Kurzgeschichte
Konzentration

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"Konzentration"
Veröffentlicht am 08. Oktober 2017, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.
Konzentration

Konzentration

eine kleine Ausfahrt

"Hast du heute etwas vor Regina?"


"Nein, noch nicht. Wollen wir am Nachmittag etwas unternehmen?"


"Was hältst du davon Regina, wenn wir mal wieder in das kleine Cafe fahren mit den Elfenfiguren." - "Gute Idee. Ich hole dich ab. Wir können ja mit meinem Wagen fahren".


Pünktlich hielt Regina vor Stefanies Haus. Stefanie stand am Fenster und sah ihre Freundin im neuen Sportwagen vorfahren. Die Sonne schien mit dem

Glitzern in ihren Augen um die Wette.


"Toller Klang, den dein kleiner Flitzer macht." Begeistert legte sich Stefanie ihr Tuch um den Kopf. "Kopftuch muss sein. Die Szene mit dem Tuch in einem Cabrio kenne ich aus einem alten Spielfilm, den ich mal gesehen habe. "Über den Dächern von Nizza". Eine wundervolle Szene in diesem Film".


Lächelnd sah Regina ihre Freundin an. "Hübsches Tuch. Und wie gefällt dir mein Sportwagen? Ein Geschenk meines Sohnes zu meinem Rentenbeginn. Ist das nicht umwerfend?"


"Bist du inzwischen das Fahren mit diesem Auto gewohnt?" Etwas zaghaft stellte Stefanie diese Frage.


"Ach natürlich. Ich bin doch schon oft mit meinem Sohn mitgefahren". Kopfschüttelnd sah Regina ihre Freundin an


Stefanie bremste in Gedanken an jeder Ampel mit. Alles ging gut und sie begann, sich zu entspannen. Reginas Fahrkünste waren bestimmt routiniert, aber dieser kraftvolle Flitzer verlangte schon eine gewisse Konzentration. Stefanies Satz, jedes Mal, wenn während der Unterhaltung Reginas Blick nicht auf

auf die Fahrbahn gerichtet war: "Oh, konzentriere dich bitte auf die Straße".


"Alles ist gut. Was du nur hast". In diesem Moment fuhr Regina in der 30er Zone einfach ohne Zögern an einer vorfahrtsberechtigten Straße vorbei.


"Regina, hier gilt rechts vor links", rief Stefanie erschrocken.


"Ich gucke auch immer. Jedesmal, wenn ich irgendwo mitfahre."


"Ja, du fährst aber nicht mit, du fährst", Stefanie krallte sich langsam an ihrem Gurt fest.


"Du redest wie mein Sohn damals vor 20 Jahren." Mit einem kurzen Seitenblick sah Regina ihre Freundin an. "Ich hatte meinen Führerschein gerade erst bestanden. Ich bat meinen Sohn, sich anzuschnallen, als er in mein Auto einstieg. Er tat meinen Hinweis mit den Worten ab, dass er ja nur ein kleines Stück mitfährt. Drei Minuten später griff er zum Gurt. Kannst du das verstehen?"


"Er hat dir jetzt schon seinen zweiten abgelegten Sportwagen überlassen. Das spricht für Vertrauen. Dieses Vertrauen muss Andy ja inzwischen zu deinen Fahrkünsten gefasst haben."


"Hör mal, ich bin schließlich seine Mutter und ich habe damals die Marmorküche meines Fahrlehrers bezahlt. Könnte ich mir jedenfalls vorstellen. Nach so vielen Stunden Fahrunterricht und immer unfallfrei."


Erleichtert sah Stefanie die Parkplatzbucht vor dem Cafe. "Jetzt eine heiße Schokolade."


"Gute Idee und viel Sahne obendrauf."













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Über den Autor

Annabel
Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.

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HipHipHurra Liebe Annabel,
mit verschmitztem Lachen und Erstaunen gelesen! Die leichte Anspielung auf die Cabrio-Szene in "Über den Dächern von Nizza" macht ja auf das schlimmste gefasst ... zum Glück hat Grace damals noch kein Smartphone während des Fahrens gezückt ;-)
Das Erstaunen kam eigentlich vom letzten Satz ... klar, Stefanie will die Fahrt im Cabrio geniessen und glücklich sein. Wird sie deshalb "blind" für die offensichtlichen Fehler (nur weil es bei Regina so lange gut ging, muss das ja nix für die heutige Fahrt bedeuten:)?
Hat mir unabhängig von meinem Erstaunen sehr gut gefallen!
Noch viele entspannte Fahrten und Geschichten von Dir wünscht
Olaf
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Lieber Olaf, ich habe deinen Hinweis gern genommen und die Geschichte ein bisschen umgeschrieben. Ich wusste nicht mehr, wie der Film heißt. Ganz lieben Dank dafür. Ich wünsche dir einen schönen Abend
Vor langer Zeit - Antworten
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