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Konstantins Kreuzzug -Kapitel 4

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"Konstantins Kreuzzug -Kapitel 4"
Veröffentlicht am 25. November 2018, 32 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Konstantins Kreuzzug -Kapitel 4

Konstantins Kreuzzug -Kapitel 4

Klapptext

Nach Jahrhunderten der Expansion scheint die Welt für das Imperium Cantons fast grenzenlos. Doch die letzte verbleibende Stadt der einstmals unbeugsamen freien Königreiche, Xihuitzin, würde nicht einfach fallen. Regiert von mächtigen Magierpriestern und beschützt durch magische Anima und Mauern und die Unterstützung jener, die der Herrschaft des Kaisers noch entgegenstehen, beginnt eine Schlacht, deren Ausgang niemand vorhersehen kann. Und während die Legionen des Kaisers um die Stadt ringen offenbart

sich in den Ruinen ihres Schlachtfelds langsam aber sicher eine tiefere Wahrheit über den vermeintlichen Herrscher der Welt, die geeignet ist, das Machtgefüge des ganzen Landes zu erschüttern. Und alle Seiten haben ihre eigenen Pläne für die Aschen von Xihuitzin und die Zukunft. Eine Stadt brennt. Ein Königreich fällt. Ein Kaiser stirbt. Bildquelle: pixabay EntretenimientoIV

Kapitel 4

Mit einem Ruck löste Cyrus das Messer aus der Brust des gefallenen Mannes. Wenn man das Wesen vor ihm denn einen Mann nennen konnte. Cyrus nahm sich Zeit den Toten zu betrachten. Zumindest war er sich ziemlich sicher, dass er tot war. Das Messer war ein Glückstreffer gewesen und es zu werfen ein Risiko. Aber nun… er hatte wieder einmal Glück gehabt wie es aussah. Manchmal musste man eben darauf vertrauen dass alles gut wurde. Etwas anderes blieb einem auch nicht übrig, wenn man an diesem Ort nicht verrückt werden wollte. Er trat das

Wesen vor ihm in die Seite. Es bewegte sich nicht. Seine Haut war Schwarz, aber nicht in dem Sinne wie es die Haut der Bewohner von Lasanta war, jener Hafenstadt von der aus sie sich ursprünglich Eingeschifft hatten um den langen Weg nach Süden anzutreten. Er konnte sich noch gut an die fremden Eindrücke erinnern, den Geruch von Gewürzen, die bunten, leichten Gewänder, die gigantischen Lagerhäuser am Hafen, die der rege Handel hervorgebracht hatte und die endlosen Reihen aus Schiffsmasten,… Nichts im Vergleich zu den mit schlamm verschmierten, grauen Zelten und endlosen Reihen aus Barrikaden und

Sandsäcken, die sich um ihn herum erstreckten. Trotz der wichtigen Stellung, die ihre Provinz im Kaiserreich einnahm, blieben die dunkelhäutigen Einwohner Lasantas meist in ihrer großen Stadt am Meer und überließen es ihren weitreichenden Händlergilden die Geschäfte vor Ort zu übernehmen. Dieser Mann hier vor ihm, gehörte nicht zu ihnen. Seine Haut schien das Licht komplett zu schlucken, bis auf wenige Stellen, wo sie es irisierend in allen Farben des Regenbogens brach. Es war keine Farbe, sondern eine Art schuppiger Belag, der nicht natürlichen Ursprungs sein konnte. Und wie Cyrus wusste, seine Farbe wechseln konnte, bis der Krieger,

der sie trug beinahe unsichtbar wurde, besonders bei Nacht oder im dichten Blätterwerk des Dschungels. Die Schuppen waren hart und fühlten sich beinahe wie Stein an, als wäre der Träger nur ein weiterer Golem, eine weitere Felskreatur. Die Schattengarde… die Kriegerelite von Xihuitzin, so hieß es. Auserwählt und irgendwie… verändert von den Hohepriestern deren Tempel sich in der Ferne abzeichneten. Neben seiner Schuppenhaut trug der Mann nur einen simplen Lendenschurz um seine Tarnung nicht zu gefährden. Und eine Axt, die neben ihm zu Boden gefallen war. Cyrus hob die Waffe vorsichtig auf und musterte sie kurz. Der Griff war aus

dunklem Holz gefertigt und mit Leder umwickelt. Der Kopf schien aus einer Art Glas zu bestehen. Schwarz, wie die künstliche Haut seines Besitzers und Messerscharf. Cyrus wagte es nicht einmal die Schneide zu prüfen. Er wusste, zu was die Obsidianklinge eines Schattenkriegers in der Lage war. Doch wo das vulkanische Glas sonst schnell stumpf geworden wäre, blieben diese Schneiden scheinbar scharf und brachen selbst dann nicht, wenn sie auf cantonschen Stahl trafen. Ohne lange nachzudenken, hakte der Wolf die Axt unter seinen Gürtel, neben das zurückerlangte Messer, und stand auf. Das Chaos der letzten Nacht war noch

nicht ganz beseitigt. Einige Zelte hatten Feuer gefangen und in den unteren Rängen es Lagers waren noch immer Männer damit beschäftigt, Glutnester auszutreten oder vereinzelte Flammen mit nassen Decken zu löschen. Andere hatten sich in der morgendlichen Kühle, die mit dem Nebel aus dem Dschungel aufstieg um die Kochfeuer gesammelt. Cyrus konnte Kaffee riechen. Die Männer hatten sich den Prozess die Bohnen zu rösten, die hier Wild wuchsen, von den Einwohnern des Landes abgeschaut und schnell zu schätzen gelernt. Besonders nach einer durchwachten Nacht mit wenig Schlaf. Cyrus schüttelte sich bei dem Gedanken.

Es roch gut. Aber das Gebräu daraus schmeckte bitter und im Gegensatz zu vielen der Männer hatte er keinen Geschmack dafür entwickelt. Eigentlich, so dachte er, hatte er noch keinen Gejarn davon trinken sehen. Langsam machte er sich auf den Weg zurück zu den Zelten seiner Kompanie, vorbei an weiteren Kochfeuern und verschlafenen Gesichtern. Renner und Boten liefen umher und tauschten Nachrichten aus anderen Bereichen des Lagers oder die neuesten Befehle aus. Offenbar hatte es auch noch Angriffe auf der anderen Seite gegeben, aber sie hatten diese Nacht die Hauptwucht des Ausfalls abbekommen. Einige Männer

standen Wache, doch nicht viele. Bisher waren sie noch nie Tagsüber nagegriffen worden und so waren die Posten nur ein Vorwand. Ein Vorwand, damit sich die Männer sicher fühlten, dachte Cyrus. Aber es gab hier keine Sicherheit. Tote und Verletzte der letzten Nacht waren längst fortgebracht worden, an die verhältnismäßig ruhigen Ränder des Lagers oder den provisorischen Friedhof. So nannte es die Offiziere zumindest, dachte Cyrus. In Wahrheit war es einfach eine Grube, die man Abseits des Lagers im Dschungel angelegt hatte, entlang einer der provisorischen Versorgungsstraßen, die die Garde bei ihrer Ankunft hier geschlagen hatte.

Davon jedoch, erzählten die Offiziere nicht. Auf dem Papier könnte man glauben sich bei der Garde zu verpflichten sei beinahe… risikolos. Dass das Kaiserreich sich um seine Männer kümmern würde. Das man in einer Grube im Dschungel langsam verrotten würde, nur von einer Handvoll Erde bedeckt, davon erzählten sie den Rekruten natürlich nichts. Cyrus fühlte die altbekannte Wut in sich aufsteigen. Nicht auf die Männer um ihn herum. Sie waren genauso gefangen hier wie er. Und er selber… Er war nicht hier, weil er eine Wahl gehabt hatte, es sei denn die zu sterben. Lügen… falsche Tatsachen und Geschichten von Ruhm.

Wie viele der Männer, die gestern gestorben waren, hatten geglaubt sie würden mit Gold und fremden Schätzen beladen nach Hause zurückkehren? Die Wahrheit sah freilich anders aus. Kalte, feuchte Erde und mehr nicht. Hier war kein Kaiser, der sie beschützte. Um ihn herum herrschte reges Treiben. Einige Gardisten führten eine Gruppe von Pferden durch das Gewirr aus Leinen und Seilen, welche die Zeltreihen der Gardisten aufrecht erhielten, kleine Schlangen bildeten sich vor den feuern, die zum Kochen verwendet wurden und in einer Ecke ließ sich ein Mann in der Uniform eines Offiziers die Haare schneiden und beschwerte sich derweil

lautstark: „Heinrich, wo ist mein anderer persönlicher Barbier? Brutus soll das Rosenöl mitbringen, mein Haar ist so trocken, so kann ich nicht in die Schlacht ziehen!" Er machte eine Handbewegung, die wohl „Beeilung“ bedeuten sollte, während er sich etwas auf seinem Stuhl zurück lehnte. Der als Heinrich angesprochene Friseur zuckte lediglich mit den Schultern, während er sich hilfesuchend nach dem Gesuchten umsah. Der Mann trug ebenfalls die Kleidung eines Gardisten, aber Cyrus bezweifelte, das er tatsächlich je das Schlachtfeld sehen würde. Viele der höherrangigen Kommandanten brachten ihre eigene

Dienerschaft mit, besonders die Adeligen. Und da es nicht einmal der Kaiser gerne sah, wenn Mittel verschwendet wurden um den gesamten Haushalt eines Fürstensohns, der sich als Soldat versuchen wollte zu transportieren, hatten sie angefangen ihre persönlichen Diener in die Uniformen der Garde zu zwängen. „Hier, mein Lord.“ Ein Mann tauchte aus dem Eingang eines größeren Zelts auf, eine kleine Flasche in der Hand. Der Geruch des Inhalts stach Cyrus in der Nase, als der Barbier sich an ihn vorbei drängte. Er beschloss, dass er nicht in der Nähe sein wollte, wenn der Barbier das Zeug öffnete und tauchte zwischen

einigen Boten hindurch, die sich um den Offizier herum aufgestellt hatten und auf ihn einredeten. Stattdessen machte er sich auf den Weg zum nächsten der großen Kochfeuer, die man vor einer Reihe großer Zelte entfacht hatte. Über den Flammen köchelten ein dutzend verschiedene Gerichte, deren Duft sich miteinander vermischte und in Cyrus leichte Übelkeit hervorrief. Frisches Fleisch und Gemüse brieten neben Dingen, die er wohl kaum als essbar bezeichnet hätte. Haferbrei, der mehr Wasser als Getreide enthielt und in dem etwas Schwamm, das vor Monaten einmal gutes Dörrfleisch gewesen sein mochte, nun jedoch oftmals von Schimmel

zerfressen war. Und das was noch genießbar war, war zäh Leder und einige der Männer scherzten darüber, dass ein Streifen davon eine Kugel abfangen konnte. Die Temperatur und die schwüle Luft hier machte jede Gewohnte Vorratshaltung zunichte. Trotzdem standen ein gutes dutzend anderer Männer um die einzelnen Feuer, aßen und unterhielten sich. „Das Essen wird auch nicht besser.“, meinte einer davon. „Besorg mir frische Vorräte und ich koch dir ein Festmahl.“ erwiderte ein anderer Mann, der eine schmutzige, weiße Schürze über seiner Uniform trug.

Vermutlich der Koch. Und vermutlich hatte er diesen Spruch heute schon oft genug gehört giftig. „Die Hälfte unserer Versorgungskarawanen verschwindet entweder oder wird angegriffen. Wir können froh sein, das wir überhaupt noch frische Vorräte bekommen.“ „Es stirbt sich schlecht mit leerem Magen.“, warf einer der anderen Gardisten ein, die sich in der Nähe niedergelassen hatten um zu essen. „Und was ist Moral wert, wenn es das Kaiserreich ruiniert?“ Ein in der Nähe stehender Offizier, der gerade im Begriff war sich einen zweiten Teller der besseren Rationen zu holen. „Ihr seid hier um zu kämpfen, nicht um euch wohl

zu fühlen.“ Irgendetwas an dem Mann war seltsam, dachte Cyrus. Zum einen trug er nicht die gewohnte blaue Uniform der Garde und auch keine der Farben für ihre Paradeuniformen. Stattdessen trug er einen vergoldeten Harnisch der die Sonne wiederspiegelte, zusammen mit einem schreiend Gelben Wams, Stiefeln und einem goldbesetzten Umhang. Gehörte der Mann überhaupt zum Militär oder war er einer jener Adeligen, die sich als Soldaten versuchen wollten? „Der Kaiser wird auch nicht begeistert sein, wenn ihm die Hälfte seiner Männer desertieren, weil sie nicht mal mehr Frühstück bekommen, Kazimier.“ , warf

der Koch ein, der nun Cyrus erspäht hatte. „Rang und Abteilung?“ „ Dreizehntes Herzland-Regiment. Infanterist.“ , erwiderte Cyrus nur und der Koch nickte und verschwand um ihm seine Ration zu holen. „Ich glaubs nicht von euch sind nach gestern noch welche übrig?“ Einer der Gardisten in der Nähe wendete sich dem Wolf zu. „Nicht viele.“ , erwiderte der Offizier , den der Koch als , Kazimier angesprochen hatte und sich Cyrus nun ebenfalls besah. „Wir werden die Reste wohl einer neuen Einheit zuteilen müssen. Ich schätze unser Oberst kann ein paar neue Leute

gebrauchen…“ Nein danke, dachte Cyrus, während er dem Koch seine Portion abnahm. Es hatte seinen Grund aus dem er bis jetzt nicht gewusst hatte, wie schlimm die Verluste seiner Einheit eigentlich waren. Es war einfacher wenn man ihre Namen nicht kannte. Cyrus machte Anstalten sich einfach umzudrehen, in der Hoffnung dass der Mann das Thema fallen lassen würde. Je länger es dauerte bis man ihm einer neuen Truppe zuwies… und auch diese nur sterben sah, desto besser. „Hey ich rede mit dir, Flohsack.“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter noch ehe er mehr als zehn Schritte gemacht hatte. „Du kommst mit und hilft mir den

Rest deines Regiments zu find…“ Cyrus schüttelte die Hand ab und drehte sich ruckartig zu dem Mann um. Noch in der Bewegung zog er eine Steinschlosspistole aus seinem Gürtel und richtete sie auf sein gegenüber. „Nein.“ „Soll das eine Meuterei werden?“ Ein dünnes Lächeln legte sich über das Gesicht des Mannes. „Männer!“ Der Offizier machte eine Handbewegung zu den übrigen Männern am Feuer, von denen jedoch keiner Anstalten machte, ihm zur Hilfe zu kommen. „Also ich weiß nicht wie es meine Kameraden hier sehen, aber ich diene dem Kaiser. Nicht irgendeinem

Kommandanten einer Abteilung der nicht einmal vernünftige Uniform trägt.“ , meinte einer der Gardisten grinsend. „Und ich glaube unser Freund Wolf hier sieht das ähnlich. Ihr könnt natürlich gerne den Hochgeneral damit belästigend, das ihr einen und ich zitiere „Flohsack“ in euer Regiment aufnehmen wollt aber solange ist das euer Problem.“ Kazimirs eigenes Lächeln erlosch und Cyrus ging langsam davon, auf der Suche nach einem ruhigen Platz zum Essen. Ein Funken Dankbarkeit regte sich in ihm, als er an die übrigen Gardisten dachte. Es war besser, dachte er, sich nicht zu sehr mir anderen zu beschäftigen. Anfangs hatte er diesen

Fehler noch gemacht. Gesichter und Namen, die lange verschwunden waren. Es brachte wenig mit seinem Schicksal zu hadern. Das hatte er hier gelernt. Und immerhin… es konnte wenigstens nicht mehr schlimmer werden. Er hatte gerade schon einen Offizier bedroht. Und warum? Weil er seine Ruhe gewollt hatte… nur für einen Tag wenigstens… Und was konnte schon passieren? Er würde an diesem Ort sterben. Damit hatte er sich lange abgefunden. Die Frage war nur wie viel von seiner Seele noch übrig war, wenn das geschah. Vor ihm öffneten sich die Zeltreihen des Lagers zu einer kleinen Lichtung, auf der ein dutzend Pferde an dem grasten, was

tausende Stiefel an Grün übrig gelassen hatten. Zwei Männer kümmerten sich um sie, lösten Rüstungen und scheuerten sie mit Stroh ab, während eine größere Gruppe sich auf einer Reihe trockener Felsen niedergelassen hatte. Ein Feuer prasselte zwischen ihnen und ihre Rüstungen lehnten in ordentlichen Haufen um ihre Waffen angeordnet in der Nähe. Golden glitzerte der Stahl in der Sonne. Und darüber wehte ein Banner, das Cyrus bereits verwirrt hatte, als er es das erste Mal gesehen hatte. Ein weißer Drache. Der Wolf runzelte die Stirn, während er an das Gefecht der letzten Nacht zurück dachte. Die goldenen Rüstungen, die Gestalten auf ihren

Pferden, die beinahe gewirkt hatten, als hätten sie Flügel… Jetzt konnte er sehen, dass dieser Eindruck gar nicht so verkehrt gewesen war. Die Rüstungen im zertrampelten Gras verfügten über Rückenstangen, an denen dünne, metallische Federn befestigt waren, genauso golden wie der Rest der Panzerung. Bis auf das Wappen. Der Drache. Der Drache war verkehrt. Wer waren diese Männer? Cyrus ließ sich seinerseits auf einem Stein in der Nähe nieder und beobachtete die kleine Gruppe genauer, während er aß. Es schmeckte nach nicht viel, aber eine langweilige warme Mahlzeit war besser als gar keine.

Einer der Ritter lehnte sich mit einer Tonpfeife im Gras zurück und rauchte. Die roten Stoppeln auf seinem Kopf waren auf einer Seite komplett geschoren und bildeten so das Abbild eines Drachen. Schon wieder. Warum dieses Wappen? Der Mann schien der einzige der Gruppe zu sein, der seine Rüstung nicht abgelegt hatte, lediglich der dazugehörige Helm hing an einem Lederriemen von seinem Gürtel, zusammen mit einem Reitersäbel und einem kleinen Faustschild. Während Cyrus die Gruppe weiter beobachtete, näherte sich eine weitere Gestalt über die Koppel. Der Neuankömmling hätte sich

nicht weiter von den Rittern unterscheiden können. Er war groß, Cyrus war sich sicher, dass er mit dem Mann auf Augenhöhe gewesen wäre, wenn dieser ihn nicht sogar überragte, aber das war auch schon das einzig Eindrucksvolle an ihm. Seine Kleidung verriet ihn. Bunt wie ein Pfau dachte Cyrus. Ein Hemd, das nach der neusten Mode des Imperiums in zwei Farben gefärbt worden war und ein plumper Hut an dem eine gewaltige Pfauenfeder hing. Die Stiefel die er trug schienen auch weniger für den aufgeweichten Boden des Lagers und mehr für irgendeinen Ballsaal gemacht. Der Schlamm stand ihm bis zu den Knöcheln und hatte die

einstmals sicher vergoldeten Schnallen seiner Schuhe verkrustet und er bewegte sich dementsprechend staksend. Wie ein Storch. Grazil aber irgendwie… lächerlich. Das einzige an ihm, was auch nur irgendwie in diese Umgebung zu passen schien, war der Degen den er trug, aber auch die Waffe wirkte wie alles an ihm mehr wie Zierrat. Und der Mantel. Der Mantel, den er trug war schlicht aber es war seine Farbe, die Cyrus hatte aufmerksam werden lassen. Türkis mit einem goldenen Emblem auf der Schulter, das er auf die Entfernung kaum ausmachen konnte. Das war auch nicht nötig. Jeder Soldat der kaiserlichen Armee kannte die Zeichen. Sein Leben

konnte davon abhängen, das er sie kannte. Ein Magier? Cyrus hatte die Männer des Sanguis-Orden bisher selten im Lager gesehen. Sie hatten ihre eigenen Zelte, abseits der normalen Gardisten und ließen sich abseits des Schlachtfelds nur selten sehen. Und das mit gutem Grund, dachte Cyrus. Allerdings wirkte der hier nicht wie die üblichen Gestalten, die er mit dem Orden in Verbindung brachte. Zum ersten wirkte er jung und zum zweiten… nicht wirklich bedrohlich, dachte der Gejarn. Wäre es nicht für den Mantel gewesen, der ihn klar als einen Mann des Ordens auswies, Cyrus hätte ihn vermutlich nicht weiter beachtete. So jedoch warf der

Neuankömmling nur mehr Fragen auf. Vor allem weil er anscheinend einen Bogen um die Gruppe goldener Reiter machte und stattdessen auf ihn zukam. Wenigstens konnte es nicht mehr schlimmer werden, dachte er.

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Kommentare
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Fianna Wenn man denkt, es könne nicht mehr schlimmer werden, wird es meistens schlimmer. ;-)
So viele offene Fragen, auf deren Auflösung ich gespannt bin. Diesmal bleibe ich dran.

Liebe Grüße
Anna
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Merke wenn immer Cyrus davon überzeugt ist das es nicht mehr schlimmer geht tut sich ein neuer Abgrund auf^^
lg
E:W
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