Kurzgeschichte
Die Hausaufgabe - Schreibparty 65

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"Die Hausaufgabe - Schreibparty 65"
Veröffentlicht am 08. Dezember 2017, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: peshkova - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Meine Inspirationsquellen: Meine kleine Tochter (für Kindergeschichten) Märchen, Musik, Träume, Düsternis, Mystery, Horror Referenzen: Selfpublished: Versklavt - Zurück zur Freiheit (Endzeit Si-Fi) Kurzgeschichten in Anthologien: Besuch in der Weihnachtswerkstatt / Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Bd.11 papierfresserchen-verlag Flipps neue Freunde / Wie aus dem Ei gepellt Bd. 5 papierfresserchen-verlag Das kleine Rentier ...
Die Hausaufgabe - Schreibparty 65

Die Hausaufgabe - Schreibparty 65



Zu lange hatte sie es vor sich hergeschoben. Immer etwas anderes zu tun gefunden. Und plötzlich war der Abgabetermin an einer Hand abzuzählen. Ob sie nun wollte oder nicht: Sie musste sich dieser Aufgabe stellen. 

Spät am Abend setzte sie sich an den Schreibtisch, versuchte, die Vorgaben ihres Dozenten auf sich wirken zu lassen.



Thema: Wettlauf mit der Zeit

Genre: Freie Auswahl

Länge: maximal 2 Din A4 Seiten

Vorgabeworte:

Aaah

Atem

Erdboden

Holz

Irrer

Kippen

Lappen

Rucksack

Schaufel

Stiefel

Stoppelkinn

Zucken



Was könnte Zeitdruck besser definieren, als wenn ich die Worte einfach noch einmal aufzähle, oder sie in einen Satz quetsche - dachte sie zunächst. Doch da hörte sie schon die Stimme ihres Dozenten „Setzen Sechs!“ Eine solche Benotung durfte sie nicht riskieren. Also ließ sie jedes einzelne Vorgabewort auf sich wirken. 





- Welche Worte passen zusammen?

Schaufel - Erdboden

Rucksack - (Wander)stiefel

- Assoziationen 

Aaah = Schrei

Kippen = Zigarettenstummel

Stoppelkinn = Dreitagebart

- In welches Genre würden sie am besten passen?

Kindergesichte? Nein.

Lovestory? Unwahrscheinlich.

Erotik?

Seine eisblauen Augen und sein dreitagebärtiges Stoppelkinn sorgten für ein angenehmes Zucken in ihrem Körper.

Krimi? Oh ich hasse Krimi.

Horror?



Sie schlief über ihren Notizen ein.


Und wieder war der Abgabetermin einen Tag näher gerückt. Konzentration war jetzt zwingend erforderlich. Doch sie war und blieb blockiert. Dazu kam, dass sie immer noch andere Sachen zu erledigen hatte. Sie wusste gar nicht, wie sie noch alles schaffen sollte. Allerdings musste sie sich eingestehen, dass diese Aufgabe nun absolute Priorität hatte.


Krimi? Mord?

Ihr Schrei hallte in seinen Ohren wieder. Dieses »Aaah!« Kurz bevor ihr Körper schlaff und unkontrolliert auf den Holzboden aufschlug.

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass ihr Ehemann bald nach Hause kommen würde.

Was tun? Er sammelte seine Zigarettenkippen aus dem Aschenbecher. Wusch mit einem Lappen ihr Blut fort. Schnell aber gründlich. 




Sie war stolz, dass sie es geschafft hatte, trotz ihrer Blockade ein weiteres Fragment fertig zu bringen. Doch der nächste Termin, stand an. Diesmal nahm sie sich ihren Notizblock und Kugelschreiber mit. Im Wartezimmer des Arztes würde sie sich so die Zeit verkürzen. Vielleicht fiel ihr ja auch dort noch etwas Brauchbares ein.

Und tatsächlich. Als sie diesen Mann mit dem Dreitagebart und dem mürrischen Blick im Warteraum sah, erwachte die Muse in ihr. Er ist der Mörder - dachte


sie sich und die Worte flossen ihr nur so aus dem Handgelenk.


Noch am Morgen, des Abgabetermins ging sie ihre Fragmente noch einmal durch, fügte sie zusammen und tippte ihre Geschichte ab. 

Pünktlich konnte sie ihre Hausaufgabe abgeben.












Sie hatte ihn bereitwillig in Ihr Haus gelassen. Diesen gutaussehenden Mann mit den eisblauen Augen und dem dreitagebärtigen Stoppelkinn. Ein männlicher muskulöser Köper, der für ein Zucken in ihrem Körper sorgte.

Heiß gesprochene Worte von Begehren und Verliebtheit, während sie gemeinsam eine Zigarette rauchten. Ein Kuss und er hatte sie dort, wo er sie haben wollte. Nah genug, um seine Aufgabe zu erfüllen.

Aaah!Ihr Schrei hallte in seinen Ohren wieder, bevor ihr Köper schlaff und unkontrolliert auf dem Holzboden aufschlug. 


Ein schneller Blick auf die Uhr verriet ihm, dass ihr Ehemann bald nach Hause

kommen würde.

Ganz der Profi sammelte er seine Zigarattenkippen ein und wusch ihr Blut mit einem Lappen fort. Schnell aber gründlich.

Sein Atem ging schwer, als er mit derSchaufel immer wieder in den Erdbodenstieß. Ihm blieb keine Zeit, für ein größeres Loch. Er hatte die Zeit unterschätzt. 

Es knackte furchtbar, als er ihr Arme und Beine brach, wie ein Irrer die schärfste Kante der Schaufel in die Bruchstellen stieß, um sie endgültig vom Rest zu

trennen.


Mit einem Schubs landete der verstümmelte Körper im Loch und die abgetrennten Teile in

seinem Rucksack. Ein in die Einfahrt fahrendes Auto, beendete seinen Auftrag, früher als geplant. Er hatte das Loch nicht mehr ganz zuschütten können.


In seinem Kamin verbrannte er den Rest ihres Körpers mitsamt dem Rucksack. Die Schaufel hatte er zurückgelassen. Da er selbst Handschuhe verwendet hatte, hoffte er, dass der Ehemann mittlerweile seine Fingerabdrücke darauf hinterlassen hatte. 

Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. Der perverse Teil, seines Seins genoss den Gestank von verbranntem Fleisch. Er fühlte sich sicher, glaubte, er habe an alles gedacht.

Jedoch ...

Bei der Spurensicherung fanden die Beamten

nicht nur die Fußabdrücke des Hauptverdächtigen Ehemanns, sondern auch andere. Die Ermittlungen ergaben, dass diese zu ganz besonderen Stiefeln gehörten. Stiefel, die der Tatverdächtige nicht besaß.

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Hörbuch

Über den Autor

AngelaFinck
Meine Inspirationsquellen:
Meine kleine Tochter (für Kindergeschichten)
Märchen, Musik, Träume, Düsternis, Mystery, Horror

Referenzen:

Selfpublished:
Versklavt - Zurück zur Freiheit (Endzeit Si-Fi)

Kurzgeschichten in Anthologien:
Besuch in der Weihnachtswerkstatt / Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Bd.11
papierfresserchen-verlag
Flipps neue Freunde / Wie aus dem Ei gepellt Bd. 5
papierfresserchen-verlag
Das kleine Rentier / Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Bd. 12
papierfresserchen-verlag

Zusammenarbeit mit Verlagen:
Der betörende Duft von Jasmin als Laura Lee Logan
blue-panther-books-verlag

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Andyhank DAS ... ist ja mal ne Hammergeschichte! Ganz anders als die beiden vorherigen, mit denen ich mich rumschlagen musste. Alles gut, Vorgabewörter vorbildlich eingebaut und überhaupt - ihre sehr gute Einteilung und Verwendung, sogar als Bestandteile der eigentlichen Geschichte. Thema erfüllt, würd ich sagen.
Als Dozent jedoch: Eins, setzen! :)
Vor langer Zeit - Antworten
AngelaFinck Vielen Dank für die Blumen
Und auch für die anderen Geschenke.
Freut mich, dass es dur gefällt.
Da würde ich ja sagen: Experiment geglückt.

LG Angela
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Cooles Cover übrigens! Selbstgemalt? :D
Vor langer Zeit - Antworten
AngelaFinck Nein.
Bei Pixabay gezogen.
Vor langer Zeit - Antworten
Lindenblatt 
Deine Aufgliederung zur Geschichte hast Du prima und dramatisch umgesetzt. Ich staune!
Viel Erfolg!
LG, Linde
Vor langer Zeit - Antworten
AngelaFinck Hallo liebe Linde,
danke dir.
Freut mich, dass dir die Geschichte gefällt.
LG Angela
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Cool - cool - cool!
Meinen Geschmack aufs Schärfste getroffen. Gut angegangen und auch im Abgang grandios! :D
Nur ein paar Fehlerchen und fehlende Leerzeichen trüben ein wenig.
Aber trotzdem bin ich grad ganz schön begeistert :)
Vor langer Zeit - Antworten
AngelaFinck Freut mich, dass dir die Hausaufgabe so gut gefällt.
Aber dieses blöde Fehlerteufelchen. Hat es mich schon wieder erwischt.
Danke für die Geschenke und für die Info, leider kann ich das zum jetzigen Zeitpunkt ja nicht mehr korrigieren.
LG Angela
Vor langer Zeit - Antworten
Marle Da zeigt es sich wieder einmal, dass es den perfekten Mord nicht gibt. Irgendetwas bleibt doch verräterisch hängen.
Eine sehr schöne Geschichte, mal keine nur für Weihnachten.
Habe ich voller Genuss gelesen und drücke Dir die Daumen.
Gruß Marle
Vor langer Zeit - Antworten
AngelaFinck Hallo Marle,
das Stimmt, irgendwo wird immer was vergessen oder nicht bedacht.
Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.
Drücke dir natürlich auch die Daumen.
LG Angela
Vor langer Zeit - Antworten
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