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In Memory of Babu - In Erinnerung an meinen Seelenkater Babu

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"In Memory of Babu - In Erinnerung an meinen Seelenkater Babu"
Veröffentlicht am 05. April 2018, 58 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich bin 44 Jahre jung, Mutter eines 14jährigen Teenagers und Angestellte zweier Katzen.
In Memory of Babu - In Erinnerung an meinen Seelenkater Babu

In Memory of Babu - In Erinnerung an meinen Seelenkater Babu

Umzug in mein neues Zuhause


2002 - Tag der offenen Tür im Tierheim


Liebe Freunde, ich kann Euch sagen, das war vielleicht ein aufregender Tag !! Alles fing an mit ganz vielen Besuchern, die in unser Haus kamen. Es waren so viele Menschen, kleine und große, so viele hatte ich vorher noch nie gesehen.

Manche brachten sogar eigene Hunde mit. Die ollen blöden Kleffer die meine Nachbarn waren, bellten die ganze Zeit tierisch laut. Das machte mir alles Angst.



Ich kam nach meiner Geburt mit meinen Geschwistern hier in dieses Haus und dachte, es wäre nun unser Zuhause für immer. Wir hatten ein warmes Plätzchen zum schlafen und bekamen etwas zu futtern. Unsere Dosenöffnerin war nett, aber sie hatte keine Zeit mit uns zu kuscheln, da wir einfach zu viele waren.


Nun, es liefen also an diesem Tag der offenen Tür viele Menschen an uns vorbei und schauten uns an. Plötzlich kam unsere Dosenöffnerin und holte mich aus meinem Käfig, sie nahm mich auf die Hand und zeigte mich einer Menschenfrau.


Sie schien wohl sehr interessiert an mir,

denn sie streichelte mich sanft und redete auf mich ein und schaute mich mit einem großen Lächeln an.

Dann verschwand sie jedoch, ich wußte nicht ob ich irgendetwas falsch gemacht hatte. Aber nach kurzer Zeit kam sie wieder zurück, mit einem kleinen Korb.

In den wurde ich dann hinein gesetzt.

Sie nahm mich mit und dann stellte sie mich in so einen großen Kasten, der sich plötzlich anfing zu bewegen. Durch die Korbschlitze konnte ich die

Bäume an uns vorbei flitzen sehen.

Was passierte hier, wo waren meine Geschwister, wo war meine Dosenöffnerin? Ich schrie ganz laut!

Wenigstens war es hierdrin aber nicht mehr so laut wie vorher mit den ganzen Besuchern. Es dauerte gar nicht lang und plötzlich hielt der große Kasten an und hörte auf sich hin und her zu bewegen. Die Dosenöffnerin nahm mich aus dem Kasten raus. Wir gingen in ein Haus und dann die Treppen hoch. Sie machte eine Tür auf und stellte meinen Korb ab. Die Käfigtür öffnete sie langsam.

Nun redete sie auf mich ein ich soll heraus kommen, ich bräuchte auch keine Angst zu haben. Aber ich hatte eine Menge Angst, alles war so neu und beängstigend!! Ich machte ganz

vorsichtige Schritte aus dem Käfig heraus.

Ich erspähte eine dunkle Ecke hinter einem Sofa, dort verkroch ich mich erstmal. Von hier aus konnte ich alles gut beobachten.

Die Dosenöffnerin hockte sich ein wenig entfernt von mir auf den Boden und versuchte mich aus meiner Ecke

hervor zu locken. Dabei rief sie andauernd so einen komischen Namen, ich weiß nicht ob sie mich damit meinte, aber sie schaute mich immer dabei an. Sie wiederholte das immer wieder

und ich denke sie hat mir wohl einen Namen gegeben, mit dem sie mich nun immer rufen würde.

Ich hieß ab jetzt BABU.


Als ich Babu im Tierheim sah, habe ich mich sofort verliebt, in seine schwarze Nase und die großen Ohren.

Es war Liebe auf den ersten Blick.

Der Tag war sehr aufregend für mich, ich hatte mich die ganze Nacht nicht aus meinem Versteck heraus getraut, obwohl meine neue Dosenöffnerin lange auf mich eingeredet hat, das ich rauskommen soll. Irgendwann hat sie dann das Licht ausgemacht und es war dunkel und still, aber das hat mich nicht weiter gestört, denn ich war sooo müde vor lauter Aufregung, das ich bald

eingeschlafen bin. Irgendwann bin ich aber wieder aufgewacht, weil ich mal ganz dringend Pippi musste.

Also bin ich auf die Suche gegangen, nach einem Klo. Gleich im Raum nebenan stand es.


Ich hab mich reingesetzt und angefangen ein Loch zu buddeln, anscheinend hat das meine Dosenöffnerin geweckt, jedenfalls kam sie plötzlich und machte das Licht an. Ich erschrack, aber es war mir schnell egal, denn ich musste so dringend, also machte ich mein erstes Pippi in mein neues Klo.

Meine Dosenöffnerin freute das anscheinend sehr, denn sie lachte und sagte andauernd, "na fein hast

Du das gemacht! Ich wußte nicht, warum man sich so über ein bißchen Pipi freuen konnte ?

Dann hab ich meine Pfütze wieder ordentlich zugebuddelt.


Meine Dosenöffnerin hatte andauernd so einen kleinen Kasten in der Hand durch den sie durchschaute, dann hat sie drauf gedrückt, manchmal hat es geblitzt und mich geblendet. Ich weiß nicht was

sie da machte, aber anscheinend hatte es mit mir zu tun, denn sie rief auch ständig meinen Namen dabei.

Meine Neues Zuhause

Nachdem ich nun die erste Nacht in meinem neuen Zuhause verbracht

und ordentlich Pippi gemacht hatte, traute ich mich auch aus meinem Versteck, um mich mal etwas mehr um zusehen. Meine Dosenöffnerin verfolgte mich auf Schritt und Tritt und öffnete mir eine Tür zu einem weiteren Raum.

Plötzlich kommt da eine Artgenossin auf mich zu! Sie war viel größer als ich und anscheinend schon viel älter. Wir haben uns beschnuppert und ich wollte gleich

mit ihr spielen. Meine Dosenöffnerin warf uns einen Flaschenverschluß zu.

Aber die ältere Katze hatte wohl keine Lust zum spielen. Meine Dosenöffnerin, ich schätze sie war jetzt meine neue Mama, also meine neue Mama redete auch viel mit der älteren Katze, aber sie sagte nicht Babu zu ihr, sie hatte also einen anderen Namen. Meine neue Mama sagte Winnie zu ihr.

Des weiteren gab es noch einen anderen Dosenöffner in meinem neuen Zuhause. Er wurde mein neuer Papa. Beide waren sehr lieb zu mir, redeten viel mit mir, nahmen mich ganz viel auf den Arm, streichelten mich sanft und knutschten mich andauernd.

Ich hab mich sehr schnell wohl gefühlt in meinem neuen Zuhause. Auch mit Winnie verstand ich mich gut, ich lernte sehr viel von ihr.

Nachdem ich nun mein neues Zuhause erkundet hatte, wusste ich schon wo mein Klo stand und wo es immer was zu essen gab.


Ich hatte sehr viel Platz zum rumtoben. Am besten funktionierte das, wenn die Türen aller Räume auf waren, dann konnte ich durch die ganze Wohnung flitzen, von einem Zimmer zum anderen. Wenn mir so richtig langweilig war, musste ich einfach rennen, springen, überall rauf und runter, daß ich davon ganz außer Atem war. Aber danach fühlte ich mich besser. Einer meiner Lieblingsplätze war das Sofa. Dort versuchte ich mich manchmal an Winnie ranzukuscheln, sie duldete das zwar, aber irgendwie ignorierte sie mich meistens. Das machte aber nichts. Nachts schlief ich sowieso wo anders.


Ich hatte mich nämlich gleich in der zweiten Nacht zu meiner neuen Mama ins Bett geschlichen und mich neben ihren Kopf gelegt. Dort hab ich mich sauwohl gefühlt.

Auf dem Sofa war eine große Decke und damit die Decke nicht runter rutschte, waren da so komische weiche Stäbe in den Sofaritzen versteckt. Aber ich hab die schnell gefunden und die eigneten sich hervorragend zum toben. Ich hab sie dann rausgezogen und geschnappt und bin damit rumgeflitzt, hab sie hoch und runter geworfen mit meinen Pfoten, so wie man das mit Mäusen macht.



Das hatte mir mal meine richtige Katzenmama gelernt.



Meine neue Mama hat mich wahnsinnig geliebt. Sie hat mich ganz viel gestreichelt und mit mir geschmust. Manchmal war mir dieses ständige geknutsche aber echt zuviel. Sie hat auch immer viel Quatsch mit mir gemacht. Manchmal hat sie mir komische Sachen auf den Kopf gesetzt.

Sie gab mir viele Spitznamen.

"Schnurzel", "Räuber", "Fresssack", "Muckel" und noch viele mehr. Begeistert war sie von meinen spitzen Kletterkünsten. Am besten konnte ich das am Kletterbaum zeigen.



Am liebsten aber habe ich es mir in ihren Armen gemütlich gemacht. Nachts wollte ich nur neben ihr liegen, nirgendwo anders. Wenn sie mal Pippi musste, bin ich mitgegangen, ich sprang dann auf ihre Beine wenn sie auf der Toilette saß. Und wenn sie fertig war, nahm sie mich wieder mit zurück ins Bett. Und wenn ich morgens richtig dollen Hunger hatte, dann sagte ich ihr das. Manchmal schlief sie aber weiter und weiter, dann musste ich andere Methoden anwenden um sie zu wecken, schließlich war ich fast vorm verhungern! Ich leckte dann ihr Gesicht ab und schnurrte ganz laut, da musste sie irgendwann aufstehen.


Nach einigen Wochen ist mir aufgefallen, das ihr Bauch immer dicker wurde und ich konnte da nicht mehr so gemütlich drauf liegen. Anscheinend hatte sie immer Hunger und viel gegessen. Der Bauch wuchs und wuchs und eines Tages dann war sie plötzlich weg.


Zwei neue Freunde

Ich war zu diesem Zeitpunkt schon ca. ein Jahr alt, als meine Mama für ein paar Tage das Haus verließ. Ich hab sie sehr vermisst und wusste ja nicht wo sie ist, und ob sie überhaupt wieder kommt. Das Kissen neben dem ich nachts immer lag, war leer.....

Und dann, nach ungefähr einer Woche, kam sie wieder. Aber nicht allein ! Sie brachte einen ganz kleinen Menschen mit. Um den musste sie sich anfangs viel kümmern, und ich war ein bisschen traurig, das sie nicht mehr so viel Zeit für mich hatte. Aber bald war wieder alls beim alten.

Dieser kleine Mensch gehörte von nun an zu meiner Familie. Nun gab es da also, Mama, Papa, Winnie, mich und das kleine Baby. Es war ein Junge und er hieß Ramon. Als er größer war, haben wir immer viel Spaß miteinander gehabt. Er hat sehr gern mit mir gespielt und am allerliebsten war er mein Dompteur, wie im Zirkus.

Wir Katzen können in den unmöglichsten Positionen schlafen können, wisst Ihr ja vielleicht. Reinquetschen in die kleinsten,engsten Taschen,Kartons und Tüten. Meine Lieblingsposition zum schlafen war mit dem Kopf nach unten.



Manchmal nannte mich meine Mama 'Frechdachs', weil ich wohl ulkige Sachen machte. Sie machte in allen möglichen Lebenslagen von mir Bilder. So zum Beispiel auch von meinen Pfoten. Alle vier sahen unterschiedlich aus und ich war auch kitzelig an den Pfoten.

Mit meiner Mitbewohnerin Winnie war irgendwie nix mehr los, sie wollte nur noch ihre Ruhe vor mir. Sie war ja nun auch schon viel älter als ich und eine Katzenoma. Sie schlief viel und toben wollte sie gar nicht mehr.

Als ich ungefähr 7 Jahre alt war, wurde sie plötzlich krank. Soweit ich mich erinnern konnte, war sie vorher nie krank.

Meine Mama ging mit ihr zu diesem gruseligen Mensch. Ich war da auch ab und zu und jedesmal fürchtete ich mich vor diesen Besuchen. Denn meistens bekam ich dort immer Spritzen. Wer mag schon Spritzen?!

Ich glaube es stand nicht gut um Winnie.

Meine Mama weinte nämlich manchmal.

Und dann nach nur ein paar Tagen ging es Winnie immer schlechter, essen wollte sie auch nichts mehr. An einem Morgen machte sie plötzlich komische Geräusche, ich kannte dieses miauen von ihr nicht. Sie schlief in dieser Nacht mit im Zimmer meiner Mama auf einem Stuhl, was sie vorher auch noch nie gemacht hatte.

Nach diesem komischen miauen ist sie plötzlich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Sie war gestorben.

Ich vermisste sie sehr. Aber sie hatte ein glückliches Leben hier, denn sie wurde damals genauso wie ich aus dem Haus geholt, wo ich die ersten Tage meines Lebens gewesen war. Und sie ist immerhin 15 Jahre alt geworden.

Mama & Papa haben ihr ein schönes Grab gemacht in dem Garten , der meiner Mama gehörte.

Besonders traurig war auch mein Freund Ramon, denn Winnie war immer an seiner Seite.



Nachdem Winnie gestorben war blieb ich nicht lang allein. Meine Mama fühlte wohl, daß ich einen neuen Spielkameraden brauchte.

Sie merkte einfach, daß ich mich einsam fühlte und ich unbedingt wieder jemanden zum kuscheln und toben brauchte.

Und so dauerte es gar nicht lange und ein neuer Kumpel zog bei uns ein. Er hieß Samir, war ganz schwarz, etwas jünger und auch schlanker als ich. Ich hab ihm natürlich gleich gezeigt, wer hier der Herr im Haus und vor allem am Futterplatz war! Aber wir wurden ziemlich schnell Freunde. Er hat immer gern mit mir gekuschelt und getobt.







Mein letzter Kampf

So vergingen die Jahre ziemlich schnell. Ich hatte ein wunderbares Leben. Immer war jemand zum spielen da. Essen bekam ich auch immer, wenn ich nur laut genug schrie. Samir war ein toller Katzenkumpel. Auch mein Freund Ramon wuchs und wurde immer größer.

Ich hatte mich ja kaum verändert, naja der Bauch war vielleicht ein bißchen mehr als früher. Aber Ramon sah gar ganz anders aus als am Anfang.





Am aller meisten aber liebte ich meine Mama.

Sie war wie meine Katzenmama.




Es ging mir all die Jahre wirklich gut, bis auf diese Kotzerei, wenn man mal zuviel Haare bei der Fellpflege geschluckt hat, aber das war nach ein, zwei Tagen wieder vorbei. Ich bekam dafür manchmal Spritzen und so weiße Leckerlie, jedenfalls dachte ich es wären welche, aber sobald ich die im Maul hatte bemerkte ich natürlich, daß die gar nicht lecker waren.

Nun war ich ja schon fast 12 Jahre alt und in der letzten Zeit wurde irgendwas anders bei mir. Ich döste gern im sitzen vor mich hin, und dann sackte mir manchmal das Vorderbeinchen weg, da hab ich mich kurz zusammen geruckelt und wieder aufgerichtet.

Das war Anfang Januar von 2015.

Naja , drei Wochen später, genauer gesagt am 22.Januar 2015 ging es dann richtig los Wieder mal mit Kotzerei und ich hatte überhaupt keinen Appetit mehr. Es war ein Donnerstag und am Freitag nachmittag ging meine Mama dann mit mir zum Arzt für Tiere. Leider war es am Nachmittag schon zu spät für ein großes Blutbild, also wurde mir zwar Blut abgenommen, aber nur für einen Schnelltest, der Entzündungswerte anzeigte. Was ich genau hatte, schien noch nicht klar, der Arzt tippte auf Diabetes, was wohl in meinem Alter nicht so selten vorkam. Ich bekam wieder Medikamente.

Am Samstag sollte ich wieder kommen. Meine Mama schaffte am Samstag noch eine Pippiprobe zum Arzt, auch diese zeigte erhöhte Entzündungswerte. Der Arzt verblieb mit meiner Mama so, das ich am Montag für mein großes Blutbild wiederkommen sollte, denn er tippte weiter ganz stark auf Diabetes.

Nun war es aber so, daß ich seit Donnerstag keinen Appetit mehr hatte, nix mehr trinken und essen wollte und auch nicht Pippi machen konnte. Ich fühlte mich sehr schlecht und verkroch mich, wollte nur noch meine Ruhe haben. Ich legte mich ins Waschbecken, das kühlte meinen Bauch , der mir so weh tat.

Ich wollte nicht mal mehr nachts bei meiner Mama schlafen,einfach nur noch meine Ruhe haben. Meine Mama war sehr traurig und besorgt um mich. Am Sonntagmorgen hatte ich einen Zusammenbruch, ich schrie nach meiner Mama, ich konnte meine Hinterbeine nicht mehr bewegen! Was war nur los mit mir?! Ich bekam so eine Panik und schrie immer lauter. Meine Mama rief den Arzt an, Sonntag früh um 6, der war ganz verschlafen, tippte auf einen Zuckerschock, konnte uns aber nicht helfen, weil er kein Insulin für diesen Notfall in der Praxis hatte. Meine Mama und mein Papa waren verzweifelt!

Sie packten mich in meinen Korb.

Dann fuhren wir mit dem großen Kasten in ein Haus, wo sehr viele andere Katzen und Hunde waren. Mir war so kalt, und ich fühlte mich so schlapp. Ich wurde unter eine Lampe gelegt und mir wurde erstmal wieder etwas wärmer. Ich bekam eine Spritze, mit Flüssigkeit, denn ich war schon ganz ausgetrocknet. Und dann gingen meine Mama und mein Papa, sie mussten mich hier zurück lassen. Mama weinte bitterlich! Ich wusste nicht ob ich sie wiedersehe, ich verstand gar nix mehr, ich brauchte sie doch, gerade jetzt !!! Und dann wurde ich mit Medikamenten voll gepumpt.



Die Ärzte steckten mich in einen Käfig, aber hatten wohl schnell gemerkt, das es mir dort, so allein , überhaupt nicht gefiel und immer schlechter ging. So haben sie meine Mama am nächsten Tag informiert , das sie mich lieber wieder nach Hause holen soll. Also kam meine Mama am Montag nachmittag und holte mich wieder ab. Ich war so froh, aber viel zu schwach um meine Freude auch zu zeigen. Die Ärzte hatten so viele Untersuchungen mit mir gemacht. Sie hatten mich überall rasiert, damit sie mir Blut abnehmen konnten, am Bauch wurde ganz viel wegrasiert, weil sie bei mir Ultraschall gemacht haben und ich wurde geröntgt.

Sie haben mich zwangsernährt, weil ich keinen Appetit mehr hatte. Ich sah sooo furchtbar aus, und meine Mama weinte wieder bitterlich bei meinem Anblick. Die Ärzte hatten bei mir mehrere Probleme festgestellt. Es war alles so unverständlich, wo es mir doch vor einer Woche noch so gut ging! Aber ich war erstmal froh wieder nach Hause zu kommen. Meine Mama musste mich auch weiter zwangs ernähren und ich hab ihr angemerkt, das sie verzweifelt war, weil sie das noch nie gemacht hatte. Und mir gefiel das ja auch nicht, dieses Zeug schmeckte eklig, und dann auch noch diese Spritze durch die ich das ins Maul bekam, das war mir alles zu viel.

Aber meine Mama zwang mich immer wieder dazu. Da meine Körpertemperatur immer noch niedrig war sollte ich warm gehalten werden. Meine Mama tat alles mögliche, aber mir war das alles zuviel, Wärmelampe, Decken überall, Heizlüfter, ich wollte kalt liegen und hab mich immer wieder auf den kalten Boden legen wollen, dafür musste ich aber die Decken beiseite schieben, die überall am Boden rumlagen. Ich hatte aber so wenig Kraft, ich konnte ja kaum laufen, ich robbte mehr oder weniger über den Boden, dann fiel ich manchmal zur Seite, weil mir schwindelig war. Meine Mama und mein Papa nahen mich mit ins Bett, aber ich wollte wieder runter.

So ging das immer hin und her. Plötzlich kam mein Papa mit einem riesigen Käfig an, und ich wurde da reingelegt, damit ich nicht mehr so hin und her taumeln konnte. Aber mir gefiel das gar nicht, ich schrie, das sie mich da wieder raus lassen sollen, ich taumelte von Käfigwand zu Käfigwand, meine Mama weinte wieder, sie war verzweifelt mich so zu sehen, also hielten sie es auch nicht lange aus und nahmen mich wieder mit ins Bett. So ging das die ganze Nacht, ich hatte keine Ruhe, alles war mir zuviel!........................




Es gab ja nun verschiedene Diagnosen: Der Haustierarzt, bei dem ich am Freitag war, tippte auf Diabetes. Sein Plan war ja, am Montag den richtigen Bluttest dafür zu machen und bei Bestätigung die Behandlung mit Insulin anzusetzen. Welches er aber leider gar nicht in seiner Praxis hatte , also erst hätte besorgen müssen. Sowas sollte doch immer vorrätig sein, wo eine Katzendiabetes immer häufiger vorkommt ?! .......... Die Diagnosen der Klinik sahen wieder ganz anders aus: Herzprobleme, eine Niere arbeitete nicht richtig, evt. Bauchspeicheldrüsenprobleme.



Von Diabetes sprachen die überhaupt nicht. Nachdem ich nun wieder zu Hause war mit Babu, ging es mir über Nacht immer schlechter , meine Mama weinte nur noch , weil ich mich so quälte und weil sie mich so quälte, mit dieser Zwangsernährung , mit dem ständigen Versuch mich warm zu halten. Sie hatten mir Kuschelecken bereitet, das ganze Schlafzimmer mit Decken ausgelegt. Aber meine Temperatur stieg einfach nicht. Ich hatte es satt, ich wollte nicht mehr, ich war so kaputt und das merkte meine Mama mir auch an. Am nächsten Morgen, schrie ich immer wieder, das sie mich in Ruhe lassen sollen und meine

Mama traf wohl eine Entscheidung.

Schweren Herzens, ging sie mit mir zum Arzt um mich"gehen zu lassen"............. Beim Arzt angekommen lies uns dieser ewig lang warten, es war eine Qual, für mich, für Mama, für Papa. Ich lag die ganze Zeit auf diesem kalten Tisch und Mama streichelte mich die ganze Zeit . Dann kam dieser Arzt und der sprach plötzlich davon, das er mich noch nicht gehen lassen wollte. Er fände die Diagnosen der Klinik Quatsch, er schwörte immer noch darauf, daß ich bestimmt Diabetes hätte und doch bitte noch diesen Bluttest machen sollte. Nun waren Mama und Papa hin und her gerissen, sie wollten mich doch gerade

eben noch von meinen Qualen erlösen.

Aber der Arzt wollte das nicht....... Papa und Mama redeten nun über mich, wie sollten sie sich entscheiden ? Papa wollte das alles nicht mehr, Mama aber wollte mich noch nicht gehen lassen, also musste ich erneut Blut abgeben. Das war eine Tortur. Der Arzt stach mich mehrmals, es kam nix mehr, die Schwester war so brutal, und hielt mich so doll im Nacken fest, obwohl ich doch überhaupt keine Kraft mehr hatte mich zu wehren! Irgendwann kam doch noch ein Tröpfchen Blut, dickes Blut, das gerade noch so reichte für diesen Test. Leider sollte es wieder einen Tag bis zum Ergebnis dauern.


Meine Mama konnte diese Blutabnahme gar nicht mehr ertragen, so brutal war es. Aber nun hatte ich es hinter mir und wir gingen wieder nach Hause. Meine Mama besorgte mir noch ein Leibchen , damit mein Körper warm blieb. Diese zweite Nacht zu Hause schlief ich etwas ruhiger im Bett bei Mama und Papa.


Am Mittwoch rief Mama mehrmals beim Tierarzt wegen des Testergebnisses an, leider kam das erst am Nachmittag. Und der Test bestätigte: Diabetes!

Nun wäre es doch das Beste gewesen noch am gleichen Abend zu dem Tierarzt zu gehen um Insulin zu bekommen. Aber nein!! Er hatte keins da und müsste es erst bestellen und ich solle am Donnerstag wiederkommen . Noch einen Tag warten???????!!!!!!! Wo es mir sooo schlecht ging????!!! Nein, meine Mama hatte die Nase voll. Sie telefonierte mit einer anderen Ärztin, die Insulin da hatte. Mama wollte keinen Tag mehr warten!!!! Leider musste Mama ein Tiertaxi bestellen, da sie selbst kein Auto da hatte. Ich kann Euch sagen, schon wieder zum Arzt?! Ich war am Ende, ich wollte das nicht mehr!


Und wisst Ihr wie es meiner Mama ging ? Sie stand mit mir an der Straße , wartete auf das Taxi und weinte bitterlich, sie verfluchte sich selbst, was sie mir alles antat, dieses hin und her,sie betete sogar und bat um Verzeihung und betete, das mir nun endlich geholfen wird!!!

Sie tat es ja alles nur, weil nun wieder Hoffnung bestand, da es eine Diagnose gab: Diabetes! Also fuhren wir zum anderen Arzt, ich bekam Insulin, und es ging mir tatsächlich nach einigen Minuten etwas besser. Wir fuhren wieder heim. Meine Mama bekam noch eine Ration Insulin mit, für den Fall, das sie nachspritzen müsste. Zu Hause setzte sie mich ins Katzenklo.

Ihr müsst Euch vorstellen, ich war schon seit Tagen nicht mehr Pippi machen, weil ja eine meiner Nieren nicht richtig funktionierte. Aber ich saß da im Klo, es ging nicht! Dann nahm mich meine Mama raus aus dem Klo, sie hockte sich davor und legte mich auf ihren Schoss. Und wie ein Wunder, ich musste Pippi machen!!! Es ging zwar direkt auf Mamas Hose, aber Ihr glaubt gar nicht, wie sie sich darüber freute!!! Sie weinte sogar vor Freude und Mama und Papa sagten, jetzt wird alles gut!!!! Es haben sich so viele Menschen mit uns gefreut, dieses Pippi machen, hat noch nie so eine Freude ausgelöst!..................

Ungefähr zwei Stunden später kollabierte Babu................... Wir haben versucht ihn widerzubeleben, ich versuchte ihn über das Näschen zu beatmen, mein Freund versuchte eine Herzmassage..............Wir haben es nicht geschafft.......... Er hatte Wasser in der Lunge,wahrscheinlich multiples Organversagen, oder sein Körper hat diese erste Insulingabe nicht verkraftet.....Wir wissen es nicht.............Diese letzten Minuten waren Panik pur..........Die Hölle............ ................................


Am nächsten Tag haben wir ihn holen lassen vom Tierbestatter, eigentlich hätte der alles erledigt und wir hätten Babus Urne ungefähr eine Woche später wieder in Empfang nehmen können. Aber ich hatte Samstag Abend, 3 Tage nach Babus Tod eine Eingebung. Ich kann es nicht beschreiben. Ich wollte Babu auf seinem letzten Weg begleiten. Und so holte ich ihn wieder ab von der Tierbestattung und fuhr ihn selbst zum Tierkrematorium. Es war für mich so ein schönes Gefühl, mit ihm im Auto, nochmal allein mit ihm zu sein,ihn bei mir zu haben. Und er sah noch genauso aus, wie er abgeholt wurde, überhaupt nicht schlimm.

Die Kremierung dauerte verdammt lang, ich saß im Abschiedsraum nebenan. Und dann nach ungefähr einer anderthalben Stunde bekam ich ihn wieder, also seine Asche und ich fuhr nach Hause. Die ca. 400km die ich an diesem Tag fuhr , waren es mir Wert. Seine Urne ist bei uns zu Hause. Er ist also irgendwie immer bei mir. Und was ich auch hüte wie einen Schatz, ist sein rotes Leibchen, welches die ersten Wochen noch lange nach ihm roch. Mittlerweile ist das verflogen, aber es sind immer noch überall seine weißen Häarchen dran und manchmal leg ich es auf mein Kopfkissen und bette mein Gesicht darauf.

Und weine still hinein.....

Ich schrieb ins "Abschiedsbuch" des Tier-Krematoriums ein Testament für Babu....


Und Babu hat ein Vermächtnis hinterlassen. Im März 2015 habe ich einen kleinen Tiger geholt, aus einem Tiermessihaushalt.

Unser "neuer" Launi !

Er kann Dich nie ersetzen Babu, aber er hat uns über die schwere Zeit hinweg geholfen. Ich liebe dich für immer und ich hoffe wir treffen uns wieder

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Sommerregen
Ich bin 44 Jahre jung, Mutter eines 14jährigen Teenagers und Angestellte zweier Katzen.

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Greenelf liebe manu ich begrüße dich hier und muss dir sagen,die seite 33 gefällt mir stellvertretend aller worte,am besten ;-)
leider kann ich mit dem leidvollen thema abschied so schwer umgehen.hab selbst zuviel erlebt u noch vor mir mit meinen drei tigern.
da ich weiss,was man durchmacht,wie oft diese tiger einen zum lachen bringen in situationen wo man weint..unglaublich.und ich liebe meine katzen wie kinder.ich versteh dich zu gut....aber hab eben deine story nur grob überflogen.auf deine frage zurück zu kommen.es gibt hier wenige leser die lange bücher bevorzugen...ich bin eh keine leseratte,nur der schreiberling ....wenn was wirklich fesselnd ist dann schaff ich schonmal paar seiten,doch dann ists mit der konzentration hinüber.ich freu mich das du da bist.lg daniela
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LadyBoomerang Okay, ich muss noch viel lesen! Aber bei d e n Bildern gibt es schon mal Vorschusslorbeeren!!

glG
Cali
Vor langer Zeit - Antworten
Sommerregen die 58 Seiten sind wohl für das erste Buch zuviel ? Ihr mögt wohl alle Kurzgeschichten ? :-)
Vor langer Zeit - Antworten
LadyBoomerang Naja, ich lee es nicht in einen Rutsch . aber ich mach mir Lesezeichen. Doch ich denke, wenn du , die einzelnen Kapitel, die du ja hast, als einzelne Bücher veröffentlichst, bekommst du wahrscheinlich, schneller mehr Leser und Herzchen und überhaupt! ABER das ist nur meine Ansicht
glG
Cali
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Sommerregen danke für den Tip ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
Greenelf ja dem stimme ich zu ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
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