Gedichte
Der andere Bachblick - Wo Idylle Schatten aufzeigt

Der andere Bachblick

Am früh erwachenden Morgen fließt

der Bach friedlich
unter wunderbaren Vogelserenaden seinem
inneren Reiseziel Welle für Welle entgegen.
Menschenleer ist die Gasse unberührt.

Ein wunderschöner Anblick
die sanft glänzenden Plätscherwogen
wo stellenweise grüne Weidenastarme
darüber streicheln
ohne Sehnsucht einfach im puren Sein.
Oase die sinnige Herzschätze offenbart.

Der andere Bachblick
beinhaltet neu entdeckte Badende,
lautstark kreischend tummeln
sie sich schwimmend.
Das lauschige

Balkonplätzchen
erhält keine Realchance.

Ignoriert das auch dort
gerne Idylle geschöpft werden möchte.

So beginnt eine wachsend
bewegliche Kulisse eigene Lebensqualitäten
einzuschränken.

Der Lärmpegel lässt die Bewohnerin
gerne nach innen weichen,
selbst dort ist der Fernseher kaum hörbar -
wegen rücksichtlosem Außenschauspiel.

Gegenüber ohne Balkon
finden zuerst gesellige Gespräche statt -
Alkohol fließt hitzig streitige Debatten
bis Notarzt und Polizei
vollen Einsatz zeigen müssen.

 Es ist Sommer.
Ohne Werbepause  ungewollt in erster

Reihe
direkt am Szenario
wie aus einem amerikanischen Krimi,
selbst Zivileinsatz mit gezückter Waffe
in der Gasse...
Hautnah dabei  dem Handlungsernst
ins tiefe Auge blickend.

Ja da ist noch was los.
Doch ehrlich welche Gefühle und Gedanken
steigen wie Vögel gen Himmel hoch...
Lärmpotenzial das grenzgängerisch unterwegs ist -
über meine Toleranzmauer springt.

Keine Angst oder Unsicherheit NEIN -
nur ein deutliches JA
für ein wohltuendes stilleres Lebensumfeld.
Blühendes Balkonien genossen werden kann -
ohne Kreischvolumen Bücher gelesen
und dem Sonnentanz der Wellen
beobachtend begleiten.

Der andere Bachblick
gewährt Einblick
in die graunervenden Zwischenmenschfelder,
welche Schatten werfen ins Bachparadies.

Beate Loraine Bauer
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