Fantasy & Horror
Das wandernde Rätsel - kapitel 20 Der Schwarzwassersee

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"Vor uns stand ein Atributt, ein deutliches Merkmal der Fünf Familien"
Veröffentlicht am 01. Januar 2018, 24 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Hallo Ihr Lieben, "Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben. Altmodischer geht wohl kaum. Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser. Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich ...
Vor uns stand ein Atributt, ein deutliches Merkmal der Fünf Familien

Das wandernde Rätsel - kapitel 20 Der Schwarzwassersee

Kapitel 20 Der Schwarzwassersee Mittlerweile fiel das Thermometer weit unter Null. Es herrschte zwar kein Vollmond, jedoch warf der Himmelskörper reichlich Licht auf das Gelände von der Burg Falkenstein. Die Sterne strahlten zusätzlich das uralte Gemäuer an. Über dem See, der sich weitläufig hinter dem Hügel der Falkensteiner Burg erstreckte, flimmerte einem Irrlicht gleich, eine Menschengroße Flamme. Gebannt lagen Emilys hellbraune Augen auf dieser Erscheinung. Der silbergraue Mond ließ ihr graues Haar heller leuchten als jeder Sonnenstrahl und die Kälte, die er

mitbrachte standen ihr mit den roten Bäckchen ins Gesicht geschrieben. „Du bist echt unheimlich, wenn du das machst“, murmelte Jojo, der seiner Freundin dabei zusah wie sie den Geist auf dem Schwarzwassersee nährte. „Fehlversuch neun.“ „Ich will endlich eine neue Mama, eine echte!“ Jetzt raufte sich Emily die Haare, woraufhin der blaue Geist auf dem Wasser augenblicklich verschwand. „Warum brauchen Erwachsene so lange um sich zu verlieben. Im Fernsehen funktioniert das in zwei Stunden.“ Dass Julian und Anna schon seit Jahren starke Sympathien füreinander hegten

war jedem klar, doch beide machten sich das Leben unnötig schwer. Zum großen Leidwesen der beiden Kinder, die sich nichts sehnlicher als richtige Eltern wünschten, so wie andere Kinder auch. Die letzte Aktion die beiden Erwachsenen zusammen zu bringen, führte mittels Stolperdraht zu Julians Gipsbein. „Das Fernsehen ist ein schlechter Ratgeber“, jammerte Emily. Nun wollte sie nicht mehr an die Familie denken, auch wenn sie ihre Oma super fand. Heute Nacht konnte sie etwas unternehmen, das ihr schon im Kindergartenalter gefiel. Diesen Geist tief in ihrer Seele zu betrachten, hielt sie

für Schöner als alles was sich dieses Kind jemals vorstellen konnte. „Das ist er also“; maulte Jojo, der ihre Begeisterung nur ungern teilte. „Ja, diesen Attribut bewache ich.“ „Willst du ihn Kai-Alexander zeigen?“ Als Antwort darauf reichte ein stummes Nicken um wieder das Thema zu wechseln, jedenfalls für den Jungen. „Was ist so schwer daran, jemanden zu küssen?“ Ohne auf eine Antwort zu warten oder eine Gegenfrage abzuwarten, nahm Jojo sie in seine Arme und drückte sie an sich um sie gleich darauf zu küssen. „Are you crazy?“, japste Emily, und wusch sich den feuchten Schmatzer von

ihrer Wange herunter. „Also so schwer fand ich das jetzt nicht. Guck mal, ich mag dich doch auch ganz doll.“ „Musste das sein? Voll gruselig.“ „Du, darf ich noch mal?“ „Wage dich Jojo.“ „Och bitte.“ „Nein! Lass doch mal los.“ „Nö, mir ist sonst zu kalt.“ „Dann geh' rein.“ „Ich mag dich.“ „IHHHHHHHHH.“ An die Seite des Größeren kuschelte Mia sich eng. Hier fühlte es sich wärmer an. Nur das Problem daran war, dass Kai es

große Mühe kostete gerade zu gehen. Zumal es ziemlich dunkel war und er es bevorzugte, auf befestigten und sicheren Wegen zu laufen. Wir begleiteten Emily und die Geschwister Balthasar nach Hause, um anschließend die Nachtluft von Falkenstein zu genießen. Interessanterweise wollte Duncan, dass wir den Weg am Schwarzwasser See entlang liefen und nicht an der Konditorei vorbei. Dort musste Johanna noch nach arbeiten, was sie morgens versäumte. Auf dieses Fehlverhalten von ihrer Nichte und Schülerin war Anna-Lena äußerst wütend. Im weiten Abstand, folgten der Araber und ich. Einem nächtlichen Spaziergang war Aslan nicht

abgeneigt, weil er sowieso bloß selten das Gelände verließ. Manchmal erschien mir der Mann so, als hätte er Angst oder Bedenken vor andere Menschen zu treten. „Ein angenehmer Anblick.“ Jedoch verstand ich nicht was Aslan damit meinte, und sah mich in der mondbeschienenen Hügellandschaft um. „Was meinst du Aslan?“ „Dein Enkel und das Mädchen. Sie passen gut zueinander. Mia erinnert mich an dich. - Etwas...“, schmunzelte Aslan. „Wie darf ich das verstehen?“ „Als ich dich kennen lernte hübsches Mädchen, trafen wir uns auch an diesem See. Die gesamte Zeit über hast du Cain

nicht losgelassen. Auch sonst bist du selten von der Seite deines Mannes gewichen. Nun erkenne ich dieses zum Teil auch spielerische Verhalten, in diesem jungen Fräulein wieder.“ Ertappt, dachte ich und damit eine weitere Unart von mir, die mich niemals losließ: Und um ehrlich zu sein, ab und zu drängte es mich auch so etwas zu tun an Kai-Alexander, oder etwas seltener auch an Gabriel, zum Leidwesen der beiden. „Ich entsinne mich auch an einen Tag, an dem du sauer wurdest, da eine Cousine oder war es eine Base, aus deinen Familienkreisen Cain schöne Augen machten. In einem Streitgespräch, du

abermals an seinem Arm, seid ihr schließlich in einen Gartenteich mit Fröschen gefallen.“ Mit einem gewaltigen Rotschimmer im Gesicht, protestierte ich gegen Aslans Anspielung: „Liebe Güte, dass ist doch schon gar nicht mehr wahr.“ Unweigerlich lachte Aslan auf. Offensichtlich fand er meinen Protest sehr belustigend. Damit es mir leichter fiel, dieses über mich ergehen zu lassen, atmete ich die frische Kälte der Herbstluft ein. Von einer leichten Anhöhe aus erblickten wir schon den See. Auf der ruhigen Wasseroberfläche spiegelte sich malerisch der Mond. Fast

schien es so, als würde dieser helle Punkt nicht von unserem Nachbarn am Himmelszelt stammen, sondern aus der dunklen Tiefe des Gewässers hervor scheinen. Die fahl beschienene Uferlandschaft, unterstrich diesen mystischen Eindruck zusätzlich. Freundlich half mir der Araber über die wuchtigen, stellenweise rutschigen Steinbrocken hinüber, die das Ufer grob einbetteten. Dabei musste jeder aufpassen, denn das nasse Laub von den tief hängenden Trauerweiden, war glitschig wie Schmierseife unter den Füßen. Sorgend durchstreiften unsere Augen die Uferböschung, denn wir verloren

Kai-Alexander und Mia aus den Augen. Hoffentlich rutschen die beiden nicht aus, und brachen sich die Knochen. Schließlich war es Aslan, der den Jungen wieder fand. Jedoch stand Mia zwei oder drei Schritte entfernt neben ihm. Vollkommen gebannt blickte mein Enkelsohn auf den offenen See hinaus. Verwundert folgte ich seinem Blick. Dieses Starren passte sogar nicht zu meinem Eisbären. Kaltblaue Flammen, von der Größe eines Menschen, waberten auf der nassen Oberfläche empor. Dabei kamen sie sogar auf meinen Jungen zu und als sie ihn fast erreichten wurde mir klar, was ich dort sah. Ein

Wesen, ein Flammenartiger Geist, der sich offenbar vom Wasser zu nähren schien. Dieses ungeheure Monstrum, das in diesem Gewässer hauste wirkte so mächtig, sodass sich diese Gestalt selbst noch in Jahrhunderten ausreichend nähren konnte. Kurz bevor es das Ufer betrat hielt das Wesen inne, und alles um uns herum wurde mucksmäuschenstill. Normalerweise prasselten Flammen, oder strahlten wenigstens Hitze daraus hervor. Jedoch hier und jetzt war alles anders. Kein einziger Laut, keine veränderte Temperatur, bloß Stille und Licht. Ewiges, symbolisches Eis kroch uns durch Mark und

Bein. Mein Magen zog sich zusammen, und die Tränen stiegen in mir auf. Immer und immer wieder, wie ein Impuls, tauchte ein schemenhafter Umriss auf. Dabei sah ich in die Gesichtszüge meiner Schwiegertochter. Das vor uns war ein Attribut, ein charakteristisches Merkmal der fünf Familien. Diese Attribute vermittelten so eine Art Untergeist der Wesen, die uns zur Seite standen. Oft zeigten sie sich in einer Gestalt, oder besser einer Hülle eines Elements. Dann warnten sie einen und gaben mit ihren Stimmen Zeichen sowie eine Hilfe, und stellten die Beschützer, von Kraft, Geist und Körper dar.

Ob sie in einem wohnten oder herauskamen, wenn ihre Dienste benötigt wurden, oder ob sie um einen herum waren wie ein Schutzengel, der sich ab und zu zeigte, wagte ich nicht zu entscheiden. Personen, wie ich oder Alexandra erhielten die Attribute über diejenigen, die sie heirateten. Mein Mann, meine Söhne, sowie mein Enkel hatten sie von Geburt an. Wer ein Feuerzeichen besaß, wird zweifelsfrei kaum ein Wasserattribut haben. Eine Ausnahme bildete dieser Geist. Dieses Zeichen war neutral. Man konnte Feuer, Wasser, Erde, Luft und Geist sein, es führen, leiten und beherrschen. Seit

etwa vier Generationen war Kai-Alexander ein Alexis, und stand unter dem Schutz eines Geist Attributs. Mein Enkel war verstört. Was sollte er davon halten? Was sollten wir davon halten? Hilfe suchend, trafen mich seine grünen Augen, die er von seiner Mutter erbte. „Oma, was soll ich machen?“, jammerten sie, aber ich hatte keine Ahnung. Ich stand kurz vor einem Zusammenbruch. Dann war es Aslan, der unser Schweigen durchbrach. „Geh nur Junge, sie wartet.“ Bei diesen Worten gefror mein Blut zu Eis und niemals zuvor, wünschte ich meinen Mann so sehr an meine Seite, wie

jetzt in diesem Augenblick. Irgendetwas in mir akzeptierte dieses Geschehen nicht, als Kai-Alexander einen Schritt nach vorne trat und sachte die Hand erhob. Mit der Spitze des Schuhs berührte er hauchfein die Wasseroberfläche des Sees, und sein Zeigefinger stieß mit etwas zusammen das ebenfalls danach aussah, wie ein menschlicher Finger einer feingliedrigen Frauenhand. Etwas sehr Vertrautes erkannte Kai und obwohl ihm warm wurde spürte er, wie seine vererbte Kraft aus ihm entwich und eine dünne, harte Eisschicht entstehen ließ. Das Schilf gefror, und zerbrach im seichten Abendwind wie

Glas. Jedoch war mir klar, dass mein Enkel schon oft Wassergefäße oder Ähnliches in einen anderen Aggregatzustand versetzte, doch in den zwei Jahren im Studienhaus verdrängte ich all dies. Dabei kam ich mir so erbärmlich menschlich vor. „Säume nicht, Junge. Die Zeit drängt, doch lass’ sie hier nicht ohne Schutz.“ Im Grunde hörte es sich nach keiner Stimme an die wir vernahmen, es war eher ein Gefühl, eine Ahnung, die Worte besaß. Jeder von uns wusste so instinktiv, was damit gemeint war. Somit erledigte sich die Aufgabe von alleine. Solche Attribute zeigten sich nie

sehr lange. Manchmal flackerten sie nur einen Bruchteil einer Sekunde auf. Dieser Gedanke schreckte mich auf, ich eilte auf das Eis und versank, wie in etwas Zähflüssigem, denn so schnell sich die dünne Tragschicht bildete, so rasch verschwand sie auch wieder. „Halt! Warte, zu wem gehörst du? Du kannst nicht bei IHR sein, sonst müsstest du dich nicht vom Wasser des Sees nähren!“, rief ich. Fragend blickte mich der letzte Rest des Attributs an, anschließend schaute es zu Kai-Alexander hinüber. Meine Augen ruhten für Sekunden auf meinem Enkel, wie er völlig starr, mit Reif an der Kleidung da stand, und nichts

unternehmen konnte. Der Geist war verschwunden. Stille. Die Nacht verschluckte alles. Selbst das Licht des Mondes, war kein Hoffungsschimmer mehr. „Kopf hoch. Jetzt wissen wir, dass sie noch leben, denn wenn Mamas Attribut existiert, muss es Papa auch noch geben.“ In diesem Moment hielt ich einen kleinen Schutz suchenden Kai-Alexander in den Armen, wie er es schon seit Jahren nicht mehr machte. Ein Kind, das nichts mehr vermisste als seine Eltern. „Ich muss fort Oma, und ich werde dir Kummer bereiten.“ Für eine Mutter aus dem Chaotenhaufen

der Alexis Männer war dies im Grunde eine geläufige Entschuldigung. Heute Abend jedoch hörte ich diese Worte das erste Mal von meinem Enkelsohn, und das nicht als Rechtfertigung, sondern als Orakel. Die schwere Aufgabe Kai-Alexander und mich zurück zum Haupthaus zu begleiten, übernahmen Aslan und Mia. Noch ehe das Teewasser zu sieden begann, zeigte mir mein Junge das Schreibheft von Mia. Darüber weinte ich bis ich keine Tränenflüssigkeit mehr hatte. Ich fühlte mich verzweifelt. Wie konnten meine Kinder mich nur so quälen. Waren sie nun nah oder fern. Tot

oder lebendig. Vielleicht sogar etwas ganz anderes. Mein weinerliches Flehen ertrug Kai mit einer Geduld, die einem halben Kind nicht zustand. Dabei hielt er meine Hand und schwieg, und Mia reichte ihm immer neue Taschentücher. Schlussendlich schaffte es Aslan mich in meine Räumlichkeiten zu bringen. „Vergrabe dich nicht wieder in Arbeit, hübsches Mädchen. Es ist sehr spät geworden.“ Beim Herausgehen aus dem Zimmer sah ich meinem langjährigen Freund hinterher, und danach auf den Schreibtisch. Ernsthaft dachte ich über

seine Worte nach und fragte mich dabei, ob ich wirklich mit Kai-Alexander nach Coimbra flog, oder doch hier bleiben musste. Auf meinem Schreibtisch trohnte der purpurne Umschlag des Astron- Clans.

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Über den Autor

silberfunke
Hallo Ihr Lieben,

"Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie
Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen
und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben.
Altmodischer geht wohl kaum.
Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser.

Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich darauf mich mit anderen
fleißigen Schreiberlingen auszutauschen und eventuell auch die ein oder andere Geschichte neu zu kreieren
Hauptsächlich bin ich geschichtlich mit Fantasy und Abenteuer unterwegs, allerdings versuche ich mich seit kurzem auch in der Sparte Krimis und Kurzgeschichten.

Ich bin gespannt was mich hier erwartet,
liebe Grüße
der Silberfunke

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Chaos_Valentin Hey :)
ich kenne zwar die Vorgeschichte nicht, da ich hier gerade rein gesprungen bin, aber ich finde deinen Stil wundervoll. Er hat mich in diese andere Welt gezogen. Ich denke ich werde auch die anderen Kaps nach und nach lesen ^~^
Chaos
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