Fantasy & Horror
Life Game Kapitel 4 (überarbeitet) - Die Formation

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"Life Game Kapitel 4 (überarbeitet) - Die Formation"
Veröffentlicht am 08. November 2017, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Danke, dass Du mein Buch liest. Mein Debüt, Life Game, unterliegt leider noch immer meiner Überarbeitung. Beruflich ziemlich eingespannt, bleibt zu wenig Zeit, diesem spannenden Hobby nachzugehen. Ideen für neue Stories stehen Schlange und warten nur noch darauf, in Worte gefasst zu werden. Ich danke allen die weiterhin kritisch aber neugierig meinen Geschichten treu bleiben. C. G.
Life Game Kapitel 4 (überarbeitet) - Die Formation

Life Game Kapitel 4 (überarbeitet) - Die Formation

4. Der Übergang


Wie eine Neonlampe, welche nur stotternd zur vollen Leuchtkraft findet, blitzt die Kaffeeküche um mich herum immer wieder auf. Der Schleier der Bewusstlosigkeit lässt mich alles verschwommen wahrnehmen, aber er scheint zu verfliegen. Die Hängeschränke und die Spüle zeichnen sich immer schärfer vor meinen Augen ab. Die gebogenen Griffe an den Schranktüren, die Scharniere, die Spüle mit den leicht verkalkten Rändern zwischen Wasserhahn und Spülbecken. Alles erhält Konturen und Gerüche. Auf der

Arbeitsplatte und in der Spüle stehen schmutzige Kaffee- und Teetassen. Die eingetrockneten Reste steigen als prägnanter Geruch in meine Nase. Kalter Kaffee ist beinahe genauso eklig, wie kalter Rauch.

Irgendetwas ist anders, irgendwas stimmt nicht. Ich kann es jedoch nicht benennen. Ich befinde mich noch immer in der Kaffeeküche, meine Hände auf der Arbeitsplatte abgestützt. Als ich mich wieder aufrichte, und meine Arme hebe, ziehen diese Schlieren nach sich. Vor lauter Staunen steht mir der Mund weit offen. Ich spüre, wie meine Augen sich immer weiter öffnen, um scheinbar jedes

Detail möglichst vollständig aufsaugen zu können. Mein Verstand arbeitet im überhöhten Drehzahlbereich. Jede Bewegung meiner Arme hinterlässt dauerhafte Zeichnungen ihrer eigenen Bewegungen. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben könnte, es wirkt, als wäre die Dreidimensionalität nicht mehr existent. Die entstehenden Schlieren zeichnen aber nicht die Bewegungslinie meiner Arme in einem dreidimensionalen Raum. Es scheint vielmehr wie ein billiger Spezialeffekt, so als ob ich in einem mich vollständig umgebenden Ölgemälde stehe, welches sich wie ein Tuch um mich schmiegt. Aber das Gemälde ist noch nass und mit jeder

meiner Bewegungen verwische ich die noch nicht getrocknete Farbe. Vor meinen Augen mischen sich die ursprünglich scharf abgegrenzten Gegenstände und Farben zu einem tiefbraunen Brei. Ich bekomme Panik, und in dieser bewege ich mich immer unkontrollierter und eliminiere meine Welt mit jedem Strich meiner Arme, meines gesamten Körpers. Mein Kopf schreit förmlich: Hör endlich auf dich zu bewegen! Aber es ist bereits zu spät.


Vor mir entsteht eine dunkelbraune fast schon schwarze Masse. Klebrig dehnt sie sich immer weiter aus, bis ich von einer greifbaren schwarzen Hülle ummantelt

bin. Es fühlt sich warm an, samtig und weich. Es ist nichts mehr übrig von der Küche, von den Gängen, von meinem Büro. Ich habe alles mit meinen Händen verschmiert, und in ein alles Licht und Sichtbare aufsaugendes, schwarzes Loch verwandelt. Ich höre ein ruhiges und tiefes, rasselndes Atmen. „Ich bin hier, um dich zu holen, Ben“. Dann geht alles ganz schnell, der Schwindel, das Brummen und die dumpfen Schläge sind wieder da. Mein ganzer Körper vibriert und wird von der Schwärze aufgesogen, es fühlt sich an wie Fliegen. Meine Magengrube kribbelt, wie in einer Achterbahn, wenn der kleine

Wagen den höchsten Punkt der Schienenkonstruktion überquert, und von dem eigenen Gewicht wieder in die Tiefe getrieben wird. Mein Verstand wird durch die absolute Orientierungslosigkeit und den noch nicht im Ansatz verarbeiteten Eindrücken auf seine bislang härteste Probe gestellt. Dann ist es von einem Moment auf den Anderen totenstill. Außer meinem Herzen bewegt sich scheinbar nichts mehr. Es schlägt so fest, dass ich es bis hoch in den Rachen spüre, und ich kämpfe gegen das tiefe Verlangen an, mich zu übergeben. Die Dunkelheit wird durch schwache, gedämpfte Blitze unterbrochen. Gelbe, wässrige Punkte werden immer heller

und weißer. Ihr Radius erweitert sich. Außer dem Licht ist nichts zu sehen. Keine Silhouetten, keine Formen oder Umrisse. Mein Magen verkrampft sich erneut in einem Reflex, welcher in Angst und Unsicherheit seine Wurzel findet. Das Dunkel lichtet sich jetzt tatsächlich anhaltend durch die Blitze, und ich fange an, schemenhafte Linien und Umrisse aus dem Nichts wahrzunehmen. Das Licht ist mittlerweile so grell, dass ich unkontrolliert blinzeln muss. Irgendetwas bewegt sich hinter den lichtlosen Schatten.


Dann erkenne ich die weiße rissige Scheibe von der Brust des Wesens,

welches mich auf den Feldern überrascht hat. Es hallt in meinem Schädel. „Willkommen, Ben“.

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Gillegan
Danke, dass Du mein Buch liest.

Mein Debüt, Life Game, unterliegt leider noch immer meiner Überarbeitung. Beruflich ziemlich eingespannt, bleibt zu wenig Zeit, diesem spannenden Hobby nachzugehen. Ideen für neue Stories stehen Schlange und warten nur noch darauf, in Worte gefasst zu werden.

Ich danke allen die weiterhin kritisch aber neugierig meinen Geschichten treu bleiben.

C. G.

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