Journalismus & Glosse
Marilyn

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"Ein Selbstmord?"
Veröffentlicht am 13. Dezember 2017, 44 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Ein Selbstmord?

Marilyn

Vorbemerkung

Sobald die Politik ihre Pfoten im Spiel hat, darf man sich über Lügengebäude nicht wundern. Ganz fragwürdig wird es, wenn Stars und Politik sich auf einer Bühne treffen. Und wenn ein Superstar wie Marilyn Monroe stirbt, dann sind Verschwörungstheorien nicht weit. Die offizielle Version lautete (und wird bis heute offiziell verbreitet), dass Marilyn Selbstmord begangen habe.

Also habe ich mich auch auf Recherche gemacht. Was ist an dieser offiziellen Version dran?


Ich versuchte möglichst unvoreingenommen an dieses Projekt heran zu gehen.

Gute Unterhaltung!


Copyright: G.v.Tetzeli Cover: G.v.Tetzeli

www.welpenweste.de

Marilyn

Am 5.August 1962 starb die Filmdiva Marilyn Monroe, geborene Norma Jeane Mortenson, getauft auf Baker. Genau genommen war es in der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 in Los Angeles. Sie war angeblich auf dem absteigenden Ast der Popularität, trank zu viel Alkohol, warf sich in diversen Parties und nahm Tabletten wie Smarties ein, hatte Probleme mit dem Altern. Auch Drogenkonsum soll ihr nicht fremd gewesen sein. Man muss bedenken, dass damals die Filmstudios selbst Medikamente ausgeben konnten, um die Schauspieler unter Strom zu halten. Time is Money!

Sie war allerdings so von der Rolle, dass sie

die Century Fox gefeuert hatte. Sie sei psychotisch gewesen und in der Sterbeurkunde steht wörtlich: „wahrscheinlich Suizid“. Eine Überdosierung von Tabletten sollen es gewesen sein. In einem Bronzesarg wurde sie am 8. August beigesetzt. Organisiert hatte die Feierlichkeiten ihr Ex-Mann Joe DiMaggio, ihre Halbschwester Inez Miracle (geb. Baker) und die Trauerrede hielt der bedeutende Regisseur und Theaterschauspieler Lee Straßberg. Ihr letzter, geschiedener, Ehemann Arthur Miller war abwesend, sowie auch die Kennedys. Die Politiker J.F.K. und sein Bruder Robert wollten plötzlich nichts mehr mit Marilyn zu tun haben. Gegen die Selbstmordversion sprechen

mehrere Fakten.

Von wegen absteigender Ast! Ihr letzter Film „Misfits“ war ein Kassenknüller gewesen. Millionenverträge winkten. Auch ihre letzten Aufnahmen der Century Fox, erst 1988 veröffentlicht zeigten, dass die Diva lebensfroh war wie nie.

(Walk of Fame, Los Angeles)

Paramount hatte sie sich bereits (mit unbekannten Tantiemen) gekrallt, Magazine, wie Life und Paris Match wollten Titelgeschichten heraus bringen und sie selber sprach noch am Tag vor ihrem Tod als die glücklichste Zeit in ihrem Leben.

(Grab, Westwood Village Memorial Park Cemetery, Los Angeles)

Vielleicht sogar wär die Zukunft mit noch größerem Erfolg gekrönt worden? Der 5. August war damals ein Sonntag gewesen.

Am folgenden Montag hatte sie den Termin bei Paramount, der die dicke Marie versprach. Allerdings ging das Gerücht, dass sie am Sonntag eine Pressekonferenz einberufen wollte.

Eine Veröffentlichung mit Dynamit.

Sei es drum, ich werde jedenfalls hellhörig, wenn jemand überglücklich ist und in der Nacht darauf sich angeblich aus lauter Verzweiflung das Leben nimmt. Bis heute gibt es zu ihrem Tod diverse

Mutmaßungen. Die Kennedys hätten Interesse daran gehabt sie zum Schweigen zu bringen. Die beiden Herren, John F. Kennedy und der Bruder Robert waren keine Kostverächter. Sie trieben es, wie die Karnickel. Bei jeder Tussi reichte die kleine Börse für Diskretion. Bei Marilyn wäre das wohl nicht möglich gewesen. Und dass sie die Beiden näher kannte, das war ein offenes Geheimnis. Nicht zuletzt war ihr Auftritt mit dem Geburtstagsständchen für den Präsidenten im Madison Square Garden legendär. Für die CIA wäre die Angelegenheit eine lösbare Aufgabe gewesen. Auch die Mafia hätte an ihrem Ableben Interesse gezeigt. War es doch zu ärgerlich,

dass der Justizminister Robert Kennedy mit dem organisierten Verbrechen aufräumen wollte. Die Mafia hätte sie gekillt und dann versucht die Spuren auf die Kennedys hinweisen zu lassen. etwas weit hergeholt, aber durchaus denkbar, dass man den Politfeinden eine hereinwürgen könnte.

Ihr Biograf Donald Spoto brachte ihren Psychiater Dr. Ralph Greenson ins Spiel. Er hätte ihr Chloralhydrat gegen Schlafstörungen injiziert, das sich mit der Medikation von ihrem anderen Arzt Hyman Engelberg, der ein Barbiturat verabreichte, nicht vertrug. Also Unfall-Exitus. (Donald Spoto; Marilyn, The Biography, 1993)


Im Jahr 2015 griff die ZDF Dokumentation „Mordfall Marilyn?“ diese Version wieder auf. Auch Ermittlungsbeamte fanden schon damals zu viele Ungereimtheiten.

Ihre Versuche den Fall erneut aufzurollen, nämlich in den Jahren 1981, 1985 und 1992 wurden von den Gerichten abgewiesen, weil es eben zu wenig Anhaltspunkte gäbe, die gegen einen Selbstmord sprächen. Tatsächlich sind mehrere Beweisstücke verloren gegangen. Ich meine, wie das oft so ist, dass man sich ihr näheres Umfeld anschauen sollte, wollte man sich ein Bild machen. Es ist aber festzustellen, dass auch Beamte so ihre eigenen Zweifel hatten


Insbesondere erhellen heimliche Tonbandaufnahmen vom Tage ihres Todes die Umstände.

Sie soll in der letzten Nacht Streit mit einem Mann gehabt haben, der in den offiziellen Polizeiberichten nie erwähnt wurde.

(Marilyn mit Peter Lawford)

Jedenfalls, um 19 Uhr hätte sie ihren Schauspielerkollegen Peter Lawford angerufen. Der hatte sinnvoller Weise 1954 Patricia Kennedy, die Schwester von John F. Kennedy, geheiratet. Er hatte enge Beziehungen zu den Kennedy Brüdern und natürlich dadurch auch zu Marilyn.

Der Lebemann und professionelle Trinker sah gut aus. Sie war bei ihm ursprünglich zum Essen eingeladen, sagte aber überraschender Weise ab und sie ging nach Aussage der Haushälterin um 20 Uhr ins Bett. Die Haushälterin Eunice Murray (sie revidierte später einige ihrer Aussagen) sah um Mitternacht bei ihr im Schlafzimmer Licht brennen. Um 3 Uhr nachts brannte es immer noch. Die Türe ließ sich nicht öffnen. So rief

sie Dr. Greenson an, Marilyns langjähriger Psychiater. Dieser sprintete herbei und brach die Tür zum Schlafzimmer auf. Marilyn lag nackt auf dem Bauch im Bett.

Um 3:50 erklärte er sie für tot.

Erst um 4:25 informierte Greenson die Polizei, also eine gute halbe Stunde später.

Am nächsten Morgen, 10:30, stellte der Untersuchungsrichter fest:

"mögliche Todesursache: Selbstmord, tödliche Dosis Schlafmittel."

Ganz schön flott, dieser Mann der Jurisprudenz, wo sich doch die juristischen Mühlen ansonsten etwas gemächlicher drehen. Kann in dem kurzen Zeitraum überhaupt eine ordentliche Autopsie durchgeführt worden sein?

Ein Wochenende zuvor war Marilyn von Drogen und Alkohol benebelt, machte Urlaub in der Calneva Lodge mit Freunden am Lake Tahoe, einem Ressort, das der Mafia gehörte.

Da drohte sie ihre Affäre mit dem Präsidenten zu einem öffentlichen Skandal zu machen. Klar, dass solche Dinge schnell über die Lodge hinaus weitergeleitet wurden. Bei den Kennedys mussten die Alarmglocken geschrillt haben. Sie hatte ja die öffentliche Aufmerksamkeit, um ein höchst unangenehmes Trara zu entfachen zu können.

Eine Plaudertasche, der jeder zuhört ist gefährlich. 4:45 Uhr:

(50 Minuten nachdem der Promi-Arzt den Tod festgestellt hatte)

Der erste offizielle Bamte trifft ein.

Sergeant Jack Clemmons.

Murray, die Haushälterin, wirkt ausweichend, der Psychiater ist hingegen ausnehmend auskunftsfreudig. Dr. Geenson wies auf acht Fläschchen hin, die alle verschreibungspflichtig wären. Die waren leer und er sagte wörtlich:

"Sie muss sie alle genommen haben."

Clemmons aber glaubte das nicht.

Es war kein Glas Wasser da, um die Tabletten herunter zu spülen. Außerdem waren die leeren Fläschchen säuberlich verschlossen und Marilyn wirkt auf dem Bett, wie drapiert.

Clemmons hatte die Nachdrücklichkeit von dem Fernsehinspektor Columbo.

"Ich verschließe doch nicht vorher jedes

einzelne Fläschchen, wenn ich mich dann umbringen will."

Die Haushälterin wusch inzwischen merkwürdiger Weise Bettwäsche, die sie abgezogen hatte.

Für Clemmons waren das zu viel Ungereimtheiten.

Für ihn war es Mord.

Niemand legte auf seine Meinung Wert, im Gegenteil.

Schon nach einer Stunde wurde er abgelöst, sozusagen hinaus komplimentiert.

Dafür erschien ein neuer Mann auf der Bildfläche, nämlich Marvin Eiermann, Gefolgsmann der Kennedys und auch irgendwie Agent, zudem Polizist in höherem Rang. Clemmons hatte zu verduften. Hier

wären jetzt wichtigere Männer am Werke. .Die Autopsie kamt zu dem Schluss, dass es sich um einen tödlichen Medikamentenmix gehandelt habe. 20 Jahre später stellt Thomas Nogutchi, der damalige Gerichtsmediziner fest: Die Anzahl der Tabletten war zu groß, um sie nur versehentlich zu schlucken. Noch merkwürdiger: Im Magen und Darm fanden sich keine sichtbaren Spuren des Tablettenkonsums. Bei der Masse müssten Rückstände zu finden gewesen sein, aber Fehlanzeige. Der einzige Schluss, der blieb: es war Mord! Motiv? Wer? Robert Kennedy?

Er hätte laut Zeugen Marilyns Haus um 14:30

betreten Natürlich erwähnt dies der Polizeibericht nicht! Und natürlich bestritt der Kennedy Clan dies vehement. Robert wäre ganz woanders gewesen. 18 Zeugen wussten aber, dass Robert damals in Los Angeles war und 1985 gab Murray, die Haushälterin, zu, dass Robert K. Marilyn an diesem Tag ihres Todes besucht hatte. Warum denn überhaupt? Warum sucht ein Justizminister eine blonde Tussi persönlich auf? Irgendwelche sexuellen Absichten wären es (diesmal) nicht gewesen.

Da gab es angeblich ein sogenanntes rotes Tagebuch, das die Diva geführt hatte. Da hätte sie alle Affären belegen und auch beweisen können.

Was für ein politisches Dynamit!

Zweifler behaupteten, dass es dieses ominöse

Tagebuch gar nicht gegeben hätte.

Ach wo, reine Phantasie!

Doch mehrere Zeugen hatten es sehr wohl gesehen. So auch ihr Masseur, der in Manhattan dabei war, als sie es in einem Schreibwarenladen gekauft hatte.

Schon dies ist merkwürdig, dass solch ein persönliches Buch, mit dem ich mir vorstellen kann, dass sie quasi Zwiesprache mit ihm gehalten hat, verschollen ist.

Die Marilyn war meiner Meinung nach recht emotional gepolt. Was war wohl in diesem Tagebuch drin gestanden? Wie Robert, der Bruder John, sich von ihr haben verwöhnen lassen? Wie man damals Senatoren manipulieren konnte?

Jedenfalls, dieses Büchlein - Phuh und weg!

Kommen wir zu den Tonbandaufnahmen. Raimond Strait habe die Tonbänder gehört und da sei die Stimme von Robert Kennedy zu erkennen gewesen.Leider ist er eben der Einzige, der das behauptet und diese Tonbänder sind inzwischen auch perdü. Da hörte man:

Murray: „Oh, Mister Kennedy, sie schläft schon."

Robert: "Ich muss sie sprechen"

Diese geheimnisvollen Aufnahmen will Strait bei Frank Otash gehört haben, einem Privatdetektiv in Hollywood, der angeblich wirklich jedes Geheimnis der Traumfabrik in und auswendig kannte.

Er arbeitete damals für jeden, ob Politiker, oder Gangster. Seine Spezialität: Das

Abhören.

Sein Assistent Bernie Spindel hätte Monroes Villa verwanzt. Auftraggeber sei Gewerkschaftsboss Hoffer gewesen, der die Kennedys so lieb hatte, wie Schneewittchen Dschingis Kahn samt seinen Mongolen. Der war natürlich an unliebsamen Aktivitäten der beiden Brüder interessiert.

Interessant hätte das sicherlich auch FBI Chef Hoover gefunden. Er mochte die Brüder genauso wenig, weil sie kontinuierlich seine Macht zu beschneiden versuchten. Wie schön wären diese Aufnahmen in seinen Händen! Heute muss man annehmen, dass das Haus von Marilyn abgehört wurde, als sei es die ausländische Agentenzentrale der Sowjetunion gewesen.

Aber das Ganze hat einen Haken. Erst 1986 lud Otash angeblich Strait ein die Bänder anzuhören. Bis dahin hatte der Detektiv sie geheim gehalten.(Warum?) Allerdings wurden diese Bänder schon 1966 in der New York Times erwähnt. Da hatte der festgenommene Bernard Spindel (Otashs Abhörspezialist) die Bänder zurück gefordert, welche die Behörden ihm abgenommen hätten. (Bänder in Behördenobhut!) Der Name Bobby Kennedy fällt dabei nicht, obwohl Marilyn über die Affäre keinen Hehl gemacht hatte. Und natürlich hatte sie sich dabei auch noch Hoffnungen gemacht, am besten als seine Ehefrau (undenkbar!). Ich nehme an, dass sie auf das übliche Männergesülze herein gefallen war. Welcher

Kennedy würde sich von seiner Familie trennen? Geradezu ein irrwitziger Gedanke!

Jedenfalls, sowohl Robert Kennedy, wie auch Peter Lawford sollen die Monroe an diesem Samstag besucht haben.

Robert jedenfalls wollte dann angeblich gegen Nachmittag die Liaison beenden. Zu viele Leute würden sie beobachten, wie Hoover, das FBI, Hoffer, hätte Robert erklärt. Dann hätte Marilyn die Beiden heraus geschmissen. Laut diverser Zeugen wäre die Monroe noch am Leben gewesen, als die Beiden das Haus verließen. Manche behaupten, dass Marilyn verzweifelt gewesen wäre, weil Robert sie verließ. Echte Liebe, die nicht erwiedert wurde?

Das ist so glaubwürdig, wie bei Heidi Klum, die sich auch nur nach oben geschlafen hat. Das war bestimmt nicht das Entscheidende. Entscheidend war, dass sie wieder ins Geschäft kam, besser als jemals zuvor. Und da würden Animositäten durchaus helfen, wenn da die Spitze der USA im Spiel war. Doch!

Angeblich kehrte Robert Kennedy am Abend um 21:45 zurück, beobachtet von dem Nachbar, der drei Freundinnen zu Besuch hatte, um Bridge zu spielen. Alle hatten Robert um diese Uhrzeit gesehen, wie er das Haus betrat. Marilyn beendet gerade ein Telefongespräch mit Jose Muranjos, dem mexikanischen Drehbuchautor, und zwar abrupt! Sie würde gleich zurück rufenm sagte

sie. Das geschah aber nicht. Sie hätte Robert und zwei Helfer dabei überrascht, wie sie nach dem roten Tagebuch suchten. Sie stritten sich und sie wurde richtig hysterisch.

„Ihr benutzt mich nur, aber Freundchen, ich weiß was Schlagzeilen machen würde.“

„Und du weißt nicht mit wem du es zu tun hast“, entgegnete Robert.

„Gebt ihr was zu Beruhigung!“

Offensichtlich wurde sie ruhig gestellt, irgendeine Spritze, oder so.

Jetzt wurde die Suche fortgesetzt. Sie durchwühlten alles. Bis 22:30 blieben sie erfolglos. Dann verdünnisierten sie sich. Marilyn war zu diesem Zeitpunkt zwar

bewusstlos, aber mehr auch nicht, so die Vermutung.

Um 22:35 kehrte die Haushälterin Murray angeblich zurück, zusammen mit dem Hausmeister. Sie sahen die Monroe am Boden liegen, im Gästehaus. Sie machten offensichtlich alles richtig. Sie riefen die Ambulanz und Dr. Greenson. Doch vor dem Psychiater traf die Ambulanz ein mit dem Rettungssanitäter James Hall.

Sie versuchten Marilyn wieder zu beleben. Und erst 1982 las Hall den Autopsie Bericht, der so gar nicht zu seinen Erinnerungen passen wollte. Laut Hall hatten sie ihr einen Beatmungsschlauch in die Kehle geschoben und sie sei dann wieder zu sich gekommen.

Da übernahm der nun eingetroffene Greenson

die Behandlung. Die Beatmung sollte sofort gestoppt werden. Er hätte dann eine Spritze aus seinem Koffer entnommen, die ein enormes Kaliber gehabt hätte, eine Herznadel.

Hat ein Psychiater so etwas immer dabei? Hall will noch drei weitere Personen gesehen haben, nämlich Peter Lawford, Patt Newkomp, ihre Presseagentin und Marvin Eiermann vom Los Angeles Police Department, ein enger Mitarbeiter von Bobby Kennedy. (derjenige, der später den St. Clemmons herauskomplimentiert hatte). Hall vermutete, dass Greenson ihr Adrenalin spritzen wollte, um sie wieder zu beleben (wieso das, wenn sie bereits zu sich gekommen war?), aber die Verabreichungsmethode war eine andere. Greenson zählte Rippen ab, versenkte die

Spritze. Sie hakte und als er sich weiter hinüber beugte, brach er ihr eine Rippe und ebenso die Spritze. Sie brach ebenfalls ab. Und durch das Hinüberlehnen fuhr die Spitze direkt in ihr Herz. Kurz danach sei es vorbei gewesen. Greenson hatte Marilyn nach dieser Aussage getötet!.

Hall bedauerte:

"Dabei hatten wir sie doch schon gerettet!" Klar, dass Hall vorgeworfen wurde, er wollte bloß Aufmerksamkeit mit seinen abstrusen Behauptungen erzielen, doch Hall blieb bei seiner Version bis zu seinem Tode. Kurz vor seinem Ende hätte er damit kaum noch Geschäfte machen können. Außerdem war er der einzige Zeuge, der sich

Lügendetektor-Tests unterzogen hatte. Insgesamt waren es 14 Tests und alle hatte er mit Bravur bestanden.

Das macht ihn als Zeugen glaubwürdig. Aber warum packen alle erst so spät aus? Das hingegen dürfte doch klar sein:

Angst vor Vergeltung.

Wenn man eine hochberühmte Frau einfach so aus dem Weg räumen konnte, wie würde man mit unliebsamen Zeugen verfahren, die noch dazu in der Öffentlichkeit einfach unbekannt waren? Nehmen wir mal an, es war so gewesen. Welchen Grund sollte Greenson gehabt haben Marilyn Monroe umzubringen? Auftrag, oder?

In den Lebenserinnerungen, also in seinem

Buch, schreibt Peter Lawford, dass er eine Tonbandaufnahme gehört hätte, dass Greenson und Marilyn Sex gehabt hätten, samt quietschender Sprungfedern, was mich bei amerikanischen Betten nicht verwundert.

Das hätte Dr. Ralph Greenson den Hals gekostet. Seine Ehe per du, seine Lizenz als Psychiater ade und dann noch eine Gefängnisstrafe, weil es Psychiatern verboten war mit ihren Patienten ins Bett zu hüpfen. Ein sehr starkes Motiv! Nach Jahren des Schweigens (er war ja mit dem Kennedy Clan verbunden), behauptete Lawford, dass Bobby Kennedy Ralph Greenson angerufen hätte und dass die Schlampe Marilyn beabsichtigte die sexuelle Beziehung mit ihm, dem Psychiater zu

enthüllen. Sie müsse zum Schweigen gebracht werden. Natürlich ganz ohne Eigennutz, oder? Jedenfalls scheint der Dr. tatsächlich etwas mit Marilyn gehabt zu haben, weil er selbst einmal schrieb: Er hätte ihr gegenüber: Gefühle der Gegenübertragung gehabt zu haben, zu deutsch, er war mehr als geil auf sie. Lawford, Hall und Liebowitz, der Sanitätsfahrer sagten übereinstimmend, dass Dr. Greenson für ihren Tod verantwortlich gewesen sei.

Anderer Vorgang: Um 12:10 hatte Streifenpolizist Lynn Franklin ein schnelles Auto angehalten. Drinnen saßen Peter Lawford, neben ihm Greenson und auf

dem Rücksitz Robert Kennedy. Sie waren 70 Miles in einer dreißiger Zone gefahren. Wieso hatten sie es so eilig? Woher kamen sie? Wohin wollten sie?

Ein Streifenpolizist kann kaum einen Justizminister am Rücksitz ausfragen!

Sache erledigt.


Peter Lawford erschien auch bei Otash. Er war ziemlich aufgelöst und sagte, dass Marilyn tot sei. Bobby Kennedy wäre da gewesen und man hätte ihn mit einem Flugzeug heraus gebracht, Richtung Norden. Es hätte einen großen Streit gegeben an diesem Abend und er solle außerdem arrangieren, dass alles aus der Wohnung herausgebracht wird, das auf eine Verbindung mit den Kennedys hinweisen

würde, sei es Briefe, Tagebücher, oder sonst etwas.


Die Haushälterin und der Hausmeister sagten aus, dass Lawford noch einmal zurück gekehrt wäre, um Marilyn aus dem Gästehaus zu schleppen und sie auf dem Bett zu Recht zu legen, auf dem Bauch, Gesicht nach unten. So staute sich das Blut vorne am Brustkasten. Damit wurde das Einstichloch der Spritze verdeckt.


Marvin Eiermann vom Police Department, der wurde nun Teil der offiziellen Untersuchung des Todes von Marilyn Monroe, weil er so plötzlich in dem nachträgliche Geschehen mitgewirkt hatte, gelangte zu einem wichtigen

Faktor.. Er hatte den kritischen Polizeibeamten Jack Clements plötzlich abgezogen und soll , so der Verdacht, schon vorher vor Ort zugegen gewesen sein.


Genau diesen Eiermann wollte der Sanitäter Hall ja zusammen mit Lawford und Monroes Presseagentin, Patt Newkomp bereits um 4:45 Uhr gesehen haben.

Später beantragte Thomas Nogutschi weitere toxikologische Tests, aber da wird ihm mitgeteilt, dass die Organproben leider vernichtet worden sind. Der Staatsanwalt wollte Peter Lawford vernehmen, doch der hatte erstaunlicher Weise inzwischen die Stadt mit unbekanntem Ziel verlassen.

Später sagt die Haushälterin aus, sie hätte

das rote Tagebuch damals gefunden und dem Büro des Untersuchungsrichters übergeben. Dort wäre es über Nacht in einen Tresor eingeschlossen worden, wurde aber Tags darauf leider nicht mehr gefunden.

Das rote, explosive Tagebuch gab es einfach nicht mehr. Bei neuer Betrachtung 1982 wurde betont:

Dieses Tagebuch hätte nie existiert. Als Otash starb, wurden seine drei Häuser versiegelt und absolut „gesäubert“ mit allem, was er besaß. 50 Jahre später wird bei ihrem Schauspiellehrer Lee Straßberg, dem Vertreauten, eine Schachtel mit Notizen und Briefen gefunden Unter Anderem ein Brief, den sie einen Tag vor ihrem Tod geschrieben

hat.

„Soweit es mich anbelangt ist die glücklichste Zeit meines Lebens jetzt. Das ist die Zukunft und ich kann nicht abwarten endlich anzukommen.“

Die Century Fox wollte sie wieder einstellen und Las Vegas lockte mit über 100.000 Dollar Belohnungen, wenn sie aufträte. (damals eine enorme Summe) Aber wenn so viele Verschwörungstheorien kursieren, möchte ich doch meine eigene Vermutung zum Besten geben. Um 3:00 Früh ruft die Haushälterin Eunice Murray Dr. Ralph Greenson an, dass bei Marilyn im Schlafzimmer Licht brenne, die Türe verschlossen sei. Der Doktor eilt herbei

und tritt,bricht die Tür auf. Die Monroe liegt auf dem Bett, auf dem Bauch, Gesicht nach unten.

Um 3:50 stellt Greenson den Tod fest. Erst um 4:25 wird die Polizei gerufen.

Warum so spät?

4:45 Uhr Sergeant Jack Clemmons trifft ein und Greensom zeigt gleich auf die vielen leeren Fläschchen, in denen die Tabletten fehlen. „Sie muss sie alle geschluckt haben“, sagte er. Die Autopsie stellt dagegen nichts fest: Weitere toxikologische Untersuchungen sind unmöglich, weil diverse Innereien dann „verschwunden“ sind, so der zuständige Forensiker Thomas Nogutchi. Clemmons zweifelt von vornherein am Suizid, wird aber von St. Eiermann abgelöst, der

schon immer mit den Kennedys kungelte. Alles, was danach geschehen sein soll, ist für mich Mumpitz. Da machten sich Randakteure nach Jahrzehnten wichtig, um auch was Interessantes vermelden zu können und natürlich etwas für die Geldbörse zu tun.


Was geschah zwischen 23:15, ihrem vermutlichen, aber nur angenommenen Todeszeitpunkt und 3:50 Uhr früh, das ist doch die Frage. Und da fokussiert sich alles auf nur wenige Personen. Peter Lawford, Robert Kennedy und die Haushälterin. Und außerdem stellt sich die Frage, ob auch Greenson schon vor 23:15 im Haus war.

Um 12:10 Uhr wurde der Fluchtwagen, der mit hoher Geschwindigkeit fuhr, aufgehalten.

Insassen: Greeson, Lawford und der Justizminister Robert Kennedy.

Ich stelle es mir so vor.

Lawford und Robert Kennedy wollten Marilyn überreden ihren Mund zu halten. Sie flippt aus und Helfer, es sollen zwei gewesen sein (gut vorstellbar, das man nicht ohne Muskelmänner unterwegs ist), verabreichten ihr eine Spritze (Greenson?) Die Gute kippt um, hat aber Atemprobleme. Die drei Saubermänner flüchten. Greenson ist erpressbar und stellt sich um 3:00 Uhr völlig unschuldig am Tatort erneut ein. Er versucht irgendetwas, das todbringende Medikament, und Marilyn stirbt.

Wie merkwürdig, schon damals, dass bei einer frischen Leiche kein eindeutiger Todeszeitpunkt veröffentlicht wurde. War sie wirklich erst um 3:50 Uhr tot, oder schon vorher, wie um 23:15 Uhr vermutet wird?

Der damalige Polizei-Chef von LA. William Parker, der sich nach einem Gespräch mit Bobby Kennedy wohl weigerte, ein Team zur Aufklärung des Monroe-Falls abzukommandieren, half die Tat zu vertuschen.

Die Haushälterin halte ich für eine Schlüsselfigur, aber Murray schwieg bis zu ihrem Tode.


Die Tonbänder gibt es nicht mehr, Zeugen sterben schließlich eines natürlichen Todes

und die Untersuchung obliegt immer noch der Geheimhaltung. Warum eigentlich?

Lawford bekam erst zwei Jahre später eine neue Filmrolle, hatte sich zurück gezogen. Robert Kennedy wurde erschossen, ebenfalls J.F.K und Greenson musste seine Praxis schließen.


Für mich steht zweifelsfrei fest:

Marilyn Monroe wurde ermordet!, weil niemand daran interessiert war den wahren Sachverhalt aufzuklären.

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Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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Sealord Auf die Enthüllungsgeschichte des Klümpchens bin ich dann auch gespannt!
Du weisst ja, jeder, der mit jemanden aus seinem beruflichen Umfeld schläft, schläft sich hoch! ;-)
LG Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke fürs Lesen!
Hollywood hatte schon immer brutale Methoden:
Nehmen wir Robert Wagner und seine Frau Nathalie Wood. Mit Christopher Walken wurde auf der Jacht gesoffen, es kam zu einem ausufernden Streit und als die Jacht wieder anlegte, da war Nathalie verschwunden, das dumme Ding. muss unbemerkt in ihrem Suff über Bord gegangen sein. Wirklich?
Und da gab es auch einen Agenten für sehr gut aussehende Schauspielerbubis, wie Robert Wagner, Toni Curtis, Cary Grant. Er brachte sie groß raus, aber außer den Tantiemen verlangte er angeblich auch noch entsprechend andere Service-Leistungen. Und bekam sie.
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ja, man weiß es nicht. Sehr interessant geschrieben. Lieben Gruß an dich
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Marilyn..."
Spannende Hypothese, aber ich stimme Dir zu.
Der Fall MM hat auch mich schon immer interessiert,
schon weil ich damals als Schüler mitbekommen habe,
wie mein Vater gleich nach dem Bekanntwerden ihres Todes
im Sommer 1962 sehr überzeugend zum Ausdruck brachte,
"Die haben sie garantiert umgebracht, diese Drecksäcke.
Denn da stimmt ja gar nichts, von dem was die alles erzählen..."
Woher er seine Erkenntnise hatte, kann ich nicht sagen,
aber jener Fakt blieb mir deshalb in besonders guter Erinnerung...
Spannend geschrieben und besonders brisant natürlich,
sobald man sich ernsthaft die Frage stellt, Cui bono... ...smile*
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke Dir herzlich!
Hat einige Mühe gekostet sich durch die Fakten hindurch zu schlängeln. Da kann man vor lauter Ungereimtheiten leicht den Faden verlieren.
Ach ja, Dein Vater hatte natürlich Recht!!
günter
Vor langer Zeit - Antworten
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