. Kazimier lächelte unterdessen nur überlegen. „Anselm?“ Der Wolf legte den Kopf schief und besah sich den jungen Mann erneut. Anselm hatte den Kopf gesengt

und eine Hand am Schwertgriff. „Wir sollten wirklich verschwinden.“ Statt zu antworten, wirbelte der Schreiber herum und schlug Kazimier mit aller Kraft ins Gesicht. Cyrus konnte Knochen knirschen hören, während der Gardist mit einem Aufschrei Rückwärts stolperte und sich die Wange hielt. Anselm hingegen schüttelte lediglich die Schmerzende Hand und ließ Kazimier dabei nicht aus den Augen. „Mein Name ist Anselm von Ansim. Meine Väter kontrollieren die Hälfte der Ländereien um Risara. Ich bin ein Magier des Sanguis-Ordens. Ich habe unter Tyrus Lightsson studiert und ich bin kein Feigling.“ Cyrus fühlte, das

diese letzten Worte vor allem an ihn gerichtet waren. Mit einer fließenden Bewegung zog Anselm den Degen und richtete die Waffe auf den Gardisten. „Und ich verlange Genugtuung.“ „Anselm…“ Cyrus trat rasch zwischen den Schreiber und den Gardisten. „Ich hatte ihn gerade so weit, dass er nicht mehr versuchen wollte, euch umzubringen.“ Anselm lächelte nur. „Wisst ihr, Cyrus. Risara ist für zwei Dinge bekannt. Die erste ist Wein.“ Mit diesen Worten trat er an dem Wolf vorbei. Cyrus schüttelte lediglich den Kopf. Das konnte nicht gut gehen. Kazimier lachte lediglich, während er

einem der anderen Gardisten bedeutete ihm ein Schwert zu geben. Die Klinge, die ihm der Mann zuwarf, war ein Reitersäbel. Schwer genug um einen Schädel durch einen bloßen Knaufschlag zu spalten und scharf... „Bis zum ersten Blut.“ , stellte er lächelnd fest, während er sich einen Helm reichen ließ und begann, seine Rüstung anzulegen. Das Metall schimmerte golden in der Morgensonne. Deutliche Kratzer spiegelten sich auf dem Metall wieder und bewiesen deutlich, dass dieser Mann bereits mehr als eine Schlacht hier gesehen hatte… und überlebt. Anselm hingegen hatte nicht einmal passendes Schuhwerk für

diesen Untergrund, dachte Cyrus. Geschweige denn mehr Schutz als ihm seine simple Kleidung bieten mochte. Er machte Anstalten, erneut dazwischen zu treten, aber Anselm reagierte schneller als er und hielt ihm mit einer Hand zurück. „Ich werde das klären.“ , erklärte er grimmig. „Nicht ihr. Ich bin kein Feigling.“ „Das wird ihn,“ und dabei nickte er in Richtung Kazimier, „ Nicht davon abhalten euren Kopf einzuschlagen. Schaut her, ich weiß ihr fühlt euch gekränkt und es tut mir leid was ich gesagt habe, aber bringt euch deshalb nicht um. Ich kann das für euch

übernehmen. Ich bin mir… relativ sicher, dass ich ihn erledigen kann.“ Auch wenn er sich dessen nicht völlig sicher war. Unbewaffnet in einem Kampf Mann gegen Mann hatte er vielleicht einen Vorteil. Aber jetzt waren Waffen im Spiel. „Nein.“ „Ich will euch wirklich nicht auf dem Gewissen haben.“ Anselm machte sich nicht die Mühe, erneut zu antworten, sondern drehte ihm lediglich den Rücken zu. „Ist ja euer Leben.“ , meinte Kazimier, bevor er die Waffe hob und sich auf den Magier stürzte. Anselm wich zurück durch die Reihen der rasch beiseite

springenden Männer der goldenen Garde. Schlamm spritzte auf und verfärbte seine bunte Kleidung, während Kazimier ihm mit einem Sprung nachsetzte. Stahl blitzte erneut auf, als der Gardist den Säbel kreisen ließ und Anselm nur um Haaresbreite verfehlte. Dieser duckte sich unter dem Hieb durch und kam in Kazimiers Seite wieder nach Oben… die Klinge auf seine Kehle gerichtet. Cyrus konnte hören wie ein kurzes Raunen durch die Menge ging. Der einzige, der den Kampf scheinbar genauso stumm verfolgte, wie er selbst, war der seltsame Anführer der goldenen Garde selbst. Die goldenen Augen schienen jeder Bewegung der beiden

Männer voraus zu gehen… als ob er sie erahnen würde. Und der unleserliche Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes wandelte sich langsam in ein dünnes Lächeln. „Wisst ihr eigentlich wer Tyrus Ligthsson ist?“ , fragte Anselm.Die Degenklinge hielt er dabei locker vor sich, nach wie vor auf den Hals seines Gegners gerichtet. Cyrus runzelte die Stirn. Der Mann klang mit einem mal… sicher, dachte er. Gar nicht mehr wie der eingeschüchterte Schreiberling für den er ihn gehalten hatte. War das nur eine Maskerade oder echte Selbstsicherheit? Risara war für zwei Dinge bekannt, dachte er. Das erste war Wein. Und was

war bitte das zweite? „Irgendeiner eurer Magierlords, nehme ich an. Ich hoffe er ist tot, dann lernt ihr ihn kennen.“ Kazimier schlug die Waffe mit einer geübten Bewegung zur Seite und drang erneut auf Anselm ein. Dieser bewegte sich fast gar nicht. Cyrus nahm lediglich war, wie er die Hand drehte. Metall blitzte und der Magier parierte den Angriff, fast mühelos, wie es schien, obwohl Kazimier deutlich stärker sein musste. Oder? „Ordensmeister für euch.“ Ein dutzend rasche Stiche, die Kazimier dazu zwangen zurück zu weichen. Und nicht nur das, dachte Cyrus. Keiner der Schläge schien wirklich auf seinen

Körper zu zielen. Anselm versuchte gar nicht, seinen Gegner zu treffen. Spielte er nur mit ihm? Das schien mehr zu irgendeinem dieser adeligen Narren zu passen, die so viel auf ihre großartige Ausbildung und Ehre gaben, das sie darüber vergaßen, das ihr Gegner sie nur töten brauchte um das alles nutzlos werden zu lassen. In einem öffentlichen Duell galt es als unschicklich seinen Gegner gezielt zu töten, statt nur zu versuchen, ihn zu verletzen und damit kampfunfähig zu machen. Aber das hier war ein Schlachtfeld. Und Kazimier ein Krieger, kein neidischer Adeliger. Oder steckte etwas anderes dahinter? Kazimier seinerseits, ließ jedenfalls

keinen Zweifel daran, dass er vorhatte, Anselm den Schädel einzuschlagen, sollte dieser ihm eine Gelegenheit dazu geben. Jeder Angriff war geeignet, dem deutlich kleineren Mann sauber in zwei Hälften zu teilen und auch wenn Anselm die Hiebe noch so oft parierte oder auswich, mehr als einige Minuten konnte er das nicht durchhalten. Dafür fehlte ihm schlicht die Ausdauer, über die der erfahrenere Mann verfügte. „Ich möchte euch wirklich nicht wehtun.“ „Zu Schade.“ , erwiderte Kazimier und zwang Anselm, erneut einem Angriff auszuweichen. Der Magier kam ins straucheln und schaffte es gerade noch

zu verhindern, der Länge nach hin zu schlagen. Der Boden war rutschig und uneben. Anselm mochte schneller als sein Gegner sein, aber wenn er das Gleichgewicht verlor wäre der Kampf so gut wie entschieden. Erneut tastete Cyrus nach dem Axtgriff an seiner Hüfte. Allerdings… wenn er Kazimier die Axt in den Rücken rammte, würde sich vermutlich die ganze Garde auf sie stürzen. Nun… wäre nicht das erste Mal, dachte er. Mehr als ihn zur schwarzen Garde zu stecken konnten sie nicht tun. Anselm hatte es unterdessen geschafft, sich wieder zu fangen. Ein Hieb des Mannes zertrennte das Kinnband von Kazimiers Helm. Ein weiterer

schleuderte ihn von dessen Kopf. Cyrus stieß einen ließen Pfiff aus. Aber wenn Anselm nicht bald aufhörte, Treffer zu verschenken, würde Kazimier ihn durch simple Erschöpfung besiegen. Dann jedoch geschah es. Anselm stolperte, ein Bein knickte unter ihm ein und Kazimier sah seine Chance gekommen. Anselm trat ihn mit aller Kraft gegen das Schienbein und der Gardist knickte mit einem Aufschrei ein. Anselm nutzte den Moment und brachte seinen Gegner endgültig zu Fall. Kazimier fuchtelte wild mit dem Säbel durch die Luft, in der Hoffnung seinen Gegner irgendwie zu treffen, dann schlug er neben Anselm in den Schlamm. Der Gardist erholte sich

allerdings schneller, als Anselm gehofft zu haben schien. Mit einem Aufschrei warf der Mann sich herum und schwang erneut das Schwert nach dem liegenden Magier... Und traf nur Erde, als Anselm sich blitzschnell zur Seite rollte. Dreck und Schlamm verschmierten seine bunte Kleidung, während er die Klinge nach oben stieß, direkt in Kazimiers ungeschützte Seite. Der Gardist erstarrte. Keiner der umstehenden rührte sich, während Anselm langsam aufstand und die Klinge mit einem Ruck zurückzog. Die dünne Spitze der Waffe war blutgetränkt. Aber nicht mehr. Kazimier starrte ungläubig zwischen der oberflächlichen Wunde und dem Magier

hin und her, während Anselm wortlos zu Cyrus trat und sich den Dreck aus dem Gesicht wischte. „Die zweite Sache für die Risara bekannt ist, mein Freund: Wo viel getrunken wird, gibt es zu viele Narren, die meinen einen Kampf anfangen zu müssen. Mein erstes Duell habe ich mit vierzehn ausgetragen.“ Er klopfte dem verdutzt dreinsehenden Wolf auf die Schultern. „Davor habe ich keine Angst.“ Nein, dachte Cyrus. Aber er hatte sein verdammtes Leben riskiert, nur um den Mann möglichst wenig zu verletzen. In einem Kampf, den er selbst begonnen hatte. Warum? „Ihr hättet ihn töten können.“ Der Mann

mit den roten Haaren und der goldenen Rüstung löste sich aus der Menge der umstehenden Männer. Er klang seltsam… amüsiert, dachte Cyrus. Und das beunruhigende Gefühl, das er schon zuvor gehabt hatte, ließ ihn nach wie vor nicht los. Irgendetwas an der Ausstrahlung dieses Mannes war seltsam. War er der Anführer dieser Männer? Vermutlich. Aber das erklärte nicht, wieso er Cyrus so unruhig machte. Es waren seine Augen. Er kannte diese Augen. Hatte sie an viel zu vielen Orten gesehen und doch… Und seine Stimme… Langsam trat er vor und hob Kazimiers verlorenen Helm auf. Das einstmals makellose, goldene Metall wies nun eine

deutliche Beule auf, dort wo Anselm es getroffen hatte. Dieser ließ sich schwer atmend auf ein Knie sinken. Schlamm tropfte aus seinen Haaren und von seiner Kleidung, während er die Klinge mit einem Stück seines Mantels säuberte. „Sir Kazimier. Ihr seid besiegt.“ Immer noch klang der Anführer der goldenen Garde geradezu amüsiert. Betont langsam drehte er sich zu Anselm um. Kazimiers Gesicht hingegen zeigte nur eines. Und Cyrus wusste, dass er vorsichtig sein musste. Nicht hier im Lager, nein. Aber wenn er dieses gesicht auf dem Schlachtfeld sehen würde… „Und was euch angeht… Schreiberling. Ihr habt einen meiner besten Ritter zuerst

gekrängt und dann geschlagen. Was meint ihr, sollte ich deshalb mit euch machen?“

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