Fantasy & Horror
Konstantins Kreuzzug -Kapitel 3

0
"Konstantins Kreuzzug -Kapitel 3"
Veröffentlicht am 16. Oktober 2018, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Konstantins Kreuzzug -Kapitel 3

Konstantins Kreuzzug -Kapitel 3

Klappentext

Nach Jahrhunderten der Expansion scheint die Welt für das Imperium Cantons fast grenzenlos. Doch die letzte verbleibende Stadt der einstmals unbeugsamen freien Königreiche, Xihuitzin, würde nicht einfach fallen. Regiert von mächtigen Magierpriestern und beschützt durch magische Anima und Mauern und die Unterstützung jener, die der Herrschaft des Kaisers noch entgegenstehen, beginnt eine Schlacht, deren Ausgang niemand vorhersehen kann. Und während die Legionen des Kaisers um die Stadt ringen offenbart

sich in den Ruinen ihres Schlachtfelds langsam aber sicher eine tiefere Wahrheit über den vermeintlichen Herrscher der Welt, die geeignet ist, das Machtgefüge des ganzen Landes zu erschüttern. Und alle Seiten haben ihre eigenen Pläne für die Aschen von Xihuitzin und die Zukunft. Eine Stadt brennt. Ein Königreich fällt. Ein Kaiser stirbt. Bildquelle: pixabay EntretenimientoIV

Kapitel 3

„Ich bin Eisen.“ Er wiederholte die Worte wie ein Mantra, während er zusah, wie man den Mann ins Licht brachte. Ein kümmerliches Licht, trotz seiner Herrlichkeit. Ein einzelner Strahl, der durch ein Gitter am Schlussstein der Pyramide einfiel, durch ein dutzend Prismen aus poliertem Kristall, die ihn bündelten, bis eine beinahe… fest erscheinende Säule entstand, die den Rest des Raumes nur umso düsterer erscheinen ließ. Die Kammer der Hohepriester war gewaltig, mehr eine Höhle als ein Gebäude so schien es. Die

Decke der Kammer war hoch genug, das ein dutzend gigantische Steinerne Wächter mühelos unter ihr Platz fanden, jeweils sechs am Nord und Südende der Halle. Sie waren reglos, die Kristalle in ihren Augen und Herzen dunkel, doch ein jeder hätte wohl mühelos über die äußeren Mauern von Xihuitzin geragt. Zwölf Throne ragten um den Kreis aus Licht herum auf, drei in einem inneren Ring angeordnet und neun weitere weiter außen. Von den Gestalten auf den neun äußeren Thronen waren nur Schatten zu erkennen und Priam wusste, das selbst aus der Nähe nicht mehr zu sehen gewesen wäre. Die blauen Roben, nicht unähnlich jener, die er selber trug

verbargen Gesichter und Körper und ein Teil von ihm war froh darum. Er wollte nicht wissen wie diese Menschen aussahen… wenn sie den Menschen waren. Sie bewegten sich wie welche und Sprachen auch so aber was er von ihnen spürte… Priam schüttelte den Kopf. Macht. Bedrohung. Eine Kälte und das beständige Gefühl das seine Gliedmaßen einschliefen, wenn er sich ihr länger aussetzte. Er hatte gelernt sich der innersten Kammer der Pyramidenstadt nur vorbereitet, doch selbst mit den Abschirmungen zehrte dieser Ort an seinen Nerven… und rief die Stimmen herbei. Undeutliches Flüstern, Worte in einer Sprache die er nicht verstand, wenn

es denn eine war und nicht nur das Nebenprodukt seines langsam zerfallenen Verstands. Nein, Priam wollte nicht wissen, was sich unter den fließenden, blau silbernen Roben der Hohepriester verbarg. Und was die Gestalten auf den inneren drei Thronen anbelangte… Priam sprach mit niemanden darüber, hatte nicht einmal Damotes davon erzählt, aber ein Teil von hm war sich sicher, sollte einer der drei ihn auch nur berühren, er würde den Verstand verlieren. Die drei trugen nicht die schlichten Roben der restlichen Hohepriester, sondern Panzerungen, die wie aus grünem Glas gefertigt wirkten. Metall-Gelenke verbanden die einzelnen Platten

zu einem weiten Umhang der bei jeder noch so leichten Bewegung seines Trägers, jedem Windhauch leise klirrte. Weite Kronen, die aus demselben, glasartigen Material gefertigt waren ragten über ihren Köpfen auf und Mosaiksplitter formten einen weiten Heiligenschein, in dem sich jedoch kein Licht zu fangen schien. Alle drei Hohepriester saßen regungslos da, starrten in das Licht und warteten. Priam wusste aus Erfahrung, dass die Säule einen blendete und die unbedeckten Gesichter der drei verbarg. Nur einmal hatte er geglaubt einen kurzen Moment so etwas wie ein Gesicht zu sehen, vor Monaten, als er und die übrigen

Abgesandten aus Helike die Stadt das erste Mal betreten hatten. Und was er gesehen hatte, war definitiv nicht menschlich gewesen. Oder zumindest… nicht völlig. Das Gesicht hatte zu ätherisch gewirkt, die Züge feiner als was er für möglich gehalten hätte und in ihrer Perfektion umso beunruhigender. Perfekt, bis auf die blasse Haut, die dünn wie Pergament und uralt wirkte und Adern durchschimmern lies und das leichte zittern, das ständig jeden Nerv zu durchlaufen schien. Es erinnerte ihn an das Zittern eines Tieres, das langsam ausblutete… starb. Und doch war das Gefühl der Macht das von diesen Wesen ausging überwältigend. Wie konnte etwas

so mächtig sein… und doch den Anschein erwecken das es im Sterben lag? Konnten die zwölf überhaupt ihre Throne verlassen oder würden sie schlicht zu Staub zerfallen, nach all den Jahren und Jahrzehnten die sie hier in der Finsternis gewartet hatten. Aber wie kam er auf die Idee dass sie auf etwas warteten? „Sie warten auf den richtigen Moment sich wieder zu erheben. Warten auf andere.“ Priam hätte beinahe laut aufgeschrien. Die Stimme kam von niemand im Raum, sie war in seinem Kopf, in seinen Knochen. Einen Augenblick lang hatte er sich ablenken lassen, hatte nicht auf seine mentalen Barrieren geachtet. Die innere Halle von

Xihuitzin war voller Stimmen und Flüstern. Er hatte es schon früher gehört. An anderen Orten, aber selten so stark, als würden sich die Geister von Millionen in dieser kleinen Kammer konzentrieren. Lauern, genau wie die Zwölf auf ihren Obsidiansitzen. Worauf? Er schob die Frage als unwichtig beiseite, während er wieder begann seine leise Litanei herunter zu beten. „Ich bin Eisen. Außen aus Schmiedefeuer, Innen aus Willen.“ Er war kein Krieger, kein geweihter Paladin oder gar Schwertmeister wie sein Vater. Aber er war ein Archivar. Er war die Stimme von Laos Gesetz und er würde sich nicht entehren, in dem er sich von ein paar

Geistern einschüchtern ließ. Trotzdem bereute er es, als Damotes Vertretung hier zu sein. Sein Vater hatte keine Geduld für die Riten dieser Stadt, geschweige denn Verständnis. Helike kannte Geister und Magie und die Zerstörung die sie mit sich brachten. Und sie hatten sie überwunden. Und er war ein Teil Helikes. Priam zwang seine Aufmerksamkeit ins hier und jetzt zurück, zurück zu dem Schauspiel, das sich in dem Kreis aus Licht vor den Thronen abspielte. Der letzte Gefangene war anders als die anderen. Die anderen waren Offiziere gewesen, manche auch einfache Soldaten, die man während der

nächtlichen Ausfälle auf die Lager der kaiserlichen Armee gefangen genommen hatte. Männer und Frauen in den gelb-blauen Uniformen des Kaiserreichs. Insgesamt zwanzig waren es diesmal gewesen, die man vor den Stufen des inneren Tempels geopfert hatte. Priam hatte dabei zugesehen, zugesehen, wie die niederen Priester ihre Kehlen öffneten und Blut auf Altäre und schwere, bronzene Opferschalen fließen ließen. Blut, das durch eine Unzahl dünner Kanäle und Kapillaren ins Innere des Bauwerks strömte und sich einem Becken im Zentrum der Lichtsäule sammelte, wo einige der niederen Priester es auffingen und unter Gesängen

und dem Geruch von Weihrauch nach draußen trugen. Vermutlich um den Blutgestank zu überdecken, während sie ihre Rituale abhielten. Rituale… Das war etwas, an das er sich in dieser Stadt hatte gewöhnen müssen. Statt der klaren Regeln Helikes war schien hier alles mit einem Nebel aus Mystik und Anbetung überzogen. Selbst die kleinsten Handlungen, wie der Verkauf oder die Zubereitung von Lebensmitteln wurden von ritualistischen Grußformeln oder Gesten begleitet. Und doch konnte Priam nie den Eindruck abschütteln, dass das alles falsch war. Nicht weil es nicht den lehren von Laos entsprach. Nein, es wirkte zu… künstlich, zu aufgesetzt als

ob die Rituale die sie vollzogen nicht zu diesem Volk gehörten. Und je länger er in der Gegenwart der Hohepriester war, desto stärker wurde diese Überzeugung. Wesen die durch ihre bloße Anwesenheit Schrecken auslösen konnten, brauchten keine Götter besänftigen um Macht auszuüben. Diese Stadt war auf eine Art voller Wunder und selbst wenn Laos Lehren dies leugnen mochten, Priam konnte anerkennen, dass sie etwas Schönes waren. Und doch stand im Herzen von allem, dieser Schrecken hier. Was nun jedoch geschah schien diesen Nebel zum ersten Mal seit Priams Ankunft vollkommen zu zerstreuen. Denn dieser Mann war anders. Genauso

geschlagen und abgekämpft wie seine Vorgänger aber älter wie es schien. Lange grau melierte braune Haare, die so gar nicht der strikten Kleiderordnung der kaiserlichen Garde entsprechen wollten, ein Gesicht das von Sorgenfalten und wettergegerbter Haut gezeichnet wurde… und Augen. Priam wusste nicht was, aber irgendetwas daran bescherte ihm eine Gänsehaut, als der Blick des Mannes einen Herzschlag lang auf ihm lag. Als ob diese eisblauen Augen alles in ihm gesehen hätten. Seine Gedanken, seine Motivation, selbst die Dinge die er sich selbst nicht über sein Wesen eingestehen wollte. Der Eindruck währte jedoch nur einen Augenblick lang, dann war da nur

wieder der alte Mann, der von zwei in weite, grüne Roben gehüllten Gestalten hereingeleitet wurde. Die anderen Männer hatte man geschleift. Manche hatten nicht gehen können, entweder weil sie während der Schlacht verwundet worden waren oder sich so lange wehrten bis einer ihrer Entführer ihnen die Beine brach. Für die Götter Xihuitzins zählte der Zustand des Körpers nichts. Nur ihr Blut. Der Neuankömmling jedoch ging aufrecht und auch wenn ihm Abscheu und Angst ins Gesicht geschrieben standen, wurde er nicht langsamer und ging seinen Bewachern sogar ein Stück voraus. Er trug ein Gewand das aus grob gearbeiteten pelzen und Häuten gefertigt

schien und geradezu einen barbarisch Anmutenden Kontrast zu den sauber gearbeiteten Uniformen der kaiserlichen Garde bildete. Trotz der Angst auf seinem Gesicht war die Stimme des Mannes erstaunlich ruhig, beinahe sogar gelangweilt, als er schließlich im Zentrum der Lichtsäule stehen blieb, nur einen Schritt vor dem Blutbecken. „Was wollt ihr?“ Sein Blick wanderte kurz über jede der zwölf Gestalten, bevor er erneut an Priam hängen blieb und schließlich dort hängen blieb, wo sich das Gesicht eines der drei innersten Hohepriester befinden mochte. Priam ging davon aus, das der Mann nicht mehr

sah als er selbst. Blendendes Licht, das alle Züge verschwimmen ließ und schmerzte, wenn man zu lange auf eine Stelle blickte. Einer seiner zwei Bewacher trat ihm in die Kniekehlen und zwang ihn damit zu Boden. „Ihr werdet die Hohepriester mit dem gebührenden Respekt ansprechen, Kreatur.“ Der Fremde gab etwas von sich, das wie ein Schmerzensschrei und ein unterdrücktes Lachen gleichzeitig klang. „Ich bin die Kreatur hier, ja?“ Er machte keine Anstalten sich wieder zu erheben, sondern blieb auf den Knien und sah erneut zu den zwölf Gestalten auf ihren Thronen. Wenn er auf eine Antwort

gehofft hatte, so erhielt er keine. Zumindest nicht von einem der Hohepriester. „So wird es gelehrt. Die Priester haben uns vor eurer Art und euren Lügen gewarnt.“ Wieder einer der Wächter. Priam runzelte die Stirn. Was geschah hier gerade? Der kniende Mann sah nicht aus als gehöre er zur kaiserlichen Garde oder den Einwohnern Xihuitzin. Und aus Helike stammte er ganz sicher nicht. Erneut musterte er den fremden und konzentrierte sich diesmal auf die feinen Details, die Felle aus denen seine Kleidung bestand, die seltsamen Ketten und Talismanen um seinen Hals… Er hatte so etwas schon einmal gesehen. In

Helikes Archiven, irgendwo in den langsam zerfallenden Schriftrollen und Folianten unter dem schwarzen Turm der Archonten. Angeblich lag hinter dem Kaiserreich nichts als eine endlose Einöde aus Eis und Schnee, so wie sich hinter Helike scheinbar nur noch die Wüste erstreckte. Und doch gab es jene, die in diesen Einöden überleben konnten. Die Whaid in den endlosen Sanddünen. Und in der Tundra Cantons… Dieser Mann war ein Eisnomade! Allerdings beantwortete das weder die Frage wie jemand wie er hierher kam, noch wieso er die Hohepriester scheinbar… kannte? Und verachtete. „Ihr seid Scharlatane.“ , spie der

Eisnomade. „ Das einzige was ich nicht verstehe ist, wieso ihr euch versteckt. Vor was, das ist mir allerdings klar. Also noch einmal. Was wollt ihr?“ Ein dünnes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Möchtet ihr erfahren, wie ihr sterben werdet?“ Und bei diesen Worten wanderte sein Blick erneut zu Priam. „Ich weiß es. Ich weiß auch wie mein Ende aussehen wird.“ „Wo ist der Kaiser?“ Die Frage schien von keinem der zwölf Hohepriester direkt zu kommen. Die Stimme war dünn, schneidend wie eine Klinge aber gleichzeitig kräftiger als Priam vermutet hätte. Es war das erste Mal, das sich einer der Hohepriester dazu herab lies,

direkt in seiner Gegenwart zu sprechen, statt über Diener oder Boten zu kommunizieren. Normalerweise schienen sich die zwölf nur flüsternd mit ihren engsten Vertrauten zu unterhalten oder genauso leise untereinander, selbst in Damotes Gegenwart hatten sie kaum ein Wort mit ihren verbündeten gewechselt. Und nun schaffte ein Fremder Barbar es, dieses seltsame Ritual mit seiner bloßen Anwesenheit zu durchbrechen. Und dann die Frage… Der Eisnomade schien beinahe amüsiert. „Ein interessanter Plan, den ihr da habt.“ , meinte er. „Ich glaube ich verstehe. Darum geht es euch also. Vielleicht sage ich euch sogar was ihr wissen wollte,

wenn ihr mir zuerst eine Frage beantwortet. Wie ist es so, zum ersten Mal seit Jahrhunderten wirklich Angst zu spüren? Ihr wisst, dass ihr die letzten seid und dass er euch finden würde. Und jetzt ist es fast zu spät. Aber es wird nicht der Kaiser sein, der euch zerstört. Der Kaiser mit auf dem Weg hierher. Und er wird hier fallen.“

0

Hörbuch

Über den Autor

EagleWriter
...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich..
Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-)

Oh und mich gibts auch bei MyStorys
http://www.mystorys.de/profil/EagleWriter
Wattpad :
https://www.wattpad.com/user/Eagle_Writer
Bookrix
http://www.bookrix.com/-fp5b8dec42cb535/
Und bei Schreibernetzwerk :
http://www.schreiber-netzwerk.eu/de/Member/2648/EagleWriter/
Und Storyhub
https://storyhub.de/profil/EagleWriter

Leser-Statistik
4

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Fianna Diese Hohepriester sind wirklich nicht gerade Sympathieträger. Und ich bin gespannt zu erfahren, was es mit diesen Stimmen/Geistern auf sich hat, gegen die man sich in dieser Stadt abschirmen muss.

Liebe Grüße
Anna
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Die Frage sollte in den zwei Kapiteln an denen ich gerade noch arbeite eigentlich beantwortet werden^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
2
0
Senden

159618
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung