Fantasy & Horror
Schatten der Vergangenheit

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"Jede Nacht suchte er mich heim."
Veröffentlicht am 04. Juni 2017, 6 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Christas Vengel - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich liebe das Leben, diskutiere gern und mache gern Spaß. Respekt und Ehrlichkeit sind mir wichtig. Mein Buch "Die Liebe trifft das Leben" ist am 6.2.15 erschienen.
Jede Nacht suchte er mich heim.

Schatten der Vergangenheit

Schatten der Vergangenheit

Nackt kniete ich auf dem Boden wie vor einem Altar. Es war Zeit für die Beichte. Vermochte jemand mich reinzuwaschen von meinen Sünden? Meine Augen zum Himmel gerichtet fragte ich mich;" Wie lange wollte ich und wen um Vergebung bitten?" Also schön, mir war klar, ich hatte mich mit dem Teufel eingelassen und erinnerte mich gut, denn mein Lager war noch warm und ich konnte noch immer die Glut seiner Augen spüren, wie sie auf mir ruhten; die Hitze, die in mir aufstieg, nur bei dem Gedanken an ihn. Es zerreißt mich, war meine Vermutung. Er will mich vernichten, mir die Luft

zum Leben nehmen, um mir meine Seele zu rauben. Seither kam er jede Nacht, tanzte um mich herum, gierte mit seinen blutunterlaufenen Augen und züngelte nach mir. Die Flammen schlugen meterhoch, als seine Wollust wuchs. Messerscharfe Krallen teilten mein zartes Fleisch. Blut rann aus jener Öffnung. Gierig leckte er es auf. Seine rauhe Zunge speichelte und streichelte, drang in alle Furchen. Ich, der Ohnmacht nahe, krampfte kaum mehr, sondern gab mich ihm und dem Schmerz hin. Ich war zu seiner Sklavin geworden, seiner Gespielin, die ihn willenlos empfing.

Noch immer aber verspürte ich eine gewisse Angst, wenn er mich heimsuchte

und er genoss es, mich wimmern zu hören. Ob es nur die Einsamkeit war, das Ablassen von mir oder die Erleichterung, dass er fort war, wusste ich bald nicht mehr zu unterscheiden. Mit der Zeit fieberte ich unseren Treffen entgegen. Jede Nacht wartete ich auf sein Erscheinen, glaubte inzwischen auserwählt zu sein. Er kam nicht mehr wie der Tod über mich, nein ich spürte mit ihm das Leben.

Nun fühlte ich mich emotional stark genug, ihn herauszufordern nicht nur in der Horizontalen. Ich schmiedete Pläne, überwandt meine Hemmungen, bot mich ihm an, bog mich ihm entgegen und genoss es, ihn leiden zu sehen, denn er

hatte keine Macht mehr über mich.

Damit hatte ich den Kampf gewonnen und er zog sich zurück. Mir blieben nur die Narben auf und unter der Haut sowie das Wissen, dass es ihn gab. Hin und wieder brach sie aus mir heraus meine dunkle Seite, die er geweckt hatte und ich lächelte diabolisch in mich hinein, wenn ich wieder einmal im Begriff war, mir Schmerz zuzufügen. Doch ich ließ ab, denn ich erkannte, es würde mir nur kurz Erleichtung verschaffen.

Nein, es war nicht die Zeit um zu flehen, sondern mir bewusst zu werden, wer ich war und was ich wollte im Leben. Ich erhob mich mit einem, meinen Mund umspielenden Lächeln und wandte ich

mich wieder dem Licht zu, welches mir den Weg aus der Dunkelheit wies.

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Über den Autor

Darkjuls
Ich liebe das Leben, diskutiere gern und mache gern Spaß. Respekt und Ehrlichkeit sind mir wichtig. Mein Buch "Die Liebe trifft das Leben" ist am 6.2.15 erschienen.

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Linsea Ich kann mich nur anschließen: Eine schöne Geschichte, die Neugier weckt.
LG Silke
Vor langer Zeit - Antworten
matzetino Eine sehr gelungene Geschichte, auch ich finde es etwas schade sie nur am Rand gelesen zu haben.

Liebe Grüße
Martina
Vor langer Zeit - Antworten
Luxuria Guten Abend Marina.
Sehr tolle Geschichte.
Ich muss den anderen Kommentatoren zustimmen. Ich hätte sie auch gerne als Hauptbeitrag gelesen.

LG Luxuria
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe marina ,
gekonnt verwortet , sollt mehr als nur ein rand sein

lieben gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Manchmal muss man ganz unten ankommen, um sich selbst und den richtigen Weg zu erkennen.
Sehr gut, liebe Marina.
Lieben Gruß
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Ein sehr interessanter Beitrag, der in die Tiefe geht! Fast zu schade für den Randbeitrag! Hat mir sehr gut gefallen
liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls Freut mich, danke schön. LG Marina
Vor langer Zeit - Antworten
Lindenblatt 
Ein toller Beitrag, den ich "am Rande" viel zu schade finde.
Lieben Pfingstgruß
Linde
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Darkjuls Vielen Dank sagt Marina
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schnief Ein toller Beitrag, der mir gut gefiel.
Liebe Grüße Manuela
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