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Der Sonnenbaum war groß und mit seinem vielverzweigten mächtigen Geäst und seiner großen Krone sehr weitausladend. Er stand etwas erhöht am Waldrand und jeden Morgen schien die aufgehende Sonne durch seine Äste und erleuchtete damit den darunterliegenden kleinen Wald.
Der Sonnenbaum war etwas ganz besonderes. Das fanden alle im Wald darunter und auch die die es nie zugaben. Sein Licht oder das das hindurchleuchtete tat allen in dem sonst eher finsteren Waldrest gut. Gerne tanzten die Eichhörnchen in seiner Krone
und hüpften die Hasen um seinen Stamm. Darunter hausten die Maulwürfe und bauten unbewusst ohne das Wissen um das Sonnenlicht ihre Gänge. Das ging lange gut so. Aber nicht auf Dauer!
Irgendwann hatten sie den Sonnenbaum unterhölt. Der Dachs merkte es zuerst, er kannte sich aus mit Tunneln und Gängen und wusste wieviel er graben durfte ohne einen Baum über ihm zu schaden zu bringen. Die Maulwürfe wussten mangels Erfahrung und Grund ihrer angeborenen Blindheit nichts davon und darum und merketen nicht was sie taten. Nun, richtig - es kümmerte sie auch nicht ernsthaft. Den Dachs allerdings, den ja – wie
gesagt.
Er fürchtete nicht unbegründet um das Wohl des Sonnenbaumes den er schon seit seiner lange zurückliegenden Kindheit kannte. Die anderen Tiere denen er von seiner Sorge um den Sonnenbaum erzählte glaubten ihm und wussten sich einzig keinen Rat dem Problem Abhilfe zu schaffen. So wurde letztlich bei Sonnenuntergang vom Dachs eine Versammlung am Sonnenbaum einberufen. Die Abendsonne strahlte und es war fast ein zu schöner Abend für eine ernste Sache. Doch so musste es sein! Der Dachs hatte auch die Maulwürfe geladen, doch diese waren nicht erschienen. Stattdessen der restliche
Clan der Waldtiere. Mäuse, Igel, Rehe, Hasen und eine Bärenfamilie waren nur einige der vielen. Alle waren sie um das um das Wohl des Sonnenbaums besorgt und sein tun. Es war eine einfache Sache und nur ein natürliches Schauspiel aber es war für alle wichtig die den Wald bewohnten. Die Sonne sank, es wurde dunkel, die Beratung hatte nach Begrüßungsworten an alle begonnen – diese hatte der Dachs gesprochen. Was sollten sie tun?
Diese Frage, die zur Rettung des Baumes immer noch offen war, wurde durchdacht und beredet.
Der Sonnenbaum freute sich das so viele seinetwegen gekommen waren. Doch wie
alle Pflanzen konnte er es nur durch das leuchtende grün seiner Blätter zeigen. Alle waren um ihn besorgt und das war auch gut so. Warum wusste der Baum selbst nicht aber so viele waren noch nie um seinen Stamm versammelt gewesen. Da geschah das Wunder!
Der Boden gab unterhalb von der Last der Tiere nach und die Wurzeln die teilweise freigelegt waren pressten sich davon neu in die Erde und in das erschütterte Erdreich um frischen halt zu gewinnen. Der Sonnenbaum stand nun ein wenig anders und alle Tiere waren überrascht worden, selbst die unwissenden Maulwürfe die das weite nun suchten. Ein wenig tiefer nur lag nun
sein Wurzelwerk und war wieder fest verankert. Die Tiere aber bangten um den schönen Sonnenbaum nun entgültig. Würde er wieder strahlen am Morgen und sein schönes Licht auf den Restwald werfen wie immer?
Nun, hier die Antwort vorweg um dich zu beruhigen.
Die Sonne ging auf, das tägliche Wunder nahm seinen Lauf und einen neuen Anlauf und die Tiere waren angespannt und gespannt.
Er leuchtete – doch nicht wegen des großen Aufwandes durch den die Veränderung geschafft wurde sondern weil die Sonne die Sonne ist und sich
auch ihren Weg durch die Äste sucht auch etwas weiter unten.
Oder vielleicht doch nicht?
Der Dachs