Hetzer, Ketzer, Menschenfetzer
Was die Menschheit nicht gekannt,
ward von Priestern schnell verbannt,
gehetzt so mancher Mensch im Land,
zur Schau gestellt und dann verbrannt.
Hatt’ eine Frau gar rotes Haar,
sogleich sie eine Hexe war,
sie ward gekarrt, sie musste laufen,
zu ihrem eignen Scheiterhaufen.
Manch kluger Mensch hat es gewagt,
der Obrigkeit den Dienst versagt,
gewetzt ward Beil und Klinge dann,
ansonsten kam der Schlingenmann.
Wilde Herrscher haben nie
geruht,
es floss für sie zu wenig Blut,
drum wurden Werkzeuge erfunden,
viel tausend Körper arg geschunden.
Gestreckt, erschlagen und gevierteilt,
wobei als Späher gern beim „Spiel“ verweilt,
so mancher mörderische Wicht,
ein Menschenleben zählte nicht.
Gescheh’n vor hunderten von Jahren,
muss man auch heute noch erfahren,
es gibt noch viele dieser Wichte,
stets machen Leben sie zunichte.
© Eleonore Görges
2008