Kurzgeschichte
Wenn Elefanten weinen - Traurige Poesie

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"...die Savanne hält für einen Moment den Atem an..."
Veröffentlicht am 04. September 2017, 16 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich möchte mit meinen Büchern unterhalten,provozieren und zum Nachdenken anregen, ähnlich einem Trojanischen Pferd in den Köpfen der Menschen. Auch soll man in meinen Büchern träumen und lachen können. Wenn mir das gelingt,habe ich erreicht,was ich möchte.
...die Savanne hält für einen Moment den Atem an...

Wenn Elefanten weinen - Traurige Poesie

Wenn Elefanten weinen







Schon seit Tagen zieht die kleine Herde durch die Savanne,ohne Wasser,das sie so sehr benötigen und ohne Nahrung.


Nur ein paar trockene Gräser,die keinerlei Nähstoffe enthalten,geben ihnen das Gefühl,wenigstens etwas

im Maul zu haben.Auch die wenigen Wasserstellen,die die Herde fand,waren bis auf ein paar Tropfen ausgetrocknet.

Die Leitkuh und ihr neugeborenes,ein kleines Mädchen,ziehen mit den anderen

von Wasserloch zu Wasserloch.

Sie kennt jede Stelle,wo es Wasser gibt,denn das hatte sie von ihrer Mutter gelernt,die mit deren Mutter auch von Wasserloch zu Wasserloch zog.


So wurde das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben.



Dieses Jahr ist es besonders schlimm mit der Dürre und der Hitze,die allen Tieren zusetzt.

Sogar die großen Flüsse,die sonst so viel Wasser führen,sind zu kleinen Rinnsalen geworden.




Tapsig und unbeholfen drängt sich das kleine Mädchen an die Zitzen ihrer Mutter,nach Milch und Schutz suchend,

aber auch die kann ihrem Kind nicht mehr die Milch geben,die es zum überleben braucht.

Das kleine piepst und trompetet mit seinem kleinen Rüssel nach Milch und

auch die Mutter klagt verzweifelt und traurig.

Alle anderen Familienmitglieder können leider nicht helfen und so wurden sie von Tag zu Tag schwächer und schwächer.


Am 4.Tag war es dann soweit.



Das kleine Elefantenmädchen war tot.


Die Savanne hielt für einen Moment den Atem an und eine unheimliche Stille

breitete sich aus.


Ein Bild der Ruhe überzog die herrliche Landschaft und sogar die Paviane in den Bäumen unterbrachen für eine kurze Zeit ihren Streit und blieben still.

Wieder war ein Leben in der Savanne erloschen und die Natur hatte ihren Tribut gefordert.

Traurig und wehmütig still verbleibend versammelte sich die kleine Herde um das kleine tote Elefantenmädchen

und aus ihren Drüsen liefen ihnen dicke Elefantentränen über die Wangen.



So ging es einen Tag und eine Nacht,

aber die Trauer und Erinnerung würde bleiben.

Am Horizont zogen dicke dunkle Wolken heran,geschwängert mit neuem Leben,

das allen neue Hoffnung gab und Wasser.

Die Flüsse würden wieder anschwellen und die Savanne aufblühen.Frisches Nass für Land und Tier im ewigen Kreislauf der Natur.

Auch würde ein neues Elefantenbaby geboren werden und der Herde neues Glück schenken.




Die Natur entlässt ihre Kinder und sorgt für sie,manchmal hart und uns ungerecht erscheinend.

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Hörbuch

Über den Autor

HansJoachim
Ich möchte mit meinen Büchern unterhalten,provozieren und zum Nachdenken anregen,
ähnlich einem Trojanischen Pferd in den Köpfen der Menschen.
Auch soll man in meinen Büchern träumen und lachen können.
Wenn mir das gelingt,habe ich erreicht,was ich möchte.


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welpenweste Gute Bilder
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
HansJoachim ja danke
hj
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Sehr schön bebildert und geschrieben - zu Herzen gehend!
Sehr traurig!
Liebe Grüße Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
HansJoachim Vielleicht kein Happy-End für diese Elefantenmutter,aber es muss ja nicht immer so enden.
Danke dir für den Favoriten.
lg hj
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Lieber Hans Joachim,
auch wenn es sehr, sehr gut geschrieben und bebildert ist, ich
konnte es nur bis zur Hälfte lesen - dann kam der Kloß im Hals ...
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
HansJoachim Tut mir leid,liebe Gertraud,wenn es dir so an die Nieren geht,aber so etwas passiert in der freien Wildbahn tagtäglich.Und als Trost:
Es werden auch jeden Tag neue Babys geboren und irgendwie muss sich die Natur ja selber regulieren.In der Wildnis ist es die Natur und in den Reservaten die Ranger und bei uns die Förster.Sie alle sorgen dafür,dass die Tiere geschützt werden und sich nicht zu stark vermehren,was auch nicht gut wäre.Ich danke dir für die Coins.
lg hj
Vor langer Zeit - Antworten
Marita Die Geschichte ist sehr schön, auch wenn sie traurig endet. Schade, dass Menschen der Herde nicht geholfen haben. Wir mögen doch alle Elefanten.
Eine schöne Illustrierte Geschichte, auch für Kinder geeignet.
Ich habe neulich erfahren, dass die sogenannte Dickhäuter im Vergleich mit dem Menschen echte Sensibelchen sind. Die Elefanten und Nashörner-Babys können ohne Mutter nicht überleben, deshalb wenn die Mutter die verstößt, haben sie schlechte Chancen auch im Zoo zu überleben.
Vor langer Zeit - Antworten
HansJoachim Ich meine,das man die Tiere sich selbst überlassen sollte,auch wenn es hart klingt,aber die Natur regelt sich selber.Nur in Schutzreservaten kann der Mensch eingreifen.Falls es bei den Elefanten mal vorkommen sollte,das die Mutter ihr Baby nicht versorgen kann,weil sie vielleicht tot ist,dann kümmert sich automatisch die Herde,also die Tanten um das Kleine.Wie es bei den Nashörnern ist,weiß ich nicht,kann mir aber vorstellen,das es aus Instinkt genauso ist.Alle wollen doch den Nachwuchs schützen.
Ich danke dir für deinen Kommentar und den Favoriten.
lg hj
Vor langer Zeit - Antworten
Marita "Alle wollen doch den Nachwuchs schützen". Wenn das eine unumstößliche Regel zumindest unter Leuten wäre, dann wäre ja alles gut. Bei den Tieren ist es noch radikaler. Und es passiert ziemlich oft, dass die Jungtiere von der Mutter und der Herde verstoßen. verjagt und auch niedergetrampelt werden. Wollte ich nur gesagt haben))
Vor langer Zeit - Antworten
HansJoachim Aber nicht bei den Elefanten!Dort werden nur die geschlechtsreifen Männchen von der Herde getrennt.
Bei den Bären und anderen Raubtieren werden sogar die Jungtiere von anderen Männchen gefressen.Es kann durchaus sein,das in manchen Herden die Jungtiere von der Herde getrennt werden.Aber die Natur regelt das schon.Es hat Millionen Jahre funktioniert und wird auch in Zukunft funktionieren.
Vor langer Zeit - Antworten
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