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Die Frau des Fischers - Ein Märchen?

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"Sind wir nicht alle ein bisschen die Frau des Fischers?"
Veröffentlicht am 05. August 2017, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: Darstellung von Alexander Zick
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich möchte mit meinen Büchern unterhalten,provozieren und zum Nachdenken anregen, ähnlich einem Trojanischen Pferd in den Köpfen der Menschen. Auch soll man in meinen Büchern träumen und lachen können. Wenn mir das gelingt,habe ich erreicht,was ich möchte.
Sind wir nicht alle ein bisschen die Frau des Fischers?

Die Frau des Fischers - Ein Märchen?

Das Märchen vom Fischer und seiner Frau


Kurzfassung frei nach Gebrüder Grimm

Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten arm in einem kleinen Schweinestall am Meer. Der Fischer ging alle Tage hin und angelte und angelte.

Eines Tages fing er einen großen Butt.



Der fing an zu sprechen:



„Fischer, lass mich leben, ich bitte dich sehr. Ich bin gar kein Butt, ich bin ein verwünschter Prinz. Was hast du davon, wenn du mich tötest?“

„Lass es gut sein“, sagte der Fischer, „einen Butt, der sprechen kann, lass ich allemal wieder schwimmen.“

Als der Fischer heimkam, fragte ihn seine Frau, ob er nichts gefangen hätte.

„Ich fing einen Butt“, antwortete der Fischer, „aber er sagte, er wäre ein verwünschter Prinz. Da habe ich ihn wieder schwimmen lassen.“

„Hast du dir denn nichts gewünscht?“, fragte die Frau. „Du hättest uns wenigstens ein steinernes Haus wünschen können. Geh schnell wieder hin und ruf ihn!“

Der Mann wollte nicht recht, ging dann aber doch hin und rief:

   „Manntje, Manntje, Timpe Te

    Fischlein, Fischlein in der See,

    meine Frau die Ilsebill

    will nicht so wie ich wohl will.“

Da kam der Butt geschwommen und sprach: „Was will sie denn?“



„Ach“, sagte der Fischer, „ich habe dich doch gefangen, und nun sagt meine Frau, ich hätte mir was wünschen sollen. Sie möchte so gerne ein Haus haben.“

„Geh nur“, sagte der Butt, „sie hat es schon.“ Die Frau war zufrieden für vierzehn Tage.

Dann war ihr das Haus zu eng und der Garten nicht groß genug. Sie sagte:

„Dein Butt hätte uns wohl ein größeres Haus schenken können. Geh zu deinem Butt. Er soll uns ein Schloss schenken.“

„Ach Frau“, sprach der Mann, „das Haus ist doch gut genug. Warum sollen wir in einem Schloss wohnen?“ Die Frau aber drängte in ihn, und so ging der Mann zum Butt.




 Auch dieser Wunsch wurde erfüllt.

Jedoch die Frau war nicht zufrieden. Es ging weiter. Sie wollte König werden, dann Kaiser und schließlich auch Papst. Schweren Herzens ging der Mann immer wieder zum Butt. Der erfüllte jeden Wunsch. Die Frau aber war immer noch nicht zufrieden. Sie überlegte und dachte, was sie wohl noch werden könnte.




Eines Morgens, als sie die Sonne aufgehen sah, wusste sie es. Sie wollte wie Gott sein und die Sonne aufgehen lassen können. Und wieder musste der Mann den Butt herbeirufen.

„Was will sie denn noch?“, fragte der Butt. „Sie will wie Gott sein.“

Der Butt erwiderte: „Geh nur, sie sitzt wieder im alten Schweinestall.“


Und die Moral von der Geschichte:


Zufriedenheit ist eine Zier,

nicht aber diese große Gier!

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Über den Autor

HansJoachim
Ich möchte mit meinen Büchern unterhalten,provozieren und zum Nachdenken anregen,
ähnlich einem Trojanischen Pferd in den Köpfen der Menschen.
Auch soll man in meinen Büchern träumen und lachen können.
Wenn mir das gelingt,habe ich erreicht,was ich möchte.


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Marita Eine sehr schöne Geschichte nach Gebrüder Grimm... So wie ich es verstanden habe, war es wohl ursprunglich ein plattdeutsches Volksmärchen. Im Russischen ist es durch den großen Dichter A. S. Puschkin (19.Jhd.) adaptiert worden und heißt " Ein Märchen vom Fischer und dem Fisch".
Sehr schön auch von dir. Du hast hier ein paar Akzente gesetzt, die sehr aktuell sind.
LG
Marita
Vor langer Zeit - Antworten
HansJoachim Ja,das Märchen stammt ürsprünglich von den Gebrüdern Grimm und im Plattdeutschen von Philipp Otto Runge,aber es gibt noch mehrere Fassungen,aber alle handeln von der Gier.Und so wollte ich es auch sehen mit meiner Fassung.Aktueller denn je,liebe Marita.
Ich danke dir herzlich fürs lesen und auch für den Favoriten.
LG
hansjoachim
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Wohl der Spruch der Märchengeschichte: ... meine Freu die Ilsebill will nicht so wie ich wohl will. ;)

Naja, ... heute Back ich, Morgen brau ich ... ist auch (r)echt nett aus Rumpelstilzchen. :)
Vor langer Zeit - Antworten
Buhuuuh Da hab ich doch das anmelden vergessen *hupsi*
Vor langer Zeit - Antworten
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