°°
Der Tod ist nur der Anfang, so jedenfalls las ich und sagte man mir als diese Geschichte begann. Nein, ich bin nicht Tod; ich werde es auch nicht sein wenn diese Geschichte endet, aber darüber zu erzählen hab ich dennoch. Kaum zu glauben dass ich davon Heute berichte aber Morgen dürfte ich schon nicht mehr in Erinnerung haben wie sich alles abgespielt hat.
Was ist geschehen? Wo? Wann? Wie?
Das eine sehr gute Frage und dennoch kann ich sie nur teilweise beantworten.
Es war am 13.12.1956. Die Sonne schien auf einen mit Gras überwucherten
Grabstein.
Die Sonne wie auch ich störten uns daran und so blieb mir die Aufgabe über den ungepflegten Grabstein zu reinigen. Es war der Grabstein eines nahen Verwandten und dennoch hatte ich nicht mehr als den üblichen verwandtschaftlichen Bezug und somit auch die damit einhergehende mangelhafte Motivation. Was sollte das? Warum hatte mich mein Vater hier postalisch her beordert.
,,Treffen wir uns am Grab deines Onkels“, so der Wortlaut in seinem kurzen Brief.
Ich wusste nicht viel damit anzufangen und dennoch hatte mich der Brief hier
her gelockt.
Ich las die Inschrift des Grabsteins und die Worte Der Tod ist nur der Anfang setzten sich in meinem Kopf fest. Von Moos überwuchert waren sie kaum zu lesen. Ich stutzte nicht schlecht als plötzlich mein Vater hinter mir stand und mir die Worte vorlas.
,,Was soll das heißen“, fragte ich.
,,Garnicht`s“, antwortete mein Vater. Dann kniete er nieder, zerrte am Grabstein und löste eine Verankerung am Boden.
Der Grabstein bewegte sich plötzlich und fuhr nach oben, bis er eine Höhe von etwa zwei Metern erreicht hatte. Mir blieb der Mund offen
stehen.
Unterdes drückte mein Vater einen Würfelförmigen Schalter an dem Objekt und verschwand im Dunkel des schwarzweißmarmorierten Steins. Ich zögerte. Sollte dass Realität sein? Dann folgte ich ihm und hinter mir schloss sich eine weißumrandete Tür als ich hindurch trat.
Wo war ich hier, wie war ich hier her gekommen? Keine Antwort schien dieser Frage würdig. Ich wusste es nicht.
Eines stand fest. Dies hier war real und Realität - wo auch immer ich war.
Ich sah vor mir leuchtende Fußabdrücke auf schwarzem Grund und meinen Vater in einiger Entfernung vorangehen. Was
sollte ich tun. Ich folgte ihm letztlich mit vorsichtigen Schritten und war gerade im Begriff ihn zu erreichen als er sich vor mir in einer Rauchwolke auflöste.
Warum? Ich wusste es nicht.
Wie? Ich ahnte es nicht.
Wieso? Nun, das lassen wir mal noch offen.
Wohin? Ich wusste es. Er war tot. So wie alles hier.
Ich wusste nicht warum ich das wusste und dennoch war es für mich völlig klar.
Diese Umgebung war unmöglich mein eigenes Werk und somit auch nicht mit meinem Geist zu erfassen und doch sagte mir mein Gefühl das ich ins Reich des
unmöglichen vorgedrungen war.
Reich des Unmöglichen, das klingt vielleicht etwas hochgestochen. Sagen wir als ich aus dem (Tag- ) Traum neben dem Grabstein meines Onkels wieder erwachte wurde mir klar was ich gesehen hatte.
Einen Moment meiner Fantasie.
Zusammengefasst nur ein paar Sekunden zu lange in der Sonne gestanden und auf den Vater gewartet. Doch stelle man sich vor, was in einer Welt möglich ist, in der ein paar Sekunden freigesetzter Fantasie schon solche Ideen im Kopf verwirklichen können.
Sie kennen ähnliches? Nun, warum dann noch nie aufgeschrieben?