Kurzgeschichte
Der Nazi - Doppelmoral

0
"Hinter manchen Menschen verbirgt sich ein noch schlimmeres Wesen"
Veröffentlicht am 16. Oktober 2017, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich möchte mit meinen Büchern unterhalten,provozieren und zum Nachdenken anregen, ähnlich einem Trojanischen Pferd in den Köpfen der Menschen. Auch soll man in meinen Büchern träumen und lachen können. Wenn mir das gelingt,habe ich erreicht,was ich möchte.
Hinter manchen Menschen verbirgt sich ein noch schlimmeres Wesen

Der Nazi - Doppelmoral

Der Nazi




Jeden Freitag um 12 Uhr schlüpfte er

in seine andere Haut.

Er schloss die Haustür auf,legte seine

Sachen auf die Ablage im Schlafzimmer,

öffnete den Schrank und holte aus ihm

die fein säuberlich zurechtgelegte braune

Uniform und die auf Hochglanz polierten

Springerstiefel heraus,zog alles mit bedacht und Stolz an,warf sich einen unscheinbaren braunen Mantel über,stellte sich noch einmal vor dem Spiegel im Flur und hob mit tiefer

Ehrfurcht die rechte Hand zum

Hitlergruß.

Dann ging er zum "Fleischfest" auf die

Strasse,wo er seine "Kameraden" traf.

Zusammen gingen sie auf die Jagd.

Zum Flüchtlinge und Kanakenklatschen,

wie sie es nannten.

Manche hatten Sprungmesser,manche

Totschläger dabei.Auch ein paar

Molotowcocktails waren im Sortiment.

Er hatte eine alte Armeepistole,die er

gut bei sich zuhause versteckt hielt.

"Auf zum Flüchtlings,-und Asylantenheim beim alten

Freibad",gröhlte einer.

"Mal eine nette Abwechslung",sagte er.

"Brennen sollen die Schmarotzer".

Durch die zertrümmerten Fenster flogen

die Cocktails und gingen sofort in

Flammen auf.

Freudensschreie und Gesang untermalten

die Flammen am brennenden Haus.

Sie sangen das Horst-Wessel-Lied zum

grausigen Geschehen.

Ein paar Menschen rannten brennend

und schreiend aus dem Haus.

Frauen mit ihren Kindern.Eine Mutter

hatte ihr Baby im Arm,das schlaff und

verkohlt in ihren Armen lag.

Er zog seine Armeepistole aus dem

Mantel und schoss.

Getroffen sank die Mutter zu Boden,

wimmernd vor Schmerzen.

"Guter Schuss,Kamerad,die Alte

Schlampe ist hinüber.Und ihr

Hurenbalg gleich mit.

Schnappen wir uns die anderen

Schweine und machen wir sie alle.

Das ganze Dreckspack soll brennen

und verrecken".

Laut gröhlend,singend und Heilrufend

genossen sie dieses Spektakel.

"Advent,Advent,ein Flüchtling brennt",

sangen sie zufrieden.

"Kristallnacht und Säuberung für heute

beendet,Kameraden.Ihr habt ganze Arbeit geleistet!

Deutschland ist Stolz auf euch!"

Berauscht vom Erfolg ihrer Mission stoben sie in verschiedene Richtungen auseinander.

Berauscht von brennenden Menschen,

dem vielen Blut und Toten.

Auch er war stolz,öffnete wieder seine Haustür,zog seine Uniform und die Stiefel aus,an denen noch das Blut und Gehirnmasse durch Kopftritte von einigen Kanaken hing und legte sich Zufrieden und voller Genugtuung ins Bett.

Volkes Wille war erfüllt!


Am nächsten Tag,dem Samstag,hatte er

nur kurzen Dienst in der Bank,in der er

als Kundenberater wieder freundlich

und zuvorkommend hinter seinem

Schalter stand,um einer alten Frau

den Auszahlungschein für ihre

monatliche Rente auszustellen.

Er war bei all seinen Kunden

als ein sehr zuvorkommender und

netter Mensch bekannt und auch

seine Kollegen mochten ihn.

Bald würde er zum Filialleiter befördert werden,denn man brauchte solche fähigen Männer in der Bank.Auch wurde über eine Berufung in die Zentrale nachgedacht.


Denn er war ja nur ein Nazi,der es denen mal so richtig zeigte.

Schmarotzern und Abzockern keine Chance zu geben in unserem ach so geliebten Vaterland.

Was machten da schon ein paar tote

Asylanten aus.


Die Polizei und Feuerwehr kam erst nach

35 Minuten zum Brandort und fand nichts mehr vor,was zu löschen sich lohnte.Die meisten der über 250 Menschen,die sich in dem Haus befanden,wurden nur noch verkohlt aus den Trümmern geborgen.

0

Hörbuch

Über den Autor

HansJoachim
Ich möchte mit meinen Büchern unterhalten,provozieren und zum Nachdenken anregen,
ähnlich einem Trojanischen Pferd in den Köpfen der Menschen.
Auch soll man in meinen Büchern träumen und lachen können.
Wenn mir das gelingt,habe ich erreicht,was ich möchte.


Leser-Statistik
30

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
baesta Doppelmoral, Gewaltexzesse - der Mensch scheint nir auszulernen.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
HansJoachim So ist es leider,liebe Bärbel.
Danke dir für die Coins!
lg hj
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Gut und Hart geschrieben,aber so ist es wohl auch in der Realität.
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
3
0
Senden

154877
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung