Kurzgeschichte
Der Tag vor Heilig Abend

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"Der Tag vor Heilig Abend"
Veröffentlicht am 23. Dezember 2017, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las. Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten ...
Der Tag vor Heilig Abend

Der Tag vor Heilig Abend

der tag vor heilig aben

Lange bin ich schon unterwegs und hab schon viel gesehen und erlebt. Von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt über verschneite Felder und durch eisige Wälder. Aber es ist nichts gegen die Eisigkeit, die in den Herzen mancher Menschen herrscht. Ich erreiche die nächste Stadt. Die letzte auf meiner Reise. Die Vorgärten sind nett mit Advents Beleuchtung geschmückt und die Menschen haben sich es gemütlich gemacht in ihren Häusern

und Wohnungen. Jedenfalls die, die welche haben. Unter einer Brücke über dem kleinen Fluss brennt ein Feuer, um das sich frierende Gestalten kauern. Ich gehe zu ihnen und setze mich dazu, als wäre ich einer von ihnen. Das Misstrauen, das mir von der kleinen Gruppe vergessener Seelen entgegen strömt ist deutlich spürbar. Ich beginne ein Gespräch. Nach und nach fassen sie Vertrauen zu mir und ein jeder erzählt seine Geschichte. Das Leben hat ihnen arg mitgespielt. Wer nicht perfekt funktioniert fällt sehr schnell aus dieser Gesellschaft. Trotz allem spüre ich Wärme in ihren Herzen

und ein Gemeinschaftsgefühl, das unter ihnen herrscht. Wenn du etwas über die Welt erfahren willst dann rede mit denen, die ganz unten sind. Wenig später gehe ich durch die festlich beleuchtete Fußgänger Zone der Stadt, durch die eilige Leute hasten. Ihre Gedanken kreisen hauptsächlich um das Materielle. Es ist schwer, Wärme in ihren Herzen zu finden. Ich muss es trotzdem versuchen. Immer wieder versuche ich ein Gespräch zu beginnen. Mal mit Worten, mal mit Gedanken. Doch ihr Misstrauen gegenüber Fremden ist stärker, als das der Obdachlosen von eben. Es ist als ob sie eine unsichtbare,

eiskalte Mauer um sich errichtet haben. Schließlich erreiche ich den Weihnachtsmarkt der Stadt und hier scheinen die Herzen der Menschen etwas wärmer zu sein. Es ist, als ob sie hier etwas vom Zauber der Weihnacht spüren. Aber so richtig lassen sie diesen Zauber nicht zu. Ich empfange die Gedanken eines Kindes, und gehe auf es zu. Traurig sitzt es hinter einer dieser Buden. „Warum so traurig?“, frage ich. „Es ist doch Weihnachten.“ Mit großen, dunklen, traurigen Augen sieht mich das Kind an. „Ich weiß nicht, was Weihnachten ist. Das kenne ich nicht aus meiner Heimat“, antwortet es in einer fremden Sprache,

die ich aber trotzdem verstehe. „Wieso“, frage ich, „was ist mit deiner Heimat?“ Traurig sieht das Kind zu Boden. „Sie ist kaputt. Und deswegen sind wir jetzt hier“, erklärt es. „Aber ich möchte so gerne wissen, was Weihnachten ist. Die Menschen hier freuen sich so sehr darauf und ich möchte mich auch freuen. Kannst du mir sagen, was Weihnachten ist?“ „Ja , das kann ich“, sagte ich und setzte mich zu ihm. Dann beginne ich zu erzählen von den Hirten auf dem Feld und wie der Engel zu ihnen sprach. Ich erzähle ihm von der Ankunft des Weltenretters, der Wärme und Frieden in

die Herzen aller Menschen bringen wollte. Das Kind lächelt und freudig stelle ich fest, dass Wärme und Frieden in sein Herz strömt. Der Zauber der Weihnacht wirkt noch immer. Ja, die Menschheit denkt, sie hätte sich weiter entwickelt in den letzten Jahrhunderten. Aber noch immer sind sie wie die verängstigten Hirten auf dem Feld, zu denen ich vor über 2000 Jahren sprach: „Fürchtet euch nicht, denn heute wird euch Großes widerfahren.“ Aber mit Freude stelle ich fest, es gibt immer noch genug Menschen, die Güte, Frieden und Wärme in ihren Herzen tragen. Die Weihnachtsbotschaft wird

auch in diesem Jahr wieder ankommen. Und so lange es so ist, wird auch der Weihnachtszauber wirken und die Welt nicht verloren sein. So kann ich nun zurückkehren zu meinen Engelein im Himmel und ihnen berichten. Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

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Hörbuch

Über den Autor

rolandreaders

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las.
Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten die Leser und Leserinnen auch ein bisschen aus ihrem Alltag holen und sie auf ein gemeinsam erlebtes Abenteuer entführen kann.
Denn der Leser, oder die Leserin sind auch immer ein Teil der Geschichte, die sie gerade lesen. Wenn auch nur als Beobachter.

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Lindenblatt 
Eine top super schöne Weihnachtsgeschichte, lieber Roland.
Auch ich hatte mich vor Jahren auf der Straße in einer größeren Stadt zu einem ' Obdachlosen' armen Menschen begeben und ihn angesprochen, der Straßenzeitungen verkaufte. Ich wollte mich zu ihm setzen und fragte vorher, ob es ihm auch recht wäre und wir unterhielten uns eine zeitlang. Ich kaufte ihm interessiert eine Obdachlosen-Straßenzeitung ab.
Daumen hoch für Deine Geeschichte.
Liebe Weihnachtsgrüße und schöne, besinniche Feiertage!
Linde
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Linde.
Danke fürs Lesen, den Kommentar, den Favo und die Coins.
Dann bist du ja selber so was wie ein Engel. :-)
Ja, etwas mehr Menschlichkeit nicht nur zur Weihnachtszeit könnte der Welt nicht schaden.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Einfach w u n d e r s c h ö n , lieber Roland.
♥liche Weihnachtsgrüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Gertraud.
Danke fürs Lesen, den Kommentar, den Favo und die Coins.
Freut mich, dass sie dir gefallen hat.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
ulla Daumen hoch.
Eine wunderbare Geschichte.
Ein frohes Fest.
lg
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Ulla.
Danke fürs Lesen und den Kommentar.
Und danke für das Lob.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Eine wunderbare Erzählung!!
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Manuela.
Danke fürs Lesen, den Kommentar, den Favo und die Coins.
Freut mich, dass sie dir gefallen hat.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
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