Fantasy & Horror
Insane - Kapitel 26

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"ich trat durch eine Öffnung ein und gelangte in die Realität...und ich spürte sie...so nah bei mir.."
Veröffentlicht am 23. Mai 2017, 16 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Wer weiß schon was "morgen" für dich bereit hält. Aktuell überarbeite ich Insane und mein Leben und möchte ersteres bald hier hoch laden.
ich trat durch eine Öffnung ein und gelangte in die Realität...und ich spürte sie...so nah bei mir..

Insane - Kapitel 26

Kapitel 26

„Sag mal, was siehst du eigentlich, wenn du keine Kontaktlinsen trägst?“, fragte Smoke nach einer Weile. Chaos öffnete ein Auge zur Hälfte, als müsste er es zunächst überprüfen, bevor er eine Antwort geben konnte. „Im Grunde ist alles dunkler als Schwarz, so wie sie es bei ´normalen´ Blinden beschreiben. Aber wenn ein Objekt vor mir steht, wie ein Tisch, dann sehe ich ihn wie eine durchsichtige wabernde Masse, in der sich das Schwarz bricht. Menschen sehen so ähnlich aus, nur das von ihnen ein Licht ausgeht. Bis jetzt habe ich vier Farben entdeckt: du, Zecke und Noiz seid

Sonnengelb. Ihr seid meine Freunde und ich kann euch vertrauen. Diese Farbe haben die meisten hier bei psychedelic Anarchy. Raity ist rot, ich kann sie noch nicht einordnen. Sie ist anders. Dann gibt es noch die in dunklen Farben, die sich kaum vom Schwarz abheben. Sie sind verdorben, wie die Ärzte und Polizisten. Und es gibt Menschen die aussehen wie der Tisch: durchsichtig. Sie sind tot“, erklärte Chaos, wobei er beim Gedanken an Raity kurz inne hielt. Er konnte sie tatsächlich als einzige nicht in Gelb oder dunkel einordnen. Ihr Inneres war viel komplexer und versponnener als das anderer. Smoke hatte aufmerksam mitgeschrieben.

„Hilft dir diese Farbunterteilung auch beim Kämpfen?“ fragte er dann. Der Doc sah aus dem Augenwinkel, wie Chaos zusammen zuckte. „Ich weiß, dass du für den Serienmord aus dem Fernsehen verantwortlich bist. Allerdings hat hier beinahe jeder solch eine Vorgeschichte, ich selbst habe auch keine reinen Hände“, führte er weiter aus. Das Thema war Chaos sichtlich unangenehm, doch als er Smoke´s Geständnis hörte sah er überrascht auf. „Ja, sie helfen. Menschen, die die Sonne in sich tragen tun mir nichts, weshalb ich sie auch nicht angreife. Nur die Verdorbenen bekämpfe ich, beziehungsweise momentan waren es nur

die Ärzte, die…“, er brach den Satz ab. Smoke sah von seinem Notizblock auf, legte den Stift zur Seite und sprang auf: "Chaos!"

Kapitel 26

Es war dieselbe Erinnerung, die sich wieder und wieder in meinem Kopf abspielte, wie eine Schallplatte mit einem Sprung. . Ich sah durch die Augen eines anderen, sah eine weiße Decke über mir. Es beute sich eine Frau über mich, eine Spritze in der Hand. Ich wollte zurückweichen, doch es ging nicht. Ich wurde von etwas festgehalten. Sie kam immer näher, mein Auge fokussierte auf die Nadel der Spritze, bis diese kurz vor meinem Augapfel inne hielt. Ich wollte den Kopf abwenden, die Augen verschließen, doch es ging nicht.

Je öfter ich die Sequenz sah, desto klarer wurde das Bild. Die Frau war dieselbe, die ich vor nicht allzu langer Zeit im Präsidium getötet hatte, ich wusste noch immer nicht ihren Namen, doch ich musste ihn nicht wissen. Ich musste nur wissen, dass sie mir nie wieder schaden würde. Mir wurde jedoch klar, dass es sich nicht um jemand anderes handelte, durch dessen Sicht ich sah, sondern lediglich eine andere Zeit. Es waren meine Augen, bevor sie mir wehgetan hatte und mir meine Sicht genommen hatte. Die Szene wiederholte sich endlos und es geschah jedoch Mal dasselbe, immer

noch mal, noch mal und noch mal. So oft, das ich beinahe das kleine Detail übersehen hatte, welches sich irgendwann hinein geschlichen hatte. Es war mir zuvor nicht aufgefallen, da ich auf die Nadel fixiert war und Angst mir den Verstand raubte. Doch nun sah ich es: Ein Mann stand hinter einer Glasscheibe und beobachtete das Handeln der Frau. Seine Präsenz war verdorbener als alle anderen, die ich bislang gesehen hatte. Und seit ich aus der Klinik entkommen war, hatte ich ihn nicht wieder gesehen. Er lebte also noch!

Kapitel 26

Chaos´ Körper hatte sich zusammengekrampft und seine Augen waren weit aufgerissen. Doch er sah nicht. Auf jeden Fall nichts aus dieser Welt. Smoke packte den 18 – Jährigen an den Schultern und drehe ihn auf den Rücken. Er versuchte Chaos´ Muskeln zu entspannen, doch es gelang ihm nicht. „Chaos! Chaos!“, Smoke rief immer wieder seinen Namen, doch sein Gegenüber hörte es nicht. Er schien sich wieder an etwas zu erinnern, doch was konnte es sein, dass er in solch eine Schreckstarre verfiel? „Was ist mit ihm?“, fragte Raity und kam

in die Krankenstation. „Er hat wieder eine Panikattacke“, erklärte Smoke, wobei seine gesamte Konzentration bei Chaos lag. „Wenn die Panik sich in dir selbst ausbreitet, wirst du es nicht schaffen sie in ihm zu lösen“, erklärte Raity mit ihrer rauen, ruhigen Stimme. Sie legte sich neben Chaos und zog seinen Kopf an ihre Brust. Sie atmete bewusst gleichmäßig und hielt Chaos so, dass er ihren regelmäßigen Herzschlag hören konnte. Dann wiegte sie ihn in kleinen Bewegungen hin und her, damit seine Muskeln sich lösten. Sie begann leise zu singen. Ein altes japanisches

Volkslied: Mori mo iyagaru, Bon kara saki-nya Yuki mo chiratsuku-shi, Ko mo naku-shi Bon ga kita-tote, Nani ureshi-karo Katabira wa nashi, Obi wa nashi Kono ko you naku, Mori wo ba ijiru Mori mo ichi-nichi, Yaseru-yara Hayo-mo yuki-taya, Kono zaisho koete Mukou ni mieru wa, Oya no uchi Mukou ni mieru wa, Oya no uchi




Kapitel 26

Ich bemerkte, wie ich mich von der Erinnerung löste, obwohl sie an mir festhielt und mich nicht gehen lassen wollte. Doch ein warmes und liebliches Rot begann mich zu umhüllen und verdränge die Erinnerung. Ich schloss die Augen und ließ mich in die Wärme des Rots fallen und glaubte in der Ferne Raity´s Stimme zuhören. Sie sang, mit dieser tiefen, rauen Stimme die mich seit unserem ersten Treffen an sie fesselte. Ich löste mich vollkommen von der Erinnerung und ließ mich von Raity´s Stimme leiten. Nachdem wie Erinnerung

endgültig vor war öffnete ich die Augen und tastete mich durch den roten Schleier, der mich umgab, bis ich in der Ferne ein Licht sah. Hell, gelb und warm schien es nach mir zu rufen, darauf zu warten, dass ich kam. Also folgte ich dem Licht. Dort angekommen schritt ich durch eine Öffnung und trat ein in die Realität. Meine Sinne kamen zurück. Ich erinnerte mich, dass ich auf der Krankenstation war, das Pochen in meinen Schläfen erinnerte mich an vergangene Nacht. Und ... ich spürte sie.

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Chaos_Valentin
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