Religion & Glaube
Das Märchen von Sehnsucht und Weisheit

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"Weisheiten aus der Bibel"
Veröffentlicht am 16. Juni 2017, 22 Seiten
Kategorie Religion & Glaube
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Über den Autor:

Geboren und aufgewachsen im Land der Kontraste, an der Grenze Europas zu Asien. Erste Schreibversuche in der Grundschule. Germanistikstudium an der heimischen Staatsuniversität. In Deutschland seit 1996. Seit 2017 Gedichte und Kurzgeschichten, die entweder autobiographisch sind oder auf wahren Gegebenheiten beruhen. Natur ist meine Kraftquelle und Faszination, daher kommt sie oft in meinen Geschichten vor. "Wir sind eines Blutes, du und ...
Weisheiten aus der Bibel

Das Märchen von Sehnsucht und Weisheit



°°°Es lebte einmal ein junger König im Königreich der Blauen Krone. In seinen Adern floss blaues Blut, denn er stammte aus dem Großen Geschlecht des Königs aller Könige.


Der König sprach die Sprache vieler Worte und Äußerlichkeiten. Als stolzes Kind des Großen Königs wollte er, dass alle anderen sehen, aus welchem Adelsgeschlecht er stammt, deshalb trug

er an seinem Finger einen Blauen Ring



als Zeichen der Zugehörigkeit.


Der König war ein warmherziger Mensch und sehnte sich sehr nach Herzlichkeit und Umarmungen, denn er lebte schon seit einiger Zeit allein und fühlte sich oft einsam.°°°


°°°Hinter Seen und Wäldern lebte zur gleichen Zeit eine Prinzessin. Sie stammte aus dem fernen Land der Edlen Steine und hatte auch blaues Blut in ihren Adern. Sie fühlte sich oft einsam in einem fremden Land und sehnte sich nach Herzlichkeit und Warmherzigkeit.




Die Prinzessin sprach die Herzenssprache, die nur in der Stille zu hören war, verstand aber auch die Sprache der vielen Worte und Äußerlichkeiten. ...


Von ihrem Vater, dem König aller Könige, erbte sie einst ein Königsbuch, das ihr mehr wert war als alles Andere.

In dieses schaute sie oft hinein, wenn sie nach Königlicher Weisheit suchte. Diese Weisheit bewahrte sie die letzten Jahre vor Täuschungen, Enttäuschungen und

allerlei Herzschmerz, denn es war die




Weisheit des Lebens und des Herzens.


Ihr Vater, der König der Könige, den sie von Herzen liebte und ihm bedingungslos vertraute, sagte zu ihr einmal:





„Meine liebste Tochter,


nicht der äußerliche Schmuck wie kunstvolle Frisuren, goldene Ketten oder aufwendige Kleidung soll dich als Frau auszeichnen.


Deine Schönheit soll von innen kommen!


Ein freundliches und ausgeglichenes Wesen ist dein unvergänglicher Schmuck.„





Die meiste Zeit verbrachte die Prinzessin also damit, die Worte ihres Vaters zu beherzigen und an dem zu feilen, was im Verborgenen liegt und nicht sofort sichtbar ist.°°°



An einem wunderschön sonnigen Tag passierte es, dass der König der Blauen Krone auf die Prinzessin traf. Während sie an einem wunderschönen, silbern glitzernden See einen langen Spaziergang machten, verriet der Prinz, dass er sich sehr nach Herzlichkeit




sehne. Mit ihrem wachen Herzen verstand die Prinzessin seine tiefe Sehnsucht.


Doch die Beiden sprachen verschiedene Sprachen - der König die Sprache der vielen Worte und Äußerlichkeiten und die Prinzessin die Herzenssprache, die nur in der Stille zu hören war. So konnte der König die Prinzessin nicht hören.


Die Prinzessin wollte so gern den König umarmen und ihm ein Stück von der Wärme ihrer Herzens, nach der er sich so



sehnte, abgeben. Doch sie erinnerte sich

an die Worte ihres Vaters, des Königs der Könige, weise und niemals voreilig zu sein:


„Meine liebste Tochter,


höre immer auf meine Worte, denn ich habe gute Pläne für dich und deine Zukunft.


Trenne dich nie von der Weisheit, sondern

liebe sie, so wird sie dich beschützen und bewahren.




Nur eins im Leben ist wirklich wichtig: Werde weise, werde verständig! Kein Preis darf dir zu hoch dafür sein.


Liebe die Weisheit, halte sie in Ehren, dann wird sie dich zu Ehren bringen. Sie wird dich schmücken wie eine wertvolle Krone.


Halte dir immer vor Augen, was gut und richtig ist, und geh geradlinig darauf zu.


Wähle sorgsam deine Schritte und weiche nicht vom rechten Weg ab!




Mehr als alles andere aber behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“


°°°Wer als die Prinzessin wusste mehr davon, wie schnell man sein Herz an jemanden verlieren kann, wenn man sich so sehr nach Wärme und

sehnt! Auch wusste sie, was eine einfache Umarmung in jenem auslösen kann, dessen Seele am Verhungern nach Wärme und Herzlichkeit war. Sie wusste aber auch von Schein-Herzlichkeit, auf die sie selbst schon nicht einmal und auch viele Könige hereinfielen. Denn die




Schein-Herzlichkeit ist angenehm, sichtbar für jeden und leicht zu bekommen, doch genauso schnell und plötzlich kann sie zu einer giftigen Schlange werden und dem Leichtsinnigen und Voreiligen eine Schlinge um seinen Hals.


...Nicht immer wusste die Prinzessin vom königlichen Buch der Lebens- und Herzensweisheit, welches auch unzählige Liebesbriefe ihres Vaters an sie enthielt,

denn sie lebte eine sehr lange Zeit von ihrem Vater getrennt.




Viele Male las Prinzessin die Liebesbriefe ihres Vaters, als sie eines Tages das Buch erbte und weinte bitter, denn die königliche Weisheit machte ihr die Augen auf, was sie auf ihrer Suche nach Liebe und Herzlichkeit unglücklich machte: Die gefährliche Sehn-Sucht, die einen oft treibt, eilig und hastig zu denken, reden oder handeln.


Seitdem hielten einige Könige um die Hand der Prinzessin, welche schnelles Glück mit ihr wollten, doch auch diese brachte ihre leichtsinnige Eiligkeit zu




Fall.


Aber die Prinzessin, dessen Vater der König aller Könige war, trug keinen Seelenschmerz davon, denn sie wurde von ihrem Vater in seinen Briefen zu ihr vor Menschen, die schnell urteilen, gewarn;t;










"Meine liebste Tochter,


höre mir gut zu und präge dir meine Worte ein: Eifer ohne Vernunft ist nicht gut; und wer es zu eilig hat, tritt fehl.


Manch einer ruiniert sich durch eigene Dummheit, die Schuld schiebt er aber dem Herrn zu.


Siehst du einen Mann, der sich in seinen Worten überhastet - für einen Toren gibt es mehr Hoffnung als für ihn.“




°°°

Der König, der das Zögern der Prinzessin sah, fällte mit seinem Verstand sofort das Urteil und stempelte die Prinzessin heimlich als "unnahbare Eisprinzessin“ ab, so wie schon viele Eilige davor.


Das Herz der Prinzessin, die Sprache des Herzens sprach, spürte das eilige Urteil des Königs über sie und wurde für einen kurzen Moment traurig, da sie den König gern hatte.







Die Prinzessin setzte sich an ihr geliebtes Klavier und spielte eine Melodie, die aus ihrem Herzen kam.




Danach hob sie stolz wieder ihren Haupt, schüttelte die Traurigkeit wie alte Spinnweben von ihrem Kleid ab und erinnerte sich an die Worte ihres Vaters, des Königs aller Könige:









„Meine liebste Tochter,


ein Mensch sieht nur, was vor

Augen ist, ich aber sehe dein Herz!


Vertraue meinen Worten und halte dich an sie fest, und ich gebe dir, was dein Herz begehrt, und erfülle alles, was du dir vornimmst.“








Sie schaute zum Fenster hinaus.


Ein Fliederbusch streckte ihr die Blüten entgegen, und es duftete herrlich nach Leben.°°°




Quellen: frei nach der Bibel.

Bilder: frei verfügbare aus dem Internet.


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Über den Autor

daxana
Geboren und aufgewachsen im Land der Kontraste, an der Grenze Europas zu Asien.
Erste Schreibversuche in der Grundschule. Germanistikstudium an der heimischen Staatsuniversität.
In Deutschland seit 1996.
Seit 2017 Gedichte und Kurzgeschichten, die entweder autobiographisch sind oder auf wahren Gegebenheiten beruhen.

Natur ist meine Kraftquelle und Faszination, daher kommt sie oft in meinen Geschichten vor.
"Wir sind eines Blutes, du und ich" (R. Kipling).




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hingekritzelt Oh....oh.......Dilemma!
Wie's aussieht, stehen wir in verschiedenen Lagern - was hoffentlich unserer Beziehung nicht abträglich ist.
Merkwürdigerweise haben die Ereignisse, die sich vor über 40 Jahren zugetragen haben, ordentlich dazu beigetragen, dass ich die Seiten gewechselt hab. Streng katholische Erziehung (zu streng?), Meßdiener, Internat (Knabenkonvikt, altsprachlich). (Meßdiener laß ich mal mit "ß" - schei8 Rechtschreibreforn:-)
Hat man erst mal die Schwelle zum Atheisten überschritten - sieht man vieles mit anderen Augen. Mit GANZ anderen Augen.
Damit meine ich nicht Deinen Text. Eher so allgemein.
Der Text ist klasse geschrieben - aber das weißt Du ja selber.

Ach, was mache ich mir Sorgen über unsere "Beziehung" - wenn Du so streng gläubig bist, wie ich vermute, MUSST Du mich ja liebhaben..lächel
Uli
Vor langer Zeit - Antworten
daxana Aus meiner sozialistischen Kinder- und Jugendzeit bin nich immer noch gewohnt, eher das Verbindende als das Trennende zu suchen ;)

Und wer kann einen Atheisten besser verstehen als eine, die nicht nur atheistisch aufgewachsen und geprägt wurde, sondern unwissend auch viele weitere Jahre ihres Lebens so verlebt hat.

Katholisch ist eine Religion sprich Kulthandlungen, Bräuche, Feste, Schulfach = Plastikhülle (sichtbar), wenn kein Glaube aus tiefstem Herzen, Hoffnung und Liebe dabei sind = Inhalt i. d. Verpackung (das, was von Menschen zu Menschen spürbar ist), dann ist das Müll.

Ob ich "streng gläubig" bin, kann ich erst sagen, wenn ich weiß, was du da genau meinst. Und Liebe ist für keinen ein Muss, du weiß ja selber, dass man nicht einen dazu zwingen kann :) also schon mal Liebe=Freiheit.
naja, und Freiheit heißt, du kannst jederzeit neu entscheiden.

Ob ich persönlich als einfache nicht gerade weise Frau immer richtige Entscheidungen treffe, bin ich mir nicht sicher. Aber meine Richtung ist die, dass ich es (freiwillig) versuche und für meinen Part die Verantwortung für meine Worte und Handlungen übernehme ;)

LG daxana





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