Fantasy & Horror
Kapitel 35 Reißzahn - Das wandernde Rätsel

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"Dunkles Grollen drang aus der Kehle des Wesens, aber seine Augen büßten nichts von der Mordlust ein"
Veröffentlicht am 06. Februar 2018, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Hallo Ihr Lieben, "Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben. Altmodischer geht wohl kaum. Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser. Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich ...
Dunkles Grollen drang aus der Kehle des Wesens, aber seine Augen büßten nichts von der Mordlust ein

Kapitel 35 Reißzahn - Das wandernde Rätsel

Reißzahn

Betrachtete man das bunte Schillern des Bannkreises in der Abendsonne, so war es nur schwer vorstellbar, welche Dunkelheit aus ihm hervortrat. Nach und nach verlor sich der farbige Schein, und hinterließ eine schwarze Gestalt. Das Grollen von Weiwei flutete die gesamte Grünfläche, und die Aura des schwarzen Panthers erstickte die Atmosphäre. Augenblicklich drückte sich Kais Brust zusammen sodass es wehtat. Selbst der

Schmerz in den Fingerspitzen verebbte nicht durch diesen Druck. Schmale, scharfe Pupillen fixierten den Jungen. Unheilvoll und mit mächtigem Hass erfüllt knurrte das Wesen. Dieser Panther verfügte über einen wesentlich größeren Körper als seine tierischen Artgenossen. Seine Pranken sahen so groß wie Kuchenteller aus, und diese riesigen Hinterläufe würden keine Mühe haben Kai auf den Boden zu reißen und zu töten, denn nichts anderes lauerte in dem Blick des Panthers. Die gelben Augen dieses Monsters verkündeten eine eindeutige Botschaft: Die pure Mordlust. Nun dämmerte es Kai, wie sehr er sich in Runs Worten täuschte sein Leben wäre in Gefahr.

Nur der Grund dafür, war ihm nicht klar. Diesen Zauber errichteten seine Eltern, doch sie wollten doch nicht seinen Tod herbeiführen. Dies hielt er für schlicht unmöglich. Die Sekunde des Zweifelns nutzte der Panther zu seinem Vorteil aus und sprang. Sofort wurde Ren von der unfassbaren Energie des Wesens zur Seite geschleudert. Einzig und alleine fokussierte sich das schwarze Biest auf Kai als sein Ziel. Die messerscharfen Klauen blitzen vor dessen Augen auf. Ein beherzter Hechtsprung bewahrte Kai vor einem aufgerissen Brustkorb. Die Krallen und

Vorderläufe gruben sich tief in den weichen Rasen. Nun lag Kai halb auf dem Rücken, und stemmte sein rechtes Bein mit aller Macht gegen die Flanke des Panthers. Nachdem der zweite Sprung ihn haarscharf verfehlte, wuchtete sich die vermeintliche Beute auf die Füße, und riskierte einen Blick hinüber zu Ren. Ungerührt hockte der Asato im Schneidersitz auf dem Rasen, und beobachtete das Geschehen. Darüber ärgerte Kai sich. Weswegen machte er sich überhaupt um einen Dämonenjäger Sorgen? Noch dazu um einen Asato! Der Panther buckelte erneut im Gras, und

dieser Ausdruck der Mordlust sowie ein unbändiger Hass blieben unverändert. Wie sollte sich der Alexis bloß gegen solch ein Wesen wie dieses verteidigen? Für eine komplexe Beschwörung blieb keine Zeit. Die Pranken flogen ihm wie Kanonenschläge um die Ohren. Zwar verhielt er sich geschickt in waffenloser Kampfkunst, jedoch gegen eine Bestie half eine Waffe immer besser als zwei Fäuste. In Wendigkeit und Verteidigung waren sich die nicht zu vergleichenden Kontrahenten ebenbürtig. Würde Kai nur einen Moment unaufmerksam sein, käme er mit ein oder zwei fehlenden Körperteilen nach

Hause. Der Einsatz von Wassermagie schied aus, weil keines vorhanden war. Mit Erde kannte er sich nicht aus, und Feuer war viel zu riskant. Außerdem würde Akari ihm den Kopf abreißen, wenn sie den Vandalismus in Aggersborg erklären mussten. Damit kam er wieder bei den verlorenen Gliedmaßen an, und genau das wollte er ja verhindern. Die Luft war das einzige Element, welches immer zur Verfügung stand, aber leider nicht ihm. Den Grundzauber kannte Kai zwar, nur nicht das Ergebnis wenn er es anwandte. Also musste er eben Pokern so gut es ging. Ren war hart im Nehmen und sollte sich später Weiwei

an Kai rächen wollen, war dies wohl immer noch besser als wie ein blutiges, dreidimensionales Puzzle zu enden. Jetzt wartete er ab bis zum nächsten großen Sprung der Raubkatze, festigte seinen Stand, und holte mit der Rechten zum Schlag aus. So kräftig wie er konnte zielte Kai auf den Rumpf der Katze. Die Wucht des Aufpralls schleuderte sie weit nach hinten. Nicht wegen der eingesetzten Kraft sondern vielmehr wegen der Luft, die er durch seine Faust zusammendrückte. Das Vieh geriet sichtlich aus dem Gleichgewicht. Weiterhin unbeeindruckt saß Ren im Rasen, denn noch war das Schauspiel nicht vorbei. Jedoch

vermochte Kai dieses Wesen erheblich in die Schranken weisen zu können, aber das was noch folgte war wesentlich gefährlicher. Der erfahrene Dämonenjäger überließ den Improvisationskünstler sich selbst und erhob sich. Seine dunkelbraunen Augen fixierten das Innere des Bannkreises. "Meister Ren wer ist das?", fragte Weiwei, doch ihr Meister deutete nur an, sie solle nach hinten weichen. Auf keinen Fall durfte sie dem Bann zunahe kommen. Er streckte seine Hände dem magischen Feld entgegen, und wollte dieses mit seiner eigenen Macht zurückdrängen.

Dabei spürte er wie sich die fremde Kraft gegen seine Handflächen presste, und Spannung in seinen Körper brachte. Würde er zu schnell zu viel Kraft einsetzen könnte sich die zurückgedrängte Macht gegen ihn wenden, und im schlimmsten Falle zerreißen. Hinter ihm tobte der Kampf von Kai und dem schwarzen Panther. Es war erstaunlich, wie schnell sich der Alexis mit dem wenigen Luftzauber zu helfen wusste. Fraglich blieb nur, wem als erstes die Puste ausging. Doch Ren hatte keine Gelegenheit weiter nachzudenken, denn Kai schleuderte erneut das Wesen weit von sich. Dabei

wurde soviel Kraft freigesetzt, dass es Rens Zauber beeinflussen musste. Die Spannung erhöhte sich bis zum Äußersten. Die Adern in seinen Armen begannen zu brennen. Schmerzen durchzogen den Körper des Mannes, und bevor eine gefährliche Ladung entstehen konnte löste Ren seinen Zauber. Zum wiederholten Mal hob es ihn von den Füßen, doch seinen Aufprall konnte er gefahrlos abfedern, und kam nahe Weiwei wieder zum Stehen. "Jetzt wird es ungemütlich", kommentierte die Drachendame, „dieses Wesen ist wesentlich stärker." Zur selben Zeit belauerten sich erneut die unterschiedlichen Kontrahenten. Der

Panther schwankte bedrohlich, und Kais spürte wie etwas Warmes, Feuchtes seinen Arm hinunterlief. Dunkles Grollen drang aus der Kehle des Wesens, aber seine Augen büßten nichts von der Mordlust ein. Lediglich die Richtung in der die Blicke verschwanden sah auf einmal anders aus. Niemand rührte sich vom Fleck, die Sekunden flossen wie zäher Sirup auf einer Scheibe Brot. Doch Kai war auf der Hut. Schließlich konnte es eine Falle sein. Würde er sich umdrehen, könnte er schneller einen gestreiften Pullover tragen als im lieb war. Erst nachdem das Brüllen und Fauchen leiser wurde und das Buckeln aufhörte,

spürte Kai diese Veränderung hinter sich. Langsam, ganz langsam wandte er seinen Oberkörper zur Mitte der Kreuzung. In Sekunden wurde ihm eiskalt, und dies lag bestimmt nicht an der untergehenden Sonne. Seine Beine wurden wachsweich, und seine Finger begannen zu zittern. Von diesem Schock wich die Kraft ihm aus sämtlichen Gliedern. Die Schattengestalt von Mia lief auf ihn zu. Aus einem zweiten Bannkreis trat sie heraus, der sich über den des Panthers legte. Dabei waren weder die Farbe ihrer Kleidung, noch die genauen Schnitte, oder die Feinheiten ihres Gesichtes zu erkennen. Ein transparentes Wesen mit der lieblichen Gestalt einer jungen Frau.

So durchsichtig, dass der Sonnenuntergang sich in ihr zu spiegeln schien. "Mia", krächzte Kai, als sie auf seiner Augenhöhe ankam. Ihr Kopf drehte sich gespenstisch langsam um. Katzengelb sahen ihre Augen ihn an. Dann bewegte sich kaum bemerkbar die Silhouette ihrer Lippen. Dazu besaß sie keine Stimme, und dennoch verstand der Alexis die Worte: Fass mich nicht an. Allmählich passierte sie ihn. Als sie auf das Wesen zuschritt erschrak er erneut, wie ruhig der Panther da saß und anscheinend auf Mia wartete. Weiß blitzen die Fänge auf, und jeder Reißzahn so groß wie eine Hand von

Mia. Nie gekannte Angst zerrte an Kais Selbstbeherrschung. Mit lautem Aufschrei befreite er sich aus seiner Starre und wollte zu dem Mädchen, doch da bewegte sich der Rasen unter ihm. Seine Beine riss es buchstäblich auseinander, und er kam schmerzhaft auf dem Boden auf. Beim Aufrichten blickte Kai in die Richtung von Ren hinüber, dessen rechte Hand er ausstreckte. Der Asato öffnete einfach den Boden unter ihm, damit er nicht in das Geschehen eingreifen konnte. Wütend sah er auf den Erdboden, und er schlug mit dem unverletzten Arm in den Rasen. Ein entsetzlich

erbärmliches Gefühl stieg in ihm auf. Dabei geschah Mia nichts. Die Raubkatze griff sie merkwürdigerweise nicht an. Das Fauchen sollte offenbar eine Art der Begrüßung für das Mädchen gewesen sein. Die Verblüffung der Beobachter steigerte sich noch erheblich, als sie ihre Arme um den Hals des Wesens legte. Der Größenunterschied von den beiden war so groß, dass sich Mia auf die Zehenspitzen stellen musste um ihre Arme im Nacken des Tieres zu verschränken. Danach passierte nichts mehr. Der Panther und Mia erstarrten. Allerdings konnte Ren nicht erkennen,

was die beiden Geister da machten. Er spürte nur, wie sich die beiden Kräfte einander aufhoben und gegenseitig neutralisierten. Entweder handelte es sich hier um einen Schutzmechanismus den Kais Eltern einbauten, dann wäre er sehr dilettantisch, oder der aufgetauchte Schatten wusste genau was er tat, und alle hatten in dieser Situation mehr Glück als Verstand. Schlussendlich lösten sich beide Geister genauso schnell im Nichts auf, wie sie überhaupt von irgendwoher auftauchten. Außer einem aufgewühlten Rasen hinterließen sie nichts.

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Über den Autor

silberfunke
Hallo Ihr Lieben,

"Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie
Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen
und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben.
Altmodischer geht wohl kaum.
Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser.

Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich darauf mich mit anderen
fleißigen Schreiberlingen auszutauschen und eventuell auch die ein oder andere Geschichte neu zu kreieren
Hauptsächlich bin ich geschichtlich mit Fantasy und Abenteuer unterwegs, allerdings versuche ich mich seit kurzem auch in der Sparte Krimis und Kurzgeschichten.

Ich bin gespannt was mich hier erwartet,
liebe Grüße
der Silberfunke

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